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0800 - Das Orakel

0800 - Das Orakel

Titel: 0800 - Das Orakel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem bedrückendem Schweigen, und als Sarah erneut Luft holte, um eine Frage zu stellen, kam Jane ihr zuvor.
    »Ich habe etwas gehört.«
    »Was denn?«
    »Ein Geräusch.«
    »Aber nicht die Klingel.«
    »Nein«, sagte Jane, wobei sie sich gleichzeitig erhob. »Etwas ganz anderes.«
    »Wo denn?«
    Die Detektivin ging auf die Tür zu. Sie bemühte sich, so leise wie möglich zu sein, als wollte sie durch ihre Schritte keinen Verdacht erwecken. Sie zeigte mit dem Finger auf die Tür. »Dahinter«, wisperte sie.
    »Was denn?«, zischte Sarah.
    Jane hob die Schultern, gab aber doch eine Antwort. »Irgendeinen dumpfen Schlag, als wäre jemand auf der Holztreppe gestürzt.«
    »Meinst du das ernst?«
    »Ja.« Janes rechte Hand näherte sich bereits der Türklinke. Sie spürte sehr bald das kühle Metall unter ihrer Haut und drückte die Klinke nach unten.
    Das geschah lautlos, und auch beim Öffnen der Tür entstand kein Geräusch.
    Jane zog sie nicht zu weit auf. Ihr reichte ein Spalt, damit sie hindurchschauen konnte. Sie überblickte einen Teil des Flures und damit auch die nach unten führende Treppe, die allerdings leer war, sodass Jane schon damit rechnete sich geirrt zu haben.
    Lady Sarah hielt es nicht mehr auf ihrem Sitz, auch sie schob sich in die Höhe. So lautlos wie möglich näherte sie sich der Detektivin und blieb neben ihr stehen. »Siehst oder hörst du was?«, wisperte sie.
    Jane schüttelte den Kopf. Sie wollte es jedoch wissen und zog die Tür weiter auf.
    Ein leerer Flur, in dem das Dauer licht brannte und seinen warmen Schein von der Decke her auf die nach unten führenden Stufen leuchten ließ.
    »Da ist ja nichts, Jane…«
    »Sieht so aus. Trotzdem habe ich mich nicht geirrt. Ich…«
    In diesem Augenblick hörten sie das Geräusch wieder. Ein dumpfes Echo, dem gleichzeitig ein Schnauben folgte…
    Die beiden Frauen schauten sich an!
    ***
    Kein Wort brauchte zwischen ihnen zu fallen. Sie wussten genau, dass sich unten im Haus etwas tat, auf das sie leider keinen Einfluss hatten, weil sie es nicht sehen konnten. Doch sie waren davon überzeugt, dass es ein Fremder – wer auch immer geschafft hatte, in das Haus einzudringen. Und dieser Fremde konnte durchaus eine Kreatur der Finsternis sein, denn um sie drehten sich die Gedanken der Frauen.
    Sie blieben an der Tür stehen und hatten eine sprungbereite Haltung eingenommen. So, als wären sie gleichzeitig auf dem Vor- und auf dem Rückmarsch. Sie ließen sich beide Möglichkeiten offen.
    Es war wieder Stille eingetreten. Die gewohnte Stille, nur fanden sie diese nicht so normal. Sie kam ihnen bedrückend und grauenhaft vor. Sie schien ihnen entgegenzuwehen und war angefüllt mit dem Grauen, denn das spürten sie beide.
    »Da ist jemand!«, hauchte die Horror-Oma, »und sicherlich nicht John Sinclair.«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Wollen wir nachschauen?«
    Jane schrak bei dieser Frage zusammen und legte Sarah blitzschnell eine Hand auf die Schulter. »Um Himmels willen, nein, wer weiß, was uns dort erwartet!«
    »Ich würde es, denn es ist mein Haus.«
    Jane legte ihr einen Finger auf die Lippen, denn wieder hatten sie das Geräusch gehört. Und abermals das dumpf klingende Klopfen, das nun nicht verstummte, sondern sich in gewissen Intervallen wiederholte, mit dem sie zunächst nichts anfangen konnten, wobei sich aber nach einer Weile das Gesicht der Horror-Oma erhellte, denn sie hatte plötzlich die Lösung gefunden.
    »Da kommt jemand die Treppen hoch…«
    »Und wer, bitte?«
    »Weiß ich nicht.«
    Sie schwiegen und konzentrierten sich einzig und allein auf die dumpfen Echos, die sich ihnen tatsächlich näherten und auch lauter wurden. Noch etwas hörten sie. Ein zischendes Geräusch, vergleichbar mit dem ungeduldigen Schnauben eines Pferdes.
    »Kneif mich mal, Jane.« Sarah bewegte beim Sprechen kaum die Lippen. »Da geht etwas vor sich, das ich nicht einsehen will. Kommt hier jemand mit dem Pferd hoch?«
    »Kann sein.«
    Sie verdrehte die Augen. »Das darf nicht wahr sein, das kann nicht stimmen. Ein Pferd im Haus? Verrückt, Jane, verrückt!«
    Die Detektivin antwortete nicht. Sie konzentrierte sich auf die Geräusche. Deutlich waren sie zu hören. Immer wieder dieses abrupte Aufsetzen der harten Gegenstände. Dazwischen das Schnauben, aber kein Wiehern, was tatsächlich auf ein Pferd hingedeutet hätte.
    Es war auch kaum zu glauben. Wer hätte denn hier in das Haus reiten sollen?
    Durch die Akustik konnte Jane ungefähr verfolgen, wie

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