0801 - Sirenen des Alls
zu erklären. Aber das wird sich noch ändern. Schließlich werden alle anderen Mutanten ebenfalls akzeptiert."
„Sie sind ja auch keine Solgeborenen."
Hellmut nagte nachdenklich an seiner Unterlippe.
„Eine Zeitlang war ich durch den Kristall in meinem Nacken mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt", gab er unumwunden zu. „Das heißt, ich habe mich mehr um die Belange der Kaiserin als um die der Solgeborenen gekümmert. Das wird sich jetzt ändern."
Bjo nickte.
„Rhodan hat die Koordinaten der Erde erhalten", fuhr der Kybernetiker fort. „Du weißt, was das bedeutet! Früher oder später werden wir Terra erreichen, das kann für uns das Ende einer Legende sein.""Von welcher Legende?"
„Daß wir nur an Bord der SOL leben können und wollen", versetzte Hellmut. „Die Erde ist auch unsere Heimat, selbst wenn wir nicht dort geboren wurden,"
„Du meinst, die Solgeborenen würden das Schiff verlassen und sich unter die Menschheit auf der Erde mischen."
„Es wäre möglich!"
„Ich weiß, worauf du hinauswillst, Josc! Du denkst, wenn wir uns auf der Erde verteilen, wird es auch kein Problem Ressacker mehr geben."
„Ja, mein Junge!"
Bjo dachte darüber nach. Er glaubte nicht, daß die Erde für ihn oder die anderen Solgeborenen eine große Verlockung darstellte.
Sie hatten die SOL zu ihrer Heimat auserkoren, und so würde es auch bleiben.
Sollten doch Rhodan und alle anderen Erdgeborenen auf Terra bleiben - die Solgeborenen würden ihre endlose Reise mit diesem gigantischen Fernraumschiff fortsetzen.
Bjo erinnerte sich alter Erzählungen von Generationsraumschiffen.
Auch die SOL würde bald so ein Schiff sein.
Der Gedanke ließ ein Gefühl von Einsamkeit in Bjo zurück, denn wohin sollten sich die Solgeborenen wenden, wenn Rhodan ihnen nach der Ankunft auf der Erde dieses Schiff überließ?
Es gab viele Orte im Universum, die einen Besuch lohnten! dachte Bjo.
„Jede geschlossene Gesellschaft ist zum Untergang verurteilt", sagte Joscan Hellmut. „Das gälte auch für uns, wenn wir versuchen wollten, für immer an Bord der SOL zu bleiben."
Der Mutant sah ihn überrascht an.
„Seit wann liest du in meinen Gedanken?"
„Das ist nicht schwer", lächelte Hellmut. „Eure Gedanken sind immer gleich, wenn es um diese Sache geht."
„Es gibt da eine phantastische Theorie über eine mögliche Evolution der Solgeborenen", erinnerte sich Bjo.
Hellmuts Gesicht wurde verschlossen.
„Du meinst, daß wir uns schließlich zu Wesen entwickeln, die in der Lage sind, frei im Weltraum zu leben?"
„Nicht wirt aber vielleicht unsere Ururenkel."
„Niemals!" sagte Hellmut, „Warum", fragte Bjo traurig, „muß es Menschen wie Ressacker geben?"
„Vielleicht sind sie der Antrieb für irgend etwas", antwortete Hellmut schulterzuckend.
Während die Expedition nach Lugh-Pure vorbereitet wurde, erhielten die Solaner von den Kelsiren weitere Geschenke.
Diesmal waren auch Früchte dabei, die offenbar den gleichen Effekt erzielten wie die getrockneten Blätter.
Rhodan fragte sich, ob dieses Vorgehen der Kaiserin tatsächlich verborgen blieb oder ob sie es nicht stillschweigend akzeptierte, um die Bewegungsfreiheit der Mutanten zu erhöhen.
Auch die Duuhrt mußte wissen, daß die Mutanten bei den geplanten Einsätzen unersetzlich waren.
Einen Tag nach Rhodans Rückkehr vom direkten Kontakt mit einem COMP mußte sich das Bordgericht der SOL mit der Klage dos Technikers Corn Ressacker auseinandersetzen, der den Kosmopsychologen Stoban Haum und den Solgeborenen Bjo Breiskoll beschuldigte, gemeinsam mit einem Kelsiren einen Überfall auf ihn geplant und durchgeführt zu haben.
Rhodan, der Oberste Richter an Bord der SOL, pflegte bei solchen Streitigkeiten seinem Stellvertreter Hellmut den Vorsitz zu überlassen, aber da ein Mutant angeblich in die Sache verwickelt war, übernahm er die vorbereitenden Nachforschungen.
Er rief Haum und Bjo zu sich, um sie zu verhören.
Dabei stellte sich heraus, daß Haum überhaupt nichts von der Angelegenheit wußte. Bereitwillig ließ er seine Aussage von Fellmer Lloyd telepathisch überprüfen, so daß ihre Richtigkeit außer Zweifel stand.
Von Bjo erfuhr Rhodan, wie sich alles zugetragen hatte.
Darauf nahm Rhodan Kontakt zur Gralsmutter Quoytra auf, um die Bestrafung des verantwortlichen Kelsiren zu verlangen.
Quoytra unterrichtete ihn davon, daß der Täter, ein Kelsire namens Dollg, nicht mehr am Leben war.
Daraufhin wies das Bordgericht die Klage Ressackers ohne
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