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0807 - Der Kampf um Terra

Titel: 0807 - Der Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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noch echte Männer", erlaubte ich mir zu bemerken. „Was hätten sie bloß aus dem seltsamen Namen ,Dalaimoc Rorvic' gemacht! Wahrscheinlich Dalliroc oder so."
    Das fette Scheusal sah mich väterlich an.
    „Und aus Tatcher a Hainu hätten sie wahrscheinlich Knatscherei oder so gemacht, Sie marsianische Sturmheuschrecke."
    „Worum geht es bei dieser Diskussion eigentlich?" fragte Walik Kauk aus der Ecke der Terra-Patrouille.
    „Um den verbalen Ausdruck großer Wiedersehensfreude", erklärte der Mausbiber heiter. „Zwei Menschen, die sich gegenseitig sehr vermißt hatten ..."
    „Menschen?" warf ich erzürnt ein. „Ein Mensch und ein Ungeheuer waren es. Du hättest sehen müssen, wie dieser Bastard im Stützpunkt der Außerirdischen gewütet hat. Den ganzen schönen Frischluftkanal hat er eingeebnet."
    Dalaimoc Rorvic packte mich mit einer Hand im Genick, hob mich hoch und setzte mich anschließend so hart ab, daß ich meinte, die Oberschenkelknochen würden sich in meine Achselhöhlen spießen.
    „Es war keine Frischluft, sondern mit Jod angereicherte Meeresluft, Tatcher", korrigierte er mich. „Ich denke, die Kleine Majestät wird ohne die Zufuhr jodhaltiger Luft gesundheitliche Beschwerden bekommen. Aber du kannst die Lage ja nicht richtig beurteilen, mit dem Gehirnmüll auf deiner Brust." - Er riß mir Kampfanzug und Unterhemd auf und deutete auf den Organklumpen - jedenfalls wollte er das. Seine Absicht ließ sich jedoch nicht verwirklichen, weil der Organklumpen verschwunden war.
    „Was hast du damit gemacht, Tatcher?" fuhr der Tibeter mich an. „Hast du es heimlich einem von uns zugesteckt?"
    „Nein!" beteuerte ich. „Ich weiß nicht, was mit der Schwellung passiert ist."
    „Gehirnmüll?" fragte Mara Bootes, ein weiteres Mitglied der Terra-Patrouille, erschrocken. „Wurde a Hainu tatsächlich mit Gehirnmüll infiziert?"
    Rorvic winkte ab.
    „Allerdings, aber schon vor der Geburt. Auf ein bißchen Müll mehr oder weniger kommt es seitdem bei ihm nicht an."
    „Aber das ist gefährlich!" sagte Mara eindringlich.
    „Was ist schon nicht gefährlich an dem marsianischen Giftzwerg?" meinte das Scheusal abfällig. Das war nun der Dank dafür, daß ich mein Leben gewagt hatte, um ihn aus der Kontrolle der Kiemen Majestät zu retten!
    „Hört auf damit!" sagte Gucky. „Wir brechen am besten sofort zum Stützpunkt Bärentatze auf, sonst werden wir hier noch von Hulkoos überrascht."
    „Das ist wahr", meinte Vleeny Ol-trun. „Wo befindet sich diese Bärentatze eigentlich?"- „Fliegen Sie nur immer der BUTTERFLY nach!" antwortete Dalaimoc Rorvic. „Und schließen Sie die Fenster, denn dort ist es kalt!"
    Nach dieser vielversprechenden Ankündigung besetzte jede Gruppe ihr Schiff, dann schwebten wir aus dem Schleusenhangar.
    Der Tibeter hatte sich tatsächlich dazu herabgelassen, die BUTTER-FLY zu steuern. Ich sah, daß wir in Richtung Norden über den westlichen Teil des Kaspischen Meeres flogen.
    Beim südöstlichen Ausläufer des Ural-Gebirges bog Rorvic nach Nordwesten ab. Wir passierten in geringer Höhe die ehemaligen blühenden Städte Magnitogorsk und Swerdlowsk. Ein starkes Beben hatte Magnitogorsk mittendurch gespalten und den größten Teil der Gebäude einstürzen lassen. In Swerdlowsk standen zirka fünfzig Prozent der Bauten. Doch nirgends regte sich menschliches Leben.
    Dort, wo der Ural nach Norden abknickt, flogen wir geradeaus weiter. Unter uns dehnte sich die sommerliche Tundra. Kleine Herden von Rentieren zogen durch die oberflächlich aufgebaute blühende Kältesteppe. Einmal entdeckten wir sogar ein Wolfsrudel.
    Südlich von Amderma überflogen wir eine Meerenge und sichteten kurz darauf die Küste der Insel Nowaja-Semlja. Hier mußte vor nicht allzu langer Zeit eine Sturmflut gewütet haben.
    Die großen Transparentkuppeln, unter denen für die Bewohner der Insel - meist Techniker einer Raumforschungsstation - früher Obst, Gemüse und Blumen gezogen worden waren, wiesen schwere Schäden auf.
    Über dem Nordzipfel der Insel drückte Rorvic die BUTTERFLY tiefer. Ich blickte hinaus und sah nichts als kahle Felsen, die auf einer Seite dem Ansturm der eisigen Wasser der Barents-See und auf der anderen Seite der Kara-See ausgeliefert waren.
    „Hier soll ein SolAb-Stützpunkt sein, Dalai?" fragte Gucky zweifelnd.
    „Genau hier", erwiderte Rorvic. „Bärentatze war nur einem kleinen Kreis der SolAb-Führung bekannt und wurde schon vor dem Auftauchen der Laren in der Milchstraße nicht

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