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0798 - Der Hausmeister

0798 - Der Hausmeister

Titel: 0798 - Der Hausmeister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stemmte.
    Das schoss mir wie nebenbei durch den Kopf. Viel wichtiger war Ewald Triggers Geist.
    Er beherrschte alles!
    Die graue Gestalt beherrschte alles. Sie stand vor uns, aber im schrägen Winkel zur Sitzgruppe, wo sie alles beobachten konnte.
    Keine Regung würde ihr entgehen.
    Jetzt sah auch ich das Beil. Es hatte sich an seiner Klinge verändert, denn nun klebte Blut daran.
    Ich wusste auch, wessen Blut es war. Wenn die Frau noch lebte, kam es auf jede Sekunde an, denn sie brauchte dringend die Hilfe eines Arztes.
    Wir hatten ihn gesehen, er sah uns.
    Und beide wussten wir, dass es zu einer Entscheidung kommen würde. Suko und ich hatten nichts abgesprochen, als sich mein Freund von mir fortbewegte, aber ich wusste sehr genau, was er vorhatte. Wir würden die Gestalt in die Zange nehmen.
    Der Geist bewegte sich.
    Er zuckte dabei, er hob auch seine Waffe an, schwang sie wie der Hammerwerfer sein Instrument, machte leider nicht den Fehler, sie loszulassen.
    »John…«
    Suko hatte meinen Namen geflüstert, doch es hatte sich angehört wie ein gefährliches Knurren. Ich ahnte, dass er nicht mehr lange warten würde. In der rechten Hand lag die Beretta, ich hatte die Waffe gezogen, ohne es eigentlich zu merken und auch ohne genau zu wissen, ob ich damit etwas ausrichten konnte.
    Suko griff an.
    Himmel, er war schnell.
    Durch eine Bewegung nach rechts hatte er den Geist abgelenkt, dessen feinstofflicher Körper bewegte sich ebenfalls und auch das Beil mit dem langen Stiel.
    Er schlug ins Leere.
    Die Klinge hackte in den Studioboden und blieb darin stecken.
    Das hatte mein Freund gewollt. Er hatte freie Bahn und konnte endlich zuschlagen.
    Drei Riemen mit der Kraft eines mächtigen Dämons trafen die Gestalt nicht nur einmal, sondern mehrere Male, wie ich mit anschauen konnte. Es trat etwas ein, das mich faszinierte und für einen Moment ablenkte.
    Durch die Treffer aktivierte sich die andere Gestalt. Dieses Geisterhafte oder Feinstoffliche verschwand. Ich hatte wieder an das Krokodil gedacht und meinen Blick dorthin gerichtet, wo sich sein Schädel befand und nun eigentlich die Schnauze entstehen musste, wenn tatsächlich alles stimmte.
    Die Schnauze entstand in Fragmenten, zumindest nach dem ersten Schlag. Aber Suko hatte nicht aufgehört und mit den weiteren Schlägen den feinstofflichen Körper erwischt.
    Auch dort tat und veränderte sich etwas.
    Eine grüne, schuppige Haut bildete sich. Suko drosch wieder zu, und dann gellte seine Stimme wie ein Trompetenstoß durch das Studio.
    »Schieß endlich, John!«
    Ich hatte schon gezielt. Als Suko zurücksprang, drückte ich ab und jagte das geweihte Silber gegen die Gestalt des Hausmeisters.
    In dem Augenblick, als ich den Finger krümmte, da fiel es mir von den Augen wie Dachziegel. Ich wusste plötzlich, wen ich vor mir hatte. Keinen Geist mehr, sondern das echte Wesen, das sich als Mensch so gut hatte tarnen können.
    Tatsächlich aber war Ewald Trigger eine der schlimmsten Bestien gewesen, die man sich überhaupt vorstellen konnte. Einer der Urdämonen, eine Kreatur der Finsternis.
    Sie war durch normale Kugeln getötet worden, weg mit ihrem menschlichen Körper, hinter dem sie ihr wahres Ich verborgen hatte, aber den Geist hatte man nicht vernichten können. Es gab keinen Platz, an dem er sich wohl gefühlt hätte. Er war wieder zurückgekehrt und hatte, als er mit einer anderen Magie konfrontiert wurde, sich wieder in seine eigentliche Gestalt zurückverwandelt.
    Mit den Kreaturen der Finsternis hatte ich leider böse Erfahrungen sammeln müssen, ich wusste aber, wie man sie bekämpfte. Mein Kreuz kam gegen sie an, und jetzt, als die Kreatur geschwächt war, hoffte ich auf meine Silberkugeln.
    Ich schoss.
    Ich traf.
    Ich jagte die geweihten Kugeln in den widerlichen Echsenkopf hinein, wo sie ihre Magie freilegten und den Schädel zerrissen.
    Der Schädel zerplatzte. Eine dicke Brühe spritzte in alle Richtungen weg. Da wurden die Kameras ebenso getroffen wie die Wand, und auch Suko bekam seinen Teil ab.
    Ich aber ließ die Hände und damit auch die Waffe sinken, blieb wie angeleimt auf der Stelle stehen, und schaute zu, wie die Reste des ehemaligen Hausmeisters zusammensanken und sich auf dem Boden und einer übelriechenden Lache vereinigten.
    Es gab ihn nicht mehr, und das war gut so.
    Der nächste Weg führte mich zu einem Telefon. Während Suko die Frau untersuchte und mir heftig zunickte, rief ich den Notarzt an.
    Ich wusste jetzt, dass die Frau lebte. Der

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