0801 - Sirenen des Alls
schnell, 'daß diese Reaktion des Keloskers nicht etwa aus Furcht vor Rhodans Drohung resultierte.
Vielmehr schien Dobrak erstaunt zu sein, daß die Menschen annahmen, die Kelosker könnten für ihren Rückzug von Bord der SOL ein Beiboot benötigen.
„Wir sollten nicht als Feinde auseinandergehen", meinte Dobrak. „Es stimmt auch nicht, daß ihr auf uns angewiesen seid.
Bisher habt ihr alle Probleme auch ohne unsere Hilfe gemeistert."
Bjo Breiskoll spürte, daß in Rhodan zwei gegensätzliche Meinungen miteinander einen Konflikt austrugen.
Schließlich sagte der Terraner: „Gut, wir werden euch nicht aufhalten. Ihr seid freie intelligente Wesen, die selbst über ihr Schicksal entscheiden müssen."
Dobraks Paranormhöcker begannen zu pulsieren.
„Der Abschied fällt uns nicht leicht", versicherte er. „Wir schätzen euch sehr und haben mit Perry Rhodan einen Menschen kennengelernt, der den Ablauf kosmischer Ereignisse beeinflußt hat und weiter beeinflussen wird. Er selbst mag sich manchmal als Instrument unbegreiflicher Mächte fühlen, aber das entspricht nicht ganz der Wahrheit. Große und schwere Aufgaben liegen noch vor euch, Terraner. Vertraut diesem Mann, der Perry Rhodan heißt. Er ist eine starke positive Kraft in diesem Universum."
Bjo fühlte sich versucht, in die Gedanken des Keloskers einzudringen, um etwas von dem zu erfahren, was hinter diesen Worten lag. Er gab der Versuchung nach, aber er fühlte nichts als tiefe Zufriedenheit und Frieden.
Beinahe beschämt zog Bjo sich wieder zurück.
„Die Menschen", fuhr Dobrak fort, „werden den Konflikt der Superintelligenzen überstehen und entscheidend zu einer Lösung beitragen. Danach werden sie eine der vornehmsten Aufgaben übernehmen dürfen, die Kindern dieses Universums überhaupt gestellt werden kann."
Rhodan schien zu fühlen, daß es sinnlos war, wenn er jetzt Fragen an Dobrak stellte. Er nickte nur.
Die beinahe feierliche Szene verlor ihre Ausstrahlung, als SENECA sich abermals meldete und nüchtern bemerkte: „Das Shetanmargt zieht sich von mir zurück."
Bjo wandte seine Blicke von den Keloskern ab und richtete sie auf die Bildschirme.
In den Räumlichkeiten, in denen SENECA untergebracht war, begann ein faszinierender Vorgang. Die einzelnen Teile des Shetanmargts lösten sich von der Rechenanlage und strebten der Hauptschleuse des SOL-Mittelteils entgegen.
„Niemand soll versuchen, die Fragmente aufzuhalten!" befahl Rhodan über Interkom. „Besatzungsmitglieder, die sich in der Nähe SENECAs oder der Hauptschleuse des Schiffes aufhalten, sollen sich zurückziehen. Wir werden die Schleuse öffnen,, so daß das Shetanmargt die SOL verlassen kann."
„Ich hoffe, du weißt, was du tust!" rief Waringer unruhig.
Dobrak hob einen Arm.
„Ich bin die Inkarnation vieler Rechner", sagte er. „Die Zahlenmuster sind einwandfrei."
Bjo begriff, daß es sich um die Abschiedsworte des Keloskers handelte.
Dobrak führte seine Artgenossen aus der Zentrale.
„Er begibt sich zusammen mit seinen Freunden zur Hauptschleuse", stellte Atlan fest. „Wir sollten in Betracht ziehen, daß die Kelosker vielleicht unter paranormalem Einfluß der Kaiserin von Therm stehen und zum Selbstmord gezwungen werden sollen. Wir werden uns Vorwürfe machen, wenn wir sie nicht davor bewahren."
„Dobrak handelt aus freiem Willen", versicherte Gucky.
Fellmer Lloyd nickte bestätigend.
„Die Kelosker sind nicht beeinflußt. Auch die Lockimpulse von der dritten Welt beeinträchtigen ihre Entscheidungen nicht."
„Mir gefällt das nicht", sagte Atlan skeptisch und griff nach seinem Schutzanzug. „Ich werde mich zur Hauptschleuse begeben, um zu beobachten, was sich dort ereignet."
Einer inneren Eingebung folgend, setzte Bjo sich in Bewegung.
„Darf ich Sie begleiten?"
Der Arkonide sah ihn abschätzend an.
„Natürlich, mein Junge! Leg einen Schutzanzug an und folge mir „ Inzwischen war die SOL sehr nahe an den dritten Planeten herangekommen, und niemand an Bord schien die innere Kraft aufzubringen, den Lockrufen von dieser Welt zu widerstehen und das Schiff auf einen anderen Kurs zu bringen.
Angesichts der Ereignisse, die sich sowohl an Bord der SOL als auch im Weltraum abspielten, war es verständlich, daß Perry Rhodans Aufmerksamkeit gespalten war.
Die Bildschirme des Interkoms verrieten den Beobachtern innerhalb der Zentrale, welchen Weg die Shetanmargtsegmente und die Kelosker nahmen, während über die Panoramagalerie weitere Einzelheiten
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