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0806 - Die Hexe von Köln

0806 - Die Hexe von Köln

Titel: 0806 - Die Hexe von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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lief los, ohne lange zu überlegen. In der Dunkelheit gewahrte sie einen Schatten. Als ihre Augen sich an die herrschenden Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, erkannte sie die schwarze Katze. Geschmeidig sprang sie einige Stufen hinab.
    »Die Ausgrabungsstätten unter dem Dom.« Wagenbach hetzte hinter Duval her. »Ich habe dort unten einmal an einer Führung teilgenommen. Das reinste Labyrinth. Da kann man sich wunderbar verlaufen.«
    »Das ist Zamorra vielleicht auch passiert.«
    Allerdings nicht freiwillig. Nicole hegte keinen Zweifel mehr, dass die so genannte Geistermörderin dafür verantwortlich war.
    Entschlossen folgte sie der Katze in die Tiefe.
    ***
    »Hier hat sich nicht viel verändert«, bemerkte Wagenbach mit einem Blick auf die Ausgrabungsstätten. »Wieso soll es das auch nach ein paar Jahren archäologischer Forschung, wenn die Relikte und Bauwerke tausend Jahre und mehr überdauert haben?«
    »Für das Licht gilt das wohl nicht«, erwiderte Nicole und zog die Schultern zusammen. In der unterirdischen Welt war es ebenso kalt wie im Freien.
    Obwohl die Lampen unter der Decke nicht eingeschaltet waren, gab es einen sanften Schein, dessen Herkunft sich nicht bestimmen ließ. Erst als sie einem Gang bis zum Ende gefolgt waren, erkannte sie die Quelle. Ungefähr in Kopfhöhe schwebte eine offene Flamme, die sich in Bewegung setzte, sobald die beiden Besucher sich ihr näherten.
    Wagenbach stieß ungläubig die Luft aus. »So etwas gibt es doch gar nicht.«
    »Das, und noch viel mehr«, hielt ihm Nicole entgegen, der die offensichtliche Einladung nicht gefiel. Auch wenn sie das untrügliche Gefühl hatte, aus freien Stücken in eine Falle zu laufen, blieb ihr nichts anderes übrig, als sie anzunehmen. Das Leben ihres Gefährten konnte davon abhängen. »In der Gesellschaft von Zamorra und Duval ist nichts unmöglich.«
    »Werde ich mir merken«, brummte Wagenbach. »Trotzdem halte ich dieses Licht für einen Trick.«
    Nicole ließ ihn in seinem Glauben. Selbst wenn er sich im Ernstfall nicht als Hilfe erwies, war sie in dem ansonsten menschenleeren Irrgarten dankbar für seine Begleitung.
    Von der Flamme geleitet, folgten sie mehreren Korridoren. Hinter ihnen blieb Dunkelheit zurück, in der man sich ohne Hilfsmittel den Hals brechen würde. Aber Nicole hatte ohnehin nicht vor, ohne Licht und Zamorra den Rückweg anzutreten - wenn er wirklich hier unten war.
    Beim Betreten einer kleinen Kammer glaubte sie Geräusche zu hören.
    »Ganz allein sind wir wohl doch nicht. Damit fällt unsere traute Zweisamkeit wohl ins Wasser«, versuchte Wagenbach einen lahmen Scherz. Kopfschüttelnd verfolgte er die Bahn der Flamme. »Ich beklage mich nicht, wenn keine weiteren Geistergeschichten auf uns warten.«
    Nicole schürzte die Lippen. So wie es aussah, konnte sie ihm dieses Versprechen nicht geben. Erst recht nicht mehr, als sie eine weitere Kammer betraten, die in einen milden Lichtschein getaucht war. Lächelnd stand eine Frau in der Raummitte. Wie nicht anders erwartet, war es die Braunhaarige, die sich mit Stygia getroffen hatte. Bei ihr waren die beiden Katzen. Zamorra war nicht da.
    Für einen verwirrenden Moment fühlte sich Nicole wieder zu dem schwarzen Vierbeiner mit dem weißen Bruststreifen hingezogen. Dann widmete sie sich der Frau, die sie bereits aus der Zeitschau kannte.
    Der Geistermörderin.
    ***
    Zweifel
    Zamorra versuchte seiner Gefährtin einen Wink zu geben, aber sie ging nicht darauf ein. Kein Wunder, denn Katzen waren bekannt dafür, verspielte Tiere zu sein. Wie hätte sie ahnen sollen, dass er in dem kleinen Felidenkörper steckte? Er konnte es Nicole also nicht übel nehmen, dass sie ihn ignorierte.
    Vielleicht konnte er ihr einen Hinweis geben, den sie erkennen musste. Ob sie etwas ahnte, wenn er sich auf Samira stürzte? Eher nicht. Außerdem würde der Familiaris einen solchen Angriff unterbinden. Damit war nichts gewonnen.
    »Wirklich hübsch.« Samira lächelte. »Zamorra hat einen guten Geschmack.«
    »Was ich von dir und Stygia nicht behaupten kann«, giftete Nicole. Das Amulett baumelte nutzlos vor ihrer Brust. »Wo ist Zamorra?«
    Die Hexe lachte laut. »Erkennst du ihn nicht wieder?«
    Wagenbach stand in einer Ecke des Raums. Er wirkte wie zur Salzsäule erstarrt, weil die Vorgänge seine Weltsicht zertrümmerten. Von ihm war keine Hilfe zu erwarten.
    Der Professor beobachtete Nicoles Reaktion. Sie schaute zu ihm herab und erstarrte, als die Erkenntnis sie übermannte: Ihr

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