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0796 - Luzifer

0796 - Luzifer

Titel: 0796 - Luzifer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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Doch das schien nur so, denn andere hatten es schließlich auch schon vollbracht, sie zu durchdringen. Es gab keinen Weg, den man nicht gehen konnte, wenn man sich nur stark genug darauf konzentrierte.
    Und Nicole schuf ein Bild in ihrem Geist, das sie auch in der Wirklichkeit gleich sehen wollte. Der Vorgang war ähnlich dem, der ablief, wenn der Träumer Julian Peters eine seiner Traumwelten generierte, um damit auf die scheinbar unverrückbare Realität einzuwirken.
    Ein Vorhang öffnete sich in Nicoles Geist, vor ihren Augen. Es war, als malte jemand ein Bild, eine Art von Comic-Strip, der nach einer Weile seinen Rahmen sprengte und real wurde. Der Dhyarra wurde aktiv und saugte gewaltige Energiemengen aus den Tiefen des Weltalls.
    »Es klappt!«
    Nicole erkannte die Stimme ihres Gefährten. Zamorras Stimme.
    »Wirklich?«, fragte sie mit einem Lächeln auf den Lippen, während die Anstrengung sie gleichzeitig keuchen ließ.
    Sie fühlte sich gepackt und mitgezogen und öffnete die Augen wieder.
    In der Flammenwand klaffte ein Spalt, durch den Zamorra gemeinsam mit ihr sprang. Aufgeregte Stimmen folgten den beiden Gefährten, doch die Dämonen blieben zurück. Sie wagten nicht, ebenfalls in den innersten Kreis der Hölle vorzudringen.
    Erleichtert atmete Zamorra auf, als sich die Flammenwand wieder schloss und so undurchdringlich war wie zuvor. Sein Plan war aufgegangen. Zumindest fürs erste waren sie vor ihren Angreifern sicher.
    Trotzdem waren sie nicht allein.
    Denn Merlin und Lucifuge Rofocale lieferten sich einen Kampf auf Leben und Tod.
    ***
    »Hierhin ist Luci also verschwunden«, sagte Nicole. »Er ist Merlin gefolgt, um seinen Herrn LUZIFER zu rächen.«
    Doch dabei war Lucifuge Rofocale nicht besonders erfolgreich, wie die Gefährten erkannten. Denn Merlins Kräfte waren denen seines Widersachers überlegen. Zwar wehrte sich der Ministerpräsident der Spiegelwelt-Hölle vehement, konnte aber nicht verhindern, dass er zurückgedrängt wurde.
    »Gleich wirst du LUZIFER folgen«, zeterte der Zauberer. »Dann habe ich endgültig freie Hand und kann tun und lassen, was ich will.«
    Er schmetterte eine Energiekugel, die Lucifuge Rofocale trotz seiner magischen Abwehr taumeln ließ. Ohnmächtig verfolgten die beiden Menschen den Kampf, der hin und her wogte.
    Zamorras Hand krampfte sich um seinen E-Blaster, der gegen diese Gegner vermutlich sowieso nichts ausrichten konnte. Und selbst wenn doch, konnte er sich nicht entscheiden, wen von beiden er aufs Korn nehmen sollte. Auch wenn Nicole und er mit Lucifuge Rofocale hergekommen waren, blieb er ein Feind.
    Der Spiegelwelt-Merlin hingegen ließ sich nach ihren bisherigen Erfahrungen weder Gut noch Böse eindeutig zuordnen. Sie waren vor längerer Zeit schon einmal aufeinander getroffen, da hatte sich gezeigt, dass er eher in der Grauzone stand. Man konnte ihn schlecht einschätzen, ähnlich wie Asmodis in der eigenen Welt.
    »Seinerzeit war Merlin sehr indifferent«, überlegte Zamorra. Doch diese Einstellung schien sich geändert zu haben. »Jetzt weiß er wohl genau, was er will.«
    »Der Herrscher des Bösen in der Spiegelwelt werden«, setzte Nicole den Gedankengang ihres Gefährten fort. »Aber das passt nicht zu der orakelhaften Erscheinung von damals. Vielleicht treibt er mal wieder nur ein undurchsichtiges Spiel.«
    Aber das sah nicht wirklich so aus. Vielmehr schien es, als hätte der Spiegelwelt-Zauberer sich endgültig für eine Seite entschieden. Immer weiter drängte er seinen Gegner mit erhobenen Armen zurück, während er dunkle Beschwörungen murmelte. Durch seine Energiekugeln war es taghell.
    Lucifuge Rofocale stieß einen ohnmächtigen Schrei aus, als er erkannte, dass er drauf und dran war, seinem Gegner zu unterliegen. Unversehens brach er den Kampf ab und verschwand mit einem wütenden Aufschrei. Zurück blieb nur Stille.
    Und ein Merlin, der die beiden Menschen mit finsterer Miene betrachtete. Er stand regungslos da und überlegte, und nur sein schwarzer Umhang, der ihm bis beinahe zu den Knöcheln fiel, wisperte leise vor sich hin.
    »Ihr hättet nicht herkommen sollen«, entfuhr es ihm plötzlich. »Vor allem hättet ihr dem Ministerpräsidenten nicht helfen sollen.«
    »Wir haben ihm nicht geholfen, jedenfalls nicht gegen dich«, verteidigte sich Nicole. »Wir sind nur wegen Stygia und Calderone hergekommen.«
    »Eure Gründe sind unwichtig.« Merlin riss die Arme in die Höhe und überraschte die Gefährten. »Wichtig ist allein, dass

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