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08

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Titel: 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Man stirbt nur zweimal
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des Rudels. Verdammt. Wahrscheinlich hätten sie ein paar gute Geschichten auf Lager gehabt.
    (Kannst du sie hören, Elizabeth?)
    Ich unterdrückte einen Aufschrei der Überraschung und warf Sinclair einen schnellen Blick zu. Es war zwar praktisch, wenn man die Gedanken des Ehemanns lesen konnte, doch das hieß nicht, dass ich es für natürlich und normal hielt oder nicht nervenaufreibend fand. Die Tatsache, dass sich unsere telepathischen Fähigkeiten erst unter extremem Stress oder in großer Aufregung bemerkbar machten (wenn wir miteinander schliefen, wenn einer von uns ermordet wurde oder wenn wir versuchten herauszufinden, ob Vampire Eigentumssteuer bezahlen mussten), gab mir Auskunft über Sinclairs aktuellen Gemütszustand.
    Mein großer, dunkler Herzallerliebster wirkte vielleicht äußerlich ruhig und vernünftig, sogar ein wenig gelangweilt, trotzdem war er besorgt genug (wegen mir? Der ganzen Gruppe? Beidem?), um seine Frage direkt in meinen Kopf zu schicken,
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    wo ich ihn genauso deutlich hörte, als wenn er ein Megafon benutzt hätte.
    (Elizabeth. Kannst du sie hören?)
    Oh, richtig, du erwartest wahrscheinlich eine Antwort. Ich nickte. Klar konnte ich das. Und ich wusste, worauf Sinclair hinauswollte. Es war keine Seele zu sehen, und das Schloss schien verlassen. Aber das war es nicht. Ganz und gar nicht. Wir hörten, wie sie herumliefen und, schlimmer noch, stillstanden. Ich war sicher - fragen Sie mich nicht, warum -, dass sie uns belauschten. Glauben Sie mir, ich weiß, wie das klingt: Wir hörten, dass sie uns belauschten. Geht's noch?
    Aber es stimmte. Und das war das Unheimlichste: zu wissen, dass das Schloss voller Ungeheuer war, die uns auffressen würden wie ein Ungeheuer in einem Märchen.
    Aber Großmutter, was hast du für große Ohren?
    Meine Sorge um Jessica erhöhte sich um den Faktor achthundert ... Sie hatte keinerlei paranormale Sinne, aber das bedeutete nicht, dass sie nicht auch die Spannung spürte. Junge, Junge, ich hoffte, dass wir Freundschaft mit den Ungeheuern schließen konnten. Niemals hätte ich geglaubt, dass ich diesen Satz einmal denken würde, geschweige denn laut aussprechen.
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    „Etwas zu trinken?", fragte Jeannie, die den Barkeeper spielte. Ich betrachtete bewundernd ihr Haar. Anders als meins, das mit ein bisschen gutem Willen als wellig bezeichnet werden konnte (ich hatte in der Woche vor meinem Tod ein paar Strähnchen machen lassen und sie mit einem Deep Conditioner behandelt. Ich mochte vielleicht ein mordlustiges untotes, leichenschändendes Monster sein, aber splissige graue Haare würde ich niemals haben), waren ihre schulterlang, surferblond und lockig ... die Sorte Haar, die sich im Juli schrecklich kräuselte, aber sich heute Abend in üppige, weiche Korkenzieherlocken legte. Der Rest von ihr war ganz gewöhnlich.
    Nein, so war das nicht gemeint gewesen ... Jeannie Wyndham war eine schöne Frau, nach zwei Kindern immer noch bewundernswert, locker gekleidet in Jeans, Slippern (von Payless - na ja, niemand ist perfekt), einer hellblauen Chambray-Bluse und einem braunen Wollblazer.
    Wenn ich sage, sie sei gewöhnlich, meine ich im Vergleich zu ihrer Umgebung: Michaels Frau war die Königin über all das, was ich gerade anstarrte. Es gehörte zur Hälfte ihr. Aber wenn man sie ansah, hätte man es niemals geahnt. Sie hatte das forsche, unauffällige Auftreten einer erfahrenen Krankenschwester.
    Bis auf ihre Augen selbstverständlich. Ihr Blick war so ausdruckslos und abschätzig wie der eines Scharfschützen. Ich fragte mich, wo wohl ihre Waffe war. Nicht nur aus reiner Neugier;
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    das letzte Mal als wir uns trafen, hatte sie auf mich geschossen. Dreimal in die Brust.
    Aber später hatte sie mir geholfen, das tollste Kleid in der Geschichte der menschlichen Bekleidung auszusuchen, darum hatte ich ihr nicht lange böse sein können. Versuchter Mord ist nur ein Moment, der vergeht, aber das perfekte Hochzeitskleid ist für die Ewigkeit.
    „Betsy? Einen Drink?"
    Mist, ich musste wirklich besser aufpassen. Ich war so in die Betrachtung des Raumes und in die Erinnerung an meine Brustwunden versunken, dass ich das Glas, ohne hinzusehen, in Empfang nahm und den Inhalt hinunterstürzte.
    Und beinahe alles wieder über den schönen Perserteppich gekotzt hätte.
    Wenigstens nahm ich an, dass es sich um einen Perser handelte. Er sah teuer aus und roch alt. Wahrscheinlich hatten Michaels Ururururgroßeltern ihn von der Mayflower in Plymouth heruntergeschleppt,

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