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0808 - Anruf aus dem Jenseits

0808 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0808 - Anruf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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normale Geschosse gegen diese Art Gegner nichts ausrichten würden.
    Nicole blickte Robin an, dann konzentrierte sie sich, um Merlins Stern zu rufen.
    Sie hoffte, dass Zamorra das Amulett im Moment nicht selbst gerade benötigte, aber in diesem Fall konnte er es schließlich jederzeit zu sich zurückbefehlen.
    »Schauen wir mal, ob derselbe Trick zweimal funktioniert«, murmelte sie und aktivierte die magische Silberscheibe.
    Sofort spürte sie, wie sich das Amulett unter ihren Fingern erwärmte. Im nächsten Moment zuckten auch schon weißmagische Blitze auf das unheimliche Energiewesen zu.
    Diesmal allerdings fiel die Reaktion weniger erfreulich aus.
    Als die Blitze in den Körper der leuchtenden Erscheinung einschlugen, hatte sie fast den Eindruck, als würde das Wesen die Energie von Merlins Stern kurzerhand absorbieren.
    »Unser Freund scheint dazugelernt zu haben«, murmelte Robin neben ihr dann auch grimmig.
    Nicole nickte. Ihre Gedanken jagten sich.
    Probehalber ließ sie eine weitere Blitzsalve auf das Wesen niederregnen - mit demselben niederschmetternden Ergebnis.
    Mittlerweile hatte sich die Erscheinung bis auf zehn Meter genähert.
    »Das bringt nichts«, zischte Robin schließlich leise, um dann lauter fortzufahren: »Männer, koordinierter Rückzug!«
    Er blickte Nicole an: »Das gilt auch für uns!«
    Langsam wich die Gruppe zurück, bis sie sich wieder im Inneren des Gebäudes befanden.
    Hastig gab Robin einige Anweisungen, woraufhin seine Männer damit begannen, die Türen des Dienstgebäudes zu verbarrikadieren.
    »Hoffen wir, dass ihn das eine Weile aufhält«, sagte er. »Wenn selbst Zamorras Amulett nichts ausrichtet, stehen wir auf verlorenem Posten.«
    Aber noch im selben Moment wurden Robins Hoffnungen enttäuscht. Ein unverkennbarer Geruch breitete sich im Foyer des Reviers aus. Rauchschwaden stiegen auf.
    Verschlossene Türen schienen für das unheimliche Energiewesen kein Hindernis zu sein. Es brannte sich kurzerhand den Weg frei…
    ***
    In einem abgelegenen Winkel jener Daseinssphäre, die von den Menschen als »Hölle« bezeichnet wurde, befand sich eine felsige, zerklüftete Ebene. Ein zufälliger Beobachter wäre sicher verwundert gewesen angesichts des geradezu friedlichen Eindrucks, den dieser Ort erweckte, doch die Hölle bestand aus mehr als Feuer, Schwefel und gehörnten Teufeln.
    Es handelte sich, wie Professor Zamorra und seine Mitstreiter nur allzu gut wussten, vielmehr um eine äußerst reale Welt, die nur einen winzigen Schritt von der der Menschen entfernt existierte. Aber die Hölle war ein unbeständiges Terrain. Ihr Angesicht veränderte sich ständig. Wo sich an einem Tag absolut lebensfeindliche Sphären zeigten, in denen nur Dämonen überleben konnten, mochte sich bald schon das genaue Gegenteil entwickeln. So gab es dort brodelnde Lavaseen, Eismeere, Wüsten und mehr. Über allem wölbte sich ein gewaltiges, sternloses Firmament.
    In dieser bizarren Welt lebte die Schwarze Familie, regiert von Stygia, der Fürstin der Finsternis.
    Inmitten der zerklüfteten Ebene erhob sich ein gewaltiges Felsmassiv. Das Gestein strahlte in einem geisterhaft blauen Licht, dessen Quelle nicht ersichtlich war.
    Zu den Füßen des Massivs lag Zamorra. Der Meister des Übersinnlichen blinzelte, als sein Bewusstsein langsam zurückkehrte. Schließlich richtete er sich zögernd auf. Der Transferschock musste ihn vorübergehend außer Gefecht gesetzt haben.
    Neugierig sah er sich um. Er war im Laufe seiner Abenteuer schon oft genug in der Hölle gewesen, um instinktiv zu spüren, wo er sich gerade befand. Unnötig zu sagen, dass ihm der Gedanke nicht sonderlich schmeckte.
    Zumal er hier nicht auf die Hilfe von Merlins Stern zurückgreifen konnte.
    Obwohl er nicht viel Hoffnung hatte, versuchte er das Amulett zu sich zu rufen . Wie erwartet geschah nichts. Vor Dimensionsgrenzen musste die magische Silberscheibe kapitulieren. Diese Erfahrung hatte Zamorra schon öfter gemacht.
    Wenigstens war er nicht ganz waffenlos.
    Immerhin trug er neben dem E-Blaster auch seinen Dhyarra-Kristall 8. Ordnung bei sich. Um den Sternenstein wirkungsvoll zu benutzen, musste sein Benutzer ihn unmittelbar berühren und außerdem eine glasklare Vorstellung davon haben, was durch den Kristall bewirkt werden sollte. Hierzu waren natürlich Fantasie und vor allem ein gehöriges Maß Konzentration nötig. Wenn sich die Ereignisse überschlugen, waren die Dhyarras demzufolge eine schwierig einzusetzende

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