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0808 - Anruf aus dem Jenseits

0808 - Anruf aus dem Jenseits

Titel: 0808 - Anruf aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Breuer
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unterhalten hatte.
    Seine Vermutung bestätigte sich einen Moment später.
    Robin sagte nichts mehr. Stattdessen wandte sich die Frau an den Geiselnehmer.
    »Nicole Duval hier«, stellte sie sich vor. »Darf ich die Tür öffnen? Ich möchte sehen, wie es den Geiseln geht.«
    Vignier wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er schien zu überlegen.
    »Ist gut«, antwortete er schließlich. »Die Bullen sollen sich ein Stück zurückziehen!«
    »Natürlich«, antwortete die Duval. Gleich darauf hörte man sie Anweisungen geben. Schrittgeräusche entfernten sich.
    »Denken Sie daran«, erinnerte Vignier und leckte sich nervös über die Lippen, »wenn Sie irgendeinen Blödsinn versuchen, bekommen Sie eine Kugel zwischen die Augen!«
    »Keine Sorge«, beschwichtigte die Assistentin des Parapsychologen. »Also, ich komme jetzt rein.«
    Zur Sicherheit fügte sie nach einem Moment hinzu: »Ich bin unbewaffnet.«
    Vignier nickte stumm, erinnerte sich dann daran, dass sie die Geste nicht sehen konnte und antwortete schlicht: »Okay.«
    Quietschend wurde die Klinke heruntergedrückt und die Tür des Besucherraums schwang auf. Nicole Duval wurde sichtbar. Sie hatte die Hände gehoben, um so zu signalisieren, dass sie tatsächlich keine Waffe trug. In sicherer Entfernung waren diverse Polizeibeamte zu erkennen, die dort Position bezogen hatten.
    »Rein mit Ihnen«, befahl Vignier barsch.
    Langsam, um ihn nicht zu provozieren, kam die Blondine der Aufforderung nach. Äußerlich erweckte sie einen völlig harmlosen Eindruck, doch Corbiere erkannte, dass dies täuschte. Mit der Frau war ganz eindeutig nicht zu spaßen. Unter der weichen Schale steckte ein stahlharter Kern, an dem sich Vignier mit Sicherheit verschlucken würde. Eine einfache Privatsekretärin war dies jedenfalls nicht.
    Auch Vignier schien dies langsam zu bemerken, denn er ließ die Duval nicht mehr aus den Augen.
    In diesem Augenblick blitzte es hinter ihm hell auf. Sein Kopf ruckte reflexartig herum.
    »Karl«, hauchte er. Durch das kleine Fenster drang beunruhigendes blaues Licht in den Raum. Alle Anwesenden wussten, was dies bedeutete. Das unheimliche Wesen war zurückgekehrt, um sich auch noch die letzten ausstehenden Opfer zu holen.
    Nicole Duval nutzte die kurze Ablenkung und stürzte auf den Bewaffneten zu. Dieser stieß einen heiseren Schrei aus, als die Französin einen Handkantenschlag auf seinem Unterarm platzierte.
    Dennoch war sie einen Sekundenbruchteil zu langsam.
    Vignier drückte ab.
    ***
    Nachdenklich löste sich Zamorra aus dem engen Gassengewirr und trat zurück auf die Straße, in der er seinen Wagen geparkt hatte. Obwohl die Wahrscheinlichkeit gering gewesen war, hier auf eine Spur zu stoßen, war der Parapsychologe doch ein wenig enttäuscht. Irgendwie hatte er sich mehr versprochen.
    Er wollte gerade zum Wagen gehen, um zurück zum Revier zu fahren, als sich sein Amulett plötzlich unmerklich erwärmte.
    Zamorra stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Also doch…«, murmelte er.
    Gespannt sah er sich um, doch auf Anhieb blieb ihm verbogen, was die Reaktion von Merlins Stern hervorrief. Der Parapsychologe runzelte die Stirn. Zögernd machte er mehrere Schritte auf den BMW zu, worauf die Silberscheibe wieder zu erkalten begann.
    Er schloss, dass sich sein Ziel in der entgegengesetzten Richtung befinden musste, und machte kehrt. Langsam, um die Spur nicht zu verlieren, entfernte er sich wieder vom Wagen, bis er seinen ursprünglichen Standort innehatte.
    Sofort setzte die Erwärmung des Amuletts wieder ein.
    Nach dem Wünschelrutenprinzip arbeitete sich Zamorra weiter vor, bis eine abgerissen aussehende Telefonsäule in sein Blickfeld geriet. Scheinbar hatten örtliche Randalierer das Ding schon in der Mangel gehabt. Zwar lag der Hörer noch auf. Das Kabel, welches ihn mit der Säule verband, war jedoch aus der Verankerung gerissen. Der Apparat war ganz offensichtlich nicht mehr funktionstüchtig.
    Was ihn nicht daran hinderte, schon im nächsten Moment lautstark zu klingeln. Unwillkürlich zuckte Zamorra zusammen. Damit hatte er nicht gerechnet. Er löste das Amulett von seiner Halskette und kam vorsichtig näher. Der Parapsychologe spürte, wie sich die Silberscheibe unter seinen Fingern weiter erhitzte.
    Er überlegte. Wenn Corbieres Erinnerungen ihn nicht getrogen hatten, handelte es sich hier exakt um den Ort, an dem Zindler einst dem Dämon zum Opfer gefallen war.
    Das Telefon klingelte weiter.
    Zamorra rang mit sich. Sollte er sich auf die

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