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0807 - Das Gespenst von Angus Castle

0807 - Das Gespenst von Angus Castle

Titel: 0807 - Das Gespenst von Angus Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwertes umklammert. Die Klinge schimmerte im Licht der Sonne und warf einen goldenen »Schatten« zu Boden.
    Die Klinge erinnerte mich an Karas Schwert, denn auch diese Waffe bestand aus einer goldenen Klinge. Nur glaubte ich nicht daran, daß diese Klinge golden war. Als die Klinge nicht mehr das direkte Sonnenlicht reflektierte, sah sie wieder wie normaler Stahl aus.
    Ich wußte jetzt, was das Singen bedeutete. Wahrscheinlich hatte diese Gestalt aus dem Unsichtbaren heraus zugeschlagen, und so war eben das Schwert dicht über meinen Kopf hinweggesaust. Es hätte mich auch treffen können, es war nicht geschehen, und ich vermutete eine Absicht dahinter. Ein Geist hatte sich materialisiert! Etwas Unheimliches war geschehen.
    Etwas, das ich hinnehmen mußte, das nicht erklärt werden konnte, und dieser Geist schien auf mich gewartet zu haben.
    Was wollte er?
    Mich töten?
    War die Gestalt gekommen, um ich zu vernichten? Um mir den Kopf abzuschlagen? In welcher Beziehung stand sie zu dem alten Schloß? Hatte ich es hier mit dem Besitzer zu tun?
    Ich trat einen Schritt zurück. Plötzlich spürte ich auch den kühlen Hauch, der mir vom Auto her entgegenwehte. Es war eben dieser kalte Nebel, unsichtbar, der mich warnen wollte, nicht näher an die Gestalt heranzutreten.
    Was ich tat, sah nach einem Rückzug aus, war aber keiner. Ich entfernte mich weiter von meinem Fahrzeug, behielt den anderen im Auge und sah, daß er sich erst nach einer Weile bewegte. Mit einer locker wirkenden Bewegung drehte er sich um und ging die ersten Schritte. Es war kein Gehen im eigentlichen Sinne, sondern mehr ein Schreiten, wobei kaum feststand, daß ihre Füße den Boden berührten. Diese Gestalt schien darüber hinwegzuschweben, und sie behielt auch die Richtung bei, denn sie kam auf mich zu.
    Ich erwartete sie.
    Der rote Mantel wehte im Wind. Er flatterte hinter ihm auf wie eine weite Fahne, bevor er sich wieder zusammenfaltete und seine Waden umspielte.
    Als er nahe genug an mich herangekommen war, sprach ich ihn an. »Wer bist du?«
    Meine Worte hatten ihn gestört. Er blieb stehen. Den Kopf etwas zur Seite gedreht, als wollte er der Frage noch nachlauschen. Da ich keine Antwort erhielt, jedoch unbedingt eine haben wollte, fragte ich noch einmal nach.
    »Wer bist du?«
    Plötzlich bewegte er seinen Mund. Für mich sah es aus, als hätte er dies nicht aus eigener Kraft getan, sondern hätte dabei irgendwelchen Befehlen gehorcht, denn der Mund bewegte sich einfach zu ruckartig, und ich hörte die geflüsterte oder gezischelte Antwort in einem sehr alten Englisch oder Schottisch.
    »Wie könnt Ihr es wagen, Lord Lyell diese Frage zu stellen? Wer seid Ihr? Habt Ihr keinen Namen? Wollt Ihr Euch nicht vorstellen? Seid Ihr von Adel oder ein Gemeiner?«
    Ho, da hatte ich ins Fettnäpfchen getreten. Er hieß also Lord Lyell, ich aber hatte diesen Namen noch nie gehört, und wahrscheinlich hatte er vor einigen hundert Jahren hier geherrscht, war geachtet oder gefürchtet worden, auch gestorben, aber aus einem Grund zurückgekehrt, den ich leider nicht kannte.
    Er kam näher.
    Plötzlich schien er mit Energie gefüllt zu sein, denn er bewegte sich ziemlich schnell.
    Ich tat nichts. Stehen bleiben, ihn erwarten, denn irgend etwas mußte er ja tun.
    Etwa eine Körperlänge von mir blieb er stehen. Ich schaute dabei auf sein Schwert. Das Metall sah aus, als bestünde es aus schimmerndem und gefrorenem Wasser. Bei jedem Schritt zuckte die Schwertspitze vor, und sie verließ auch nie ihre Richtung, denn sie wies nach wie vor auf mich. In den Augen entdeckte ich einen matten Abglanz der Schwertklinge, er schien mit seiner Waffe verwachsen zu sein.
    Ich brauchte ihn, ich würde nicht versuchen, ihn zu töten, ich wollte ihn nur stoppen.
    Er schlug zu.
    Ich hörte wieder dieses seltsame Singen, denn genau mit diesem Geräusch zerschnitt die Klinge die Luft. Mit einem Sprung brachte ich mich in Sicherheit.
    Er hatte den Schlag locker, weit geschwungen und seitlich geführt.
    Durch meine Reaktion erwischte mich die Klinge nicht. Sie glitt an mir vorbei und schleifte durch das Gras.
    Er holte wieder aus.
    Darauf hatte ich gewartet und mich eingestellt. Mit zwei langen Schritten hatte ich Distanz zwischen uns beide gebracht und mir die Zeit genommen, die Kette mit dem Kreuz über den Kopf zu streifen.
    Es gab keinen direkten Grund für diese Tat, ich hatte einfach meinem Gefühl nach gehandelt und genau das Richtige getan.
    Er sah das Kreuz, das in meiner

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