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0806 - Der Marsianer und der MV

Titel: 0806 - Der Marsianer und der MV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verteidigen zu können. Aber sie sollten keine Stellung halten, denn ihre Mission war rein wissenschaftlicher Natur. Sie sollten herausfinden, ob NAT-HAN sich wiedererwecken ließ und welche Möglichkeiten er, wenn überhaupt, besaß, den Menschen zu helfen.
    Alles, was die Männer für ihre Arbeit brauchten, trugen sie bei sich. Es war ein Minimum an Ausrüstung, denn sie sollten beweglich bleiben. Außerdem hatten sie ihr wertvollstes Werkzeug nicht mit zum Mond nehmen müssen, denn sie standen durch Romeo und Julia jederzeit mit ihm in Verbindung.
    Erst mit SENECAs Hilfe konnten sie komplizierte Tatbestände innerhalb einer vertretbaren Zeitspanne analysieren.
    Als die Männer den Korridor erreichten, an dessen Anfang Julia wartete, sahen sie, daß Romeo wieder zurückkam. Der Korridor war ebenfalls mit einer Beleuchtung versehen, die sich bei Annäherung beweglicher Objekte einschaltete, ohne daß NATHAN selbst daran beteiligt gewesen wäre.
    „Vor uns liegt ein Ausrüstungsdepot der ehemaligen Imperiumsflotte", berichtete Romeo. „Es enthält in erster Linie Rohstoffe und Halbfertigfabrikate für die Herstellung von Raumschiffen."
    „Die Lager sind gefüllt?" fragte Waringer verwundert.
    „Hundertprozentig", antwortete Romeo. „Es gibt zwar Anzeichen, daß vor kurzem Fremde hier waren, aber sie haben nichts mitgenommen."
    Geoffry Waringer wirkte erregt.
    „Ich kenne diese Sektion. Wir müssen unbedingt feststellen, in welchem Zustand sie sich befindet"
    „Einverstanden", sagte Bully, dann blickte er Romeo an. „Was für Anzeichen für die Anwesenheit Fremder hast du entdeckt?"
    Romeo streckte den rechten Arm aus und zeigte eine zerknitterte Folie vor, die er in den Fingern hielt.
    Reginald Bull nahm sie und drehte sich herum.
    „Eine Plastikfolie", meinte er. „Aber es ist nicht zu erkennen, welchem Zweck sie diente."
    „Ich habe mit meinen Sensoren Spuren einer nährstoffreichen organischen Substanz an der Folie festgestellt", erklärte Romeo. „Demnach dürfte es sich um die weggeworfene Umhüllung von Nahrung gehandelt haben. Es ist allerdings keine Nahrung gewesen, wie sie von Menschen bevorzugt würde."
    „Also waren es Hulkoos", sagte Bully. „Haben sie etwas beschädigt, Romeo?"
    „Soviel ich bis jetzt feststellen konnte, ist nichts beschädigt", antwortete der Roboter.
    Bully atmete auf.
    „Dann wollen wir zu der Robotwerft gehen. Es wäre phantastisch, wenn sie noch betriebsbereit wäre, obwohl wir zur Zeit höchstens ein zusätzliches Raumschiff bemannen könnten."
    Romeo drehte sich um und ging wieder tiefer in den Korridor hinein. Hinter der nächsten Biegung standen mehrere kleine, offene Fahrzeuge. Sie besaßen vier Räder, einen durch Speicher angetriebenen Elektromotor und eine unkomplizierte Steuerung.
    Roi stieg versuchsweise in eines der Fahrzeuge und legte den Hebel um, mit dem es in Betrieb genommen wurde.
    Der Elektromotor sprang summend an.
    „Steigt ein!" rief Roi seinen Freunden zu.
    Reginald Bull und Geoffry Abel Waringer stiegen ein, und Roi Danton fuhr an. Die beiden Roboter verzichteten darauf, ein Fahrzeug zu benutzen. Mit Hilfe ihrer eingebauten Flugaggregate hoben sie ab und flogen vor dem Wagen her.
    Von einer Beobachtungsbühne hatten die Männer einen weiten Überblick.
    Tief unter und vor ihnen erstreckte sich die Bandstraße der Robotwerft. Es war ein Band, das je nach Einstellung Raumschiffe von fünfhundert bis achthundert Metern Durchmesser fertigen konnte. Zur Zeit war es auf die Fertigung von Fünfhundert-Meter-Schiffen eingestellt. Allerdings arbeitete es nicht.
    Die vollrobotischen Arbeitselemente zu beiden Seiten des Bandes bildeten eine zirka tausend Meter hohe bzw. tiefe und zur Zeit fünfhundertfünfzig Meter breite Schlucht - und die verwirrenden, mit hochwertiger Technik vollgestopften Schluchtwände waren von Materialzuführungen durchlöchert.
    Achtzehn Raumschiffe in achtzehn verschiedenen Stadien der Fertigung hingen an den Sicherheitsankern der Bandstraße.
    Die energetischen Felder, die bei aktivierter Anlage die Hauptlast trugen, waren zusammengebrochen.
    Da die Konstrukteure der Raumschiffswerft aber auch diesen Fall einkalkuliert hatten, war ein Absturz der Schiffe durch Sicherheitsanker verhindert worden.
    „Direkt gespenstisch", sagte Roi. „Man könnte meinen, die Anlage wäre erst vor wenigen Minuten abgeschaltet worden."
    „Wahrscheinlich könnte sie jederzeit wieder anlaufen - vorausgesetzt, NATHAN würde sich reaktivieren",

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