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0803 - Stätte der Vergessenen

Titel: 0803 - Stätte der Vergessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lautstark: „Alles herhören! Der Zocke ist eingetroffen.
    Nehmt euch zusammen und vergeßt eure Streitereien für eine Weile.
    Wir wollen ihm zeigen, daß wir eine verschworene Gemeinschaft sind."
    „Sind wir das?" fragte Krechen anzüglich.
    „Bitte!" rief der Bürger beschwörend. „Zeigt, daß ihr zivilisierte Wesen seid.
    Diese Zusammenkunft kann entscheidend für unser aller Zukunft sein."
    Der Tumult legte sich, die Versammelten beruhigten sich wieder. Schweigen senkte sich über den Konferenzsaal. Die Stimmung hatte augenblicklich umgeschlagen plötzlich schien die Atmosphäre förmlich vor Spannung zu knistern.
    Schwere, metallene Schritte ertönten. Aller Augen starrten auf den Eingang, wo jeden Augenblick der Schreckliche auftauchen mußte, der sie seit langem in Angst und Entsetzen hielt.
    Der Zocke!
    Da war er. Groß, unüberwindlich scheinend. In Metall gekleidet.
    Die Form seines Panzers schien dem Körper angepaßt.
    Demnach besaß er zwei Beine und zwei Arme.
    Obenauf saß ein Kopf, von einem Helm geschützt. Das Gesicht war von einem irisierenden Visier verdeckt.
    Der Zocke - Alptraum aller Bewohner von Troltungh.
    Er hätte am liebsten davonlaufen mögen.
    Worauf hatte er sich da nur eingelassen! Zum Glück besaß er jedoch den Kampfanzug, der seinen Schritt festigte und ihn zu aufrechter Haltung zwang.
    Der Kampfanzug war ein Wunderwerk der Technik. Er schärfte den Blick der Augen, er regte das Gehirn zu messerscharfem Denken an. Er kräftigte den Körper - und stimulierte ihn.
    Kaum hatte man Zweifel oder Furcht, da registrierte es der Anzug und verabreichte die nötige Dosis an Stärkungsmitteln - Kraftpillen, Angsthemmer, Wachhalter, Triebanreger, Aggressionsförderer und wie sie alle hießen.
    Er verfluchte den Kampfanzug, dessen Sklave er war. Er hatte weiche Knie - der Anzug injizierte ihm Kraft.
    Wie konnte er nur in diese Situation geraten? Warum nur mußte er sich mit diesen Scheusalen herumschlagen? Sie gingen ihn nichts an. Er hatte sein Leben der Jagd auf Croisloner gewidmet, dafür wollte er keine Gefahren scheuen.
    Aber das hier führte entschieden zu weit... er war dieser Situation nicht gewachsen.
    Der Inhalator fauchte - und das Gas, daß in seine Atemwege drang, verscheuchte seine Angst.
    Wovor hatte er sich eigentlich gefürchtet? Schön und gut, er war in eine Situation geschlittert, die mit seinem Auftrag nichts mehr zu tun hatte. Aber schließlich mußte er mit diesen Fremdwesen leben. Sie hatten die gleichen Probleme wie er, auch sie waren nicht freiwillig nach Troltungh gekommen.
    Wie lächerlich seine Angst gewesen war. Er wandte den Kopf nach den fünf Scheusalen, die ihn durch den Damm zum fremden Schiff geleiteten. Bei seiner abrupten Kopfwendung zuckten sie zusammen.
    Sie mußten ihn fürchten!
    Ihn, den Zocken.
    Er faßte seine Waffe fester und hielt sie in der traditionellen Stellung schußbereit vor der Brust.
    So betrat er den Versammlungssaal. Es herrschte atemlose Stille. Das stärkte sein Selbstvertrauen. Sie fürchteten ihn. Der Anzug gab ihm das Gefühl der Unbesiegbarkeit.
    Er blickte in die Runde. Als er Beiami, den Blaß-Schönen und den Zungen-Sensiblen erblickte, zuckte er leicht zusammen. Er wollte schon den Abzug seiner Waffe drücken, als er noch rechtzeitig erkannte, daß auch der Zungen-Sensible schon einmal von einem seiner Pfeile getroffen worden war.
    Das lag immerhin schon so lange zurück, daß sich die Auswirkungen des Serums zeigten und der Croisloner nicht mehr in der Lage war, Selbstmord zu begehen.
    Der Zocke wurde abgelenkt, als die Fremden um ihn zu schnattern begannen. Sie haßten ihn, denn er hatte manchem ihrer Artgenossen den Tod gebracht.
    Ihren Äußerungen war leicht zu entnehmen, daß sie ihn am liebsten getötet hätten. Aber da war das unförmige Ding, diese schleimige, zuckende Fleischmasse - der Bürger von Yawn, der den anderen Einhalt gebot.
    „Zocke, warum hast du bisher alle unsere Bemühungen um einen friedlichen Kontakt mit Waffengewalt beantwortet?" fragte der Bürger streng. „Du hast viele meiner Freunde grundlos getötet. Warum hast du das getan?"
    „Stehe ich hier vor einem Tribunal?" fragte der Zocke.
    „Nein, dies soll ein Versuch zur Verständigung sein", erwiderte der Bürger. „Wir wollen dir zubilligen, daß du dich in einer Notstandssituation befunden hast.
    Uns ist die Problematik deines Falles gut bekannt. Wir sind auf die gleiche unfreiwillige Weise wie du nach Troltungh gekommen.
    Keiner war von

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