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08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff

Titel: 08 - Tod Auf Dem Pilgerschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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entgegen. Der Erste Steuermann beantwortete die unausgesprochene Frage des Kapitäns mit einem Kopfschütteln.
    »Vom Bug bis zum Heck, Skipper. Keine Spur.« Gurvan war kein Freund von überflüssigen Worten.
    Mit düsterer Miene wandte sich Murchad wieder an Fidelma.
    »Das war unsere letzte Chance. Ich hatte gehofft, sie hätte sich aus lauter Angst vor dem Sturm in irgendeinem Loch verkrochen.«
    Das ist kein guter Anfang für die Pilgerfahrt, dachte Fidelma bedrückt. Die erste Nacht seit dem Auslaufen aus Ardmore, und ein Pilger über Bord.
    »Wer war es?« fragte sie. »Wer wird vermißt?«
    »Es ist Schwester Muirgel. Wir gehen lieber hinunter, denn die anderen sind beim Frühstück. Ich muß ihnen die traurige Nachricht von ihrer Gefährtin überbringen. Ich möchte auf dieser Fahrt nicht noch mehr Passagiere verlieren.«
    Er überließ Gurvan die Führung des Schiffes und ging nach unten. Fidelma folgte ihm. Der Schreck saß ihr in den Gliedern.
    Gestern konnte Schwester Muirgel kaum den Kopf von der Koje heben, so krank war sie. Die Vorstellung, daß die bleiche junge Frau mitten in diesem schrecklichen Sturm ihre Kajüte verlassen haben, unbemerkt an Deck gelangt und dann über Bord gespült worden sein sollte, war in höchstem Maße beunruhigend.
    In der Kajüte auf dem Messedeck servierte Wenbrit den dort versammelten Pilgern eine Mahlzeit aus Brot, kaltem Fleisch und Obst. Fidelma fiel sofort auf, daß Bruder Bairne diesmal dabei war. Die Begrüßung wurde den Umständen entsprechend nur gemurmelt, als Fidelma zu ihrem Platz und Murchad ans Kopfende des Tisches gingen. Offensichtlich hatten alle schon vom Verschwinden Schwester Muirgels gehört. Cian fragte als erster den Kapitän danach. Murchad wandte sich an alle Versammelten.
    »Ich fürchte, ich habe eine schlechte Nachricht für euch«, begann er. »Ich muß bestätigen, daß Schwester Muirgel nicht mehr an Bord ist. Das Schiff ist gründlich abgesucht worden. Es gibt keine andere Erklärung, als daß sie in der Nacht während des Sturms über Bord gespült wurde.«
    Es trat ein düsteres Schweigen am Tisch ein. Dann kam von einer der Nonnen, wohl von der breitgesichtigen Schwester Crella, wie Fidelma meinte, so etwas wie ein unterdrücktes Schluchzen.
    »Ich habe noch nie zuvor einen Passagier verloren«, fuhr Murchad in ernstem Ton fort, »und ich möchte auch keinen mehr verlieren. Deshalb muß ich euch leider erneut anweisen, in euren Kajüten unter Deck zu bleiben, falls wir noch einmal in schlechtes Wetter geraten. Dann dürft ihr nur auf meinen ausdrücklichen Befehl an Deck. Bei ruhigem Wetter könnt ihr natürlich an Deck, aber nur, wenn einer meiner Leute dabei ist und auf euch aufpaßt.«
    Der rothaarige Bruder Adamrae runzelte die Stirn.
    »Wir sind erwachsene Menschen, Kapitän, und keine Kinder«, protestierte er. »Wir haben für unsere Überfahrt bezahlt und haben nicht erwartet, daß wir eingesperrt werden, als wären wir … Verbrecher.« Er hatte einen Moment nach dem passenden Wort gesucht.
    Cian nickte zustimmend.
    »Da hat Bruder Adamrae recht, Kapitän.«
    »Ihr seid keine erfahrenen Seeleute«, erwiderte Murchad barsch. »Bei schlechtem Wetter kann das Deck eines Schiffes tückisch sein, wenn ihr nicht genau wißt, was ihr tut.«
    Cian errötete vor Ärger.
    »Nicht alle von uns haben ihr Leben hinter sicheren Klostermauern verbracht. Ich war Krieger und …«
    Mit erhobener Stimme schaltete sich der düstere Bruder Tola in die Debatte ein.
    »Nur weil eine blöde Frau, die aller Wahrscheinlichkeit nach so krank war, daß sie nicht wußte, was sie tat, zur Unzeit an Deck ging und über Bord fiel, müssen wir doch nicht alle darunter leiden?«
    Mit einem zornigen Ausruf sprang Schwester Crella auf und beugte sich über den Tisch vor.
    »Entschuldige dich für diese Worte, Bruder Tola! Muirgel war von vornehmer Herkunft, und wenn du nicht die braune wollene Kutte tragen würdest, dann hättest du auf die Knie fallen müssen, wenn sie vorbeiging. Muirgel war meine Kusine und meine Freundin. Wie kannst du es wagen, sie so zu beleidigen?« Ihre Stimme war schrill geworden.
    Die hochgewachsene, imponierende Schwester Ainder erhob sich, zog anscheinend mühelos Crella vom Tisch fort und führte sie zu den Kajüten, wobei sie sie tröstete wie eine Mutter ihr Kind.
    Bruder Tola saß in offensichtlicher Verlegenheit über die Reaktion da, die er ausgelöst hatte.
    »Ich meinte damit nur, daß wir unsere Überfahrt bezahlt haben,

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