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0804 - Die Frau mit den Totenaugen

0804 - Die Frau mit den Totenaugen

Titel: 0804 - Die Frau mit den Totenaugen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute sie an.
    Bisher hatte keiner gesprochen. Glenda änderte dies, als sie sagte:
    »Sie wissen hoffentlich, wessen Sie sich strafbar gemacht haben. Das ist Freiheitsberaubung.«
    »Das bestimme ich!«, erklärte Hurt.
    »Nein, es ist Gesetz.«
    Er winkte unwirsch ab. »Nicht hier, meine Liebe. Hier befinden wir uns in meinem Haus, und hier habe ich zu sagen. Das schreiben Sie sich hinter die Ohren.«
    »Wie heißt die Frau denn?«
    »Ich bin Glenda Perkins.« Dinah Hurt schüttelte den Kopf. »Den Namen habe ich nie gehört. Du denn, James?«
    »Nein, auch nicht.«
    »Warum ist sie gekommen?« Hurt grinste schief. »Sie hat eine Freundin gesucht. Angeblich ist die hier abgestiegen.«
    »Das stimmt auch. Fiona Finley hat bei Ihnen ein Zimmer genommen. Sie hat von diesem Haus aus mit mir gesprochen. Sie hat mir alles gesagt, die Frau wohnt hier.«
    Hurt hob die Schultern. »Kennst du eine Fiona Finley?«
    »Nein, James.«
    »Wunderbar.« Er wandte sich wieder an Glenda. »Sie hören also, dass Ihre Freundin bei uns nicht bekannt ist. Demnach kann sie hier auch nicht gewohnt haben. So einfach ist das.«
    Glenda wollte diese Logik nicht akzeptieren. Die Frau mit dem dichten schwarzen Haar spürte, wie der Ärger in ihr hochstieg und wie sich ihre Wangen röteten. Den Schock hatte sie überwunden.
    Allmählich setzte sich das klare Denken durch. Da konnte jeder der beiden sagen, was er wollte, sie glaubte ihnen nicht. Die waren aufeinander eingespielt, keiner tat dem anderen weh, und sie hatten etwas zu verbergen, das stand für Glenda längst fest. Sie ließ sich durch ihre relativ harmlosen Gesichter nicht täuschen, möglicherweise hatte sich Fiona davon irritieren lassen.
    »Sie glaubt uns nicht, James.«
    »Das vermute ich auch.«
    »Was sollen wir tun?«, erkundigte sich Mrs. Hurt beinahe schon bekümmert.
    »Keine Ahnung. Schlag du etwas vor…«
    Glenda fiel dieses Spiel auf den Geist. Sie hasste es einfach, und sie fühlte, wie der Zorn noch stärker in ihr hochwallte. »Hören Sie mit dem Schwachsinn auf, verdammt noch mal! Sagen Sie mir endlich, wo ich meine Freundin finden kann.«
    »Nicht hier!«, entgegnete Dinah.
    »Gut, also nicht.« Glenda nickte. »Einverstanden. Schieben wir das Problem zunächst vor uns her. Dann sagen Sie mir wenigstens, wo das tote Kind ist, das Fiona gefunden hat.«
    Keiner sprach. Die beiden gaben sich überrascht. Sie schauten sich an, sie hoben die Schultern. »Ein totes Kind?«, flüsterte Dinah.
    »Ja, eine gewisse Susy Carter. Meine Freundin Fiona hat die Leiche beim Joggen am Strand gefunden. Oder stimmt das etwa nicht? Ist das auch gelogen?«
    »Hier gibt es keine toten Kinder.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht, Mister Hurt.«
    »Woher wollen Sie das wissen? Sie sind fremd hier. Sie kommen aus einer anderen Stadt, stellen Behauptungen auf, die nicht stimmen, verbreiten Unruhe und sprechen sogar von toten Kindern.«
    »Von einem toten Kind.«
    »Meinetwegen auch das. Jedenfalls bin ich sehr überrascht.«
    »Ja«, sagte Glenda spöttisch. »Sogar dermaßen stark, dass Sie mich bedroht haben.«
    Er grinste spöttisch. »Ach ja – habe ich das?«
    »Und ob Sie das haben. Ich wurde bedroht, als Sie mich in Ihr Haus holten. Da ich schon einmal hier bin, hätte ich gern das Zimmer meiner Freundin gesehen.«
    Hurt wandte sich seiner Frau zu.
    »Verstehst du das, Dinah? Ich weiß nicht, was sie will.«
    »Ich auch nicht. Sie scheint nicht richtig im Kopf zu sein und einem Hirngespinst nachzurennen.«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Sie sollte sich untersuchen lassen.« Glenda fiel das Gerede auf den Wecker. »Wenn sich jemand von uns untersuchen lassen sollte, dann Sie beide. Ich will nur wissen, was mit Fiona Finley geschehen ist. Und bei Gott, ich schwöre es Ihnen, ich bekomme es heraus.«
    »Aber doch nicht hier!«, warf Mrs. Hurt ein.
    »Ja, hier!« Glenda hatte in den letzten Sekunden Kraft gesammelt.
    Mit einer ruckartigen Bewegung stemmte sie sich hoch. Sie würde sich auch nicht mehr einschüchtern lassen. Hurt traf zudem keine Anstalten, seinen Gartenkratzer hervorzuziehen. Er blieb sitzen und blickte zu Glenda hoch.
    »Was wollen Sie jetzt?«
    »Ihr Zimmer sehen.«
    »Sie hat hier nicht gewohnt.«
    »Zeigen Sie mir ihr Zimmer, verdammt!«
    Hurt stöhnte auf. »Ihnen ist wirklich nicht zu helfen. Aber wir sind keine Unmenschen, ich werde Ihnen die Zimmer zeigen. Dann können Sie sich selbst davon überzeugen, dass es keine Frau mit dem Namen Fiona Finley bei uns

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