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0806 - Der Marsianer und der MV

Titel: 0806 - Der Marsianer und der MV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Torpositronik übernommen, wenn NATHAN ausfiel.
    „Ich strahle den Koderuf ab!" meldete Bully und drückte auf die entsprechende Taste. „Bei Ziolkowski hat es funktioniert, also sollte es bei Clavius auch klappen."
    Roi Danton bremste abermals ab. Die Space-Jet befand sich nur noch dreihundert Meter von der Felswand entfernt.
    Als die Entfernung nur noch hundertfünfzig Meter betrug und Bully den Koderuf zum dritten Mal absetzte, bildete sich in der Felswand ein Spalt. Er verbreiterte sich schnell. Dahinter lag eine hell erleuchtete Felsenhalle, die sich in die Tiefe fortsetzte und, wie die drei Männer wußten, groß genug war, um ein achthundert Meter durchmessendes Raumschiff aufzunehmen.
    Langsam schwebte die Space-Jet durch das riesige Tor.
    Der Schein der Kunstsonnen an der Decke beleuchteten eine leere Schleusenkammer und wurden von der blanken Hülle des Diskusschiffs reflektiert.
    Als die Space-Jet sich zum Boden der Halle senkte, schloß sich das Tor hinter ihr. Sie waren angekommen.
    Romeo und Julia verließen die Space-Jet zuerst. Die beiden äußerlich so plumpen Roboter stapften über den Boden des Hangars und näherten sich dem Schott, durch das früher Wartungsmannschaften ein-und ausgegangen waren.
    Roi Danton beobachtete die Roboter fasziniert, während seine Begleiter das Roboterpärchen bereits als selbstverständliches bewegliches Inventar ansahen.
    Rhodans Sohn aber dachte beim Anblick der beiden Maschinenwesen daran, daß sie, während sie mit SENECA funktechnisch verbunden waren, eigentlich keine selbständigen Einheiten darstellten. Sie waren genau genommen Gefäße für einen Teil des biopositronischen Bewußtseins von SENECA.
    Irgendwann einmal, so überlegte Roi, würde die Menschheit über die technisch-wissenschaftliche Möglichkeit verfügen, nicht nur biopositronische Bewußtseine auf Trägerkörper aus metallischen und positronischen Strukturen zu übertragen, sondern auch rein biologisch entstandenes, menschliches Bewußtein.
    Was würde die Menschheit mit dieser Möglichkeit anfangen?
    Roi zweifelte nicht daran, daß auch diese Möglichkeit genutzt werden würde, denn sie eröffnete ungeahnte Perspektiven. Allerdings würde die konsequente Nutzung einer solchen Möglichkeit das Ende des Menschen, wie man ihn jetzt kannte, bedeuten. Aber vielleicht mußte dieser Schnitt gemacht werden, wenn die Evolution weitergehen sollte.
    Zweifellos aber würde das nur der erste Schritt zu einer grundlegenden Wandlung sein, denn wenn es einmal möglich war, menschlichen Geist in ein maschinelles Gebilde zu transferieren, ergab sich daraus bereits die Frage, ob das menschliche Bewußtsein sich dann nicht so verändern würde, daß es in ferner Zukunft existieren konnte, ohne an feste Materie gebunden zu sein.
    Was würde der Schritt ins Nichts bedeuten? Ewiges Leben? Allmacht? Sicher keines von beiden. Aber bestimmt eine ungeahnte Erweiterung der Erkenntnisfähigkeit und möglicherweise die Eröffnung der Chance, eine Entwicklungsstufe zu erreichen, die sich menschlicher Geist heute noch nicht vorstellen konnte.
    „Träumst du, Junge?" fragte Reginald Bull.
    Roi Danton erwachte aus seinen Gedankengängen.
    „Was wäre der Mensch, wenn er nicht träumen könnte, Bully! Aber keine Sorge. Ab sofort konzentriere ich mich wieder ausschließlich auf unsere Aufgabe."
    Er blickte wieder nach draußen und sah, daß Romeo und Julia den Öffnungskode für das Mannschott abgestrahlt hatten. Jedenfalls hatten die beiden Schotthälften sich geöffnet. Romeo drang langsam in den dahinter liegenden Korridor ein.
    Roi wußte, daß er mit seinen Sensoren den Korridor und das, was hinter seinen Wänden lag, sorgfältig abtastete, um Gefahrenquellen für die drei Menschen rechtzeitig zu erkennen und unschädlich zu machen.
    Immerhin waren die Hulkoos auf dem Mond und in ihm gewesen. Es konnte sein, daß sie Fallen aufgestellt hatten.
    „Keine Gefahr!" ertönte es aus dem eingeschalteten Bordtelekom. Es war Romeos elektronische Stimme, die gesprochen hatte - eine „männliche" Stimme, im Unterschied zu der „weiblichen" Stimme Julias.
    „Gehen wir!" entschied Reginald Bull.
    Alle drei Männer trugen leichte Kampf anzüge, deren Druckhelme sie vor dem Aussteigen schlossen.
    Die Helmfunkgeräte sicherten eine einwandfreie Kommunikation. Sie waren nicht zum Mond gekommen, um sich mit irgendwelchen Gegnern Gefechte zu liefern. Natürlich mußten sie dafür gerüstet sein, sich gegen einen denkbaren Angriff

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