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0808 - Das unheimliche Herz

0808 - Das unheimliche Herz

Titel: 0808 - Das unheimliche Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht sehen. Er schickte ihnen eine Salve entgegen und bewegte die Waffe, damit eine Streuwirkung entstand.
    Damit hatten die beiden Männer nicht gerechnet. Sie tauchten weg, und einer war nicht schnell genug.
    Wie viele Kugeln ihn trafen, sah ich nicht. Dafür riss er die Arme hoch, von seinem Gesicht und dem Kopf war nicht mehr viel vorhanden, dann war er verschwunden.
    Auch der zweite ließ sich nicht blicken. Hatten wir den Überfall überstanden?
    Crane grinste mich an. Er blutete aus einer Wunde an der Stirn.
    Ein Stück Glas war dort wie die Schneide eines Messers über seine Haut gezogen. Mit beiden Händen hielt er die zweite Maschinenpistole fest. Er fragte mich, ob ich das Ruder übernehmen wollte.
    »Nur im Notfall.«
    »Ich kann es auch feststellen.«
    »Dann tu es.«
    »Bleibt in Deckung!«
    Es war Suko, der den Befehl gebrüllt hatte. Denn einen Augenblick später brach die Hölle los. Von der rechten Uferseite aus wurden wir beschossen. Nur weil wir so flach auf dem Boden lagen, kamen wir glimpflich davon.
    Die Kugeln durchschlugen die Wand, als bestünde sie aus Papier.
    Sie räumten auf, sie hackten in das Holz, sie fegten noch letzte Glasreste zur Seite, und sie hämmerten gegen das Deck, wo sie in die Planken hineinbissen. Holzsplitter schwirrten durch das Ruderhaus.
    Plötzlich kippte das Boot!
    Irgendetwas musste mit dem Ruder geschehen sein. Von Kugeln getroffen, hatte es einen Defekt erlitten, den wir nicht beheben konnten.
    Suko feuerte ebenfalls.
    Ob er getroffen hatte, kriegten wir nicht mit, denn wir krochen aus dem Ruderhaus hervor, wir schoben dabei Glassplitter zur Seite. Ich riss mir einige kleine Wunden und bekam den Rammstoß voll mit, als das Boot mit seinem Bug dicht neben der Brücke zuerst in das dort wachsende Unterholz gefahren und dann gegen die schräge Böschung geprallt war. Ich rutschte über das Deck, schützte den Kopf mit den Armen, weil ich nicht gegen die Bordwand prallen wollte, dann bäumte sich unser Boot kurz auf, bevor es wieder zusammensackte, aber nicht mehr freikam, denn der Bug hatte sich in der Böschung festgefressen, und ich bemerkte wie nebenbei, dass die Sonne verschwunden war.
    Auch die Schüsse waren verstummt. In diesen langen Augenblicken herrschte eine nahezu gespenstische Stille. Ich drehte mich auf den Rücken und sah den Grund, weshalb die Sonne sich verzogen hatte.
    Es lag an der Deckung, in die das Boot gefahren war. Die Pflanzen und das Unterholz hatten über einem Teil des Schiffes ein grünes Dach gebildet, das uns im Augenblick zumindest vor den Kugeln der Gangster schützte.
    Als ich mich aufgesetzt hatte, hörte ich Schritte. Suko hetzte geduckt über das Deck auf mich zu.
    »Du blutest, John!«
    »Nur eine Schramme.« Mehr war es wirklich nicht. Am linken Arm und an der rechten Hand hatten Glassplitter kleine Wunden hinterlassen, um die ich mich nicht kümmern wollte.
    Bob Crane kam ebenfalls zu uns. Er war auch okay, und wir hatten uns tief in die Schatten des Uferbewuchses zurückgezogen. Wir beratschlagten, und wahrscheinlich würden die anderen das Gleiche tun. Dass sie aufgegeben hatten, daran wollte keiner von uns glauben. Wir gingen davon aus, dass da noch etwas laufen würde, und zwar nicht zu knapp. Mit einer derartigen Wendung hatten die Gangster nicht gerechnet, zudem hatten sie einen Mann verloren.
    Wir hockten zusammen, und jeder schaute dabei in eine andere Richtung, als wir uns flüsternd unterhielten.
    »Hast du gesehen, Suko, wie viele Typen noch am Ufer standen und schossen?«
    »Nein. Aber zwei bestimmt.«
    »Okay, der eine von der Brücke, dann sind es drei.«
    »Damit steht es patt.«, bemerkte der G-Man. Er rückte auch gleich mit dem nächsten Vorschlag heraus. »Ich wäre dafür, von Bord zu verschwinden.«
    »Und dann?«, fragte ich.
    »Über die Brücke und auf die andere Seite. Wir sollten schnell sein. Ich könnte mir vorstellen, dass sie gleich wieder anfangen zu feuern. Die Distanz vom anderen Ufer her ist kurz genug. Die können unseren Kahn in die Luft schießen.«
    »Macht ihr den Anfang«, sagte Suko. »Ich gebe euch Rückendeckung. Los, John, du zuerst.«
    Ich ließ mich auch nicht lange bitten, sondern kletterte an der Bugspitze über die Reling hinweg und erreichte mit dem ersten langen Schritt die schräge Böschung. In ihr klemmte das Schiff fest. Es hatte das dichte und zähe Unterholz durchbohrt wie ein riesiges Messer.
    Mit beiden Händen musste ich mich festhalten, um überhabt in diesem

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