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0798 - Der Hausmeister

0798 - Der Hausmeister

Titel: 0798 - Der Hausmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zielposition.
    Und dann schoss er.
    Nicht nur einmal. Er leerte sein Magazin auf die Bestie, die keiner Kugel entgehen konnte. Der Hausmeister taumelte durch den Gang.
    Blut schoss aus großen Wunden. Er brüllte, er klatschte gegen die Wand, er verlor seine Waffe und brach so plötzlich zusammen, als hätte man ihm die Beine abgeschnitten.
    Beide lagen auf dem Boden.
    Ewald war still, Don aber keuchte. Seine Augen tränten, der Schock war vorbei, er richtete seinen Blick auf das linke Bein und wusste plötzlich, dass er nie wieder normal würde laufen können.
    Was da an Resten zurückgeblieben war, musste amputiert werden.
    Aus den unteren Etagen hörte er Schritte und Stimmen. Das interessierte ihn nicht, er sah nur, wie jemand durch die Tür kam.
    Nicht seine Tochter, eine Gestalt.
    Grau, durchscheinend, unheimlich. Ein schwebendes, wuchtiges Etwas, das eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Hausmeister aufwies.
    Ein riesiger Geist?
    Don glaubte nicht daran. Seine Nerven mussten ihm einfach einen Streich gespielt haben. So etwas konnte es nicht geben. Es waren Wahnvorstellungen, und er wurde auch sehr bald abgelenkt, denn die Kollegen waren bei ihm.
    Sie sahen ihn, und sie sahen den toten Hausmeister, der nicht weit von der Treppe entfernt lag.
    »Holt meine Tochter!« keuchte Don Cavendish. Sein gesamtes Sinnen und Trachten galt einzig und allein Dinah.
    Die Kollegen drangen in die Wohnung ein. Sie kehrten zurück, sie hatten Dinah. Einer trug sie auf den Armen, und Don Cavendish weinte plötzlich wie ein Kind.
    Nicht wegen der Schmerzen, sondern vor Erleichterung. Er sah nicht mehr, wie Dinah den Mund aufriss, er hörte auch nicht mehr ihren Ruf, denn eine gnädige Ohnmacht hielt ihn umfangen…
    ***
    Später geschah etwas, das Don Cavendish überhaupt nicht passte.
    Die Presse feierte ihn als einen Helden. Wahrscheinlich deshalb, weil sein Bein tatsächlich hatte amputiert werden müssen. Jemand, der sein eigenes Leben in die Waagschale wirft, um die Tochter zu retten, der ist für die Öffentlichkeit immer ein gefundenes Fressen, auch deshalb, weil Anne wieder zu ihm zurückgekehrt war.
    Nach der Amputation hatte er sie gesehen. Sie hatte an seinem Bett gesessen, gelächelt und zugleich geweint, und er hatte sie mit leiser Stimme gefragt: »Habe ich dir nicht versprochen, aufzuhören?«
    »Ja, aber…«
    »Jetzt habe ich aufgehört.«
    Anne hatte ihn umarmt, gestreichelt und immer wieder erklärt, dass alles gut werden würde. Er hatte sich noch nach Dinah erkundigen wollen, war letztendlich jedoch zu schwach gewesen und eingeschlafen.
    In den folgenden Tagen war es ihm dann besser ergangen. Man hatte mit ihm über die Zukunft reden können, die er nicht ohne Prothese verbringen würde.
    Es waren Spezialisten erschienen, um sie anzupassen, und er würde später wieder laufen lernen müssen.
    Das geschah dann auch.
    Seine Frau war bei ihm, als er die ersten Schritte versuchte. Es klappte so gut wie nicht. Am liebsten hätte er geheult, doch nicht vor den Augen seiner Frau und der Therapeutin, deshalb schaffte er es, über sich und seine Gehversuche zu lachen.
    Anne, sie trug die Haare inzwischen modisch kurz geschnitten, spürte seine innere Zerrissenheit, machte ihm aber Mut und nickte ihm lächelnd zu. »Du schaffst es, Don. Ich weiß, dass du es schaffst. Du hast immer alles gepackt.«
    Er nickte. »Ja, ich mache weiter!« erklärte er verbissen und fügte eine Frage hinzu, die Anne als schlimm empfand.
    »Willst du denn mit einem Krüppel weiterleben?«
    Anne war geschockt. Sie spielte es nicht. Sie rang nach Luft. Die Therapeutin stand verlegen in der Nähe. Das ins Zimmer hineinfließende Sonnenlicht ließ den Mann in seiner hellen Krankenhauskleidung aussehen wie einen Geist. »Wie kannst du so etwas überhaupt sagen, Don?« Anne fragte es erstickt, sie hatte Mühe, die Tränen zurückzuhalten und drückte ihre Finger hart in das Leder der Umhängetasche. »Nein, das ist…«
    »Entschuldige, Liebes, entschuldige. Aber ich habe… verdammt, ich bin auch durcheinander. Ich muss mich auch erst daran gewöhnen, dass ich nur mehr ein halber Mensch sein werde.«
    Die Therapeutin griff ein. »Das sind Sie nicht, Mister Cavendish. Sie werden zwar keine großen Rennen mehr laufen können, aber auch die Medizin hat Fortschritte gemacht. Mit einer Prothese kann man leben.«
    »Okay, ich hoffe es.«
    Sie deutete auf zwei Stützen.
    Hier übte er, und Anne war tagsüber immer bei ihm. Nicht aber in der Nacht. Da war er

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