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0809 - Mensch aus dem Nichts

Titel: 0809 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der sich zudem unaufhörlich bewegte, heulte der erste Schuß des anderen Robots vorbei. Im zuckenden und blendenden Licht erkannte Tamoe eine schmale Tür und warf sich, die Waffe hochreißend, in besinnungsloser Furcht dagegen.
    Die Tür wurde aus dem Rahmen gerissen und fiel zusammen mit Pheuch und den weißglühenden Tropfen aus der detonierten Handlampe in einen Raum hinein.
    Pheuch spürte den Schmerz im Knöchel, aber er mußte ihn ignorieren und sprang auf die Beine.
    Ein Hagel fingerdicker Energieblitze schlug mit einem ohrenbetäubenden Geräuschorkan schräg in den winzigen Raum.
    „Chung Lo!" heulte der Choreograph, der vor Entsetzen und Todesfurcht halb wahnsinnig wurde.
    Wieder erschütterte ein Stoß die Station.
    Tamoe wurde von den Füßen gerissen und wie eine Puppe gegen die Wand geschleudert. Aber auch der Robot reagierte nicht mit der Geschwindigkeit positronisch gesteuerter Maschinen auf diesen schweren Schlag.
    Zum Geräusch der Schüsse kam ein langer, hallender Ton, als habe man eine riesige Glocke angeschlagen. Jedenfalls schlugen die Blitze aus der Maschinenwaffe nicht mehr in den Raum, sondern draußen im Verbindungsstollen in die Decke.
    „Chung! Hilf mir!" schrie der Choreograph hilflos.
    „Ich bin schon im Einsatz", rief Chung. Er fürchtete sich nicht weniger. Aber er wußte, daß er mit der Waffe besser umgehen konnte.
    Er unterdrückte den Schmerz beim Auftreten, torkelte während der Schwingungen bis zu dem Flammenvorhang der Türöffnung und hielt sich mit der linken Hand fest. Er schoß auf die Maschine, duckte sich und zog sich wieder ins Innere zurück, als die weißglühenden Trümmer des berstenden Robots in alle Richtungen flogen.
    Einige Sekunden später unterbrachen nur das Knistern der Flammen und das Husten des Körpers, der jetzt Chung Lo war, die sich ausbreitende Ruhe.
    Die große, kugelförmige Konstruktion bebte und schwankte in ihrem stählernen Gefüge noch immer.
    Pynther Aslinnens Bewußtsein tauchte plötzlich auf und sagte drängend: „Hört zu! Ich bringe euch jetzt zu einem Hangar. Wir können nicht mit dem Raumschiff dort draußen sprechen, weil wir nicht in die Zentrale hineinkönnen.
    Ein Schiff ist auf alle Fälle angekommen. Es muß einenGrund haben, die Station zu beschießen. Los!"
    Der Körper bewegte sich.
    Der Mehrfachmensch, jetzt Aslinnen, schwang sich aus dem raucherfüllten Raum hinaus, sprang mit vorsichtigen Sätzen um die glühenden Trümmer des zweiten Robots herum und wandte sich nach links.
    Mit einem Schwung warf sich Aslinnen die schwere Waffe über die Schulter und schaltete blitzschnell die Gürtellampe des Raumanzugs ein. Der ausgeschaltete Antigrav-gürtel hing über der anderen Schulter. Der Lichtkegel bohrte sich in die Finsternis des Korridors, der vom Zentrum ausgehend zur Hülle der Kugel führte. Im Streulicht zog sich Aslinnen die Handschuhe an, verband die Stulpen sorgfältig mit den Armringen des Anzugs, kontrollierte den Helm und schloß die Versorgungseinheiten in den gepanzerten Gürtelfächern an.
    Offensichtlich funktionierte alles. Er blieb kurz stehen und verlagerte das Körpergewicht auf den nicht schmerzenden Fuß.
    In dieser winzigen Zeitspanne befestigte er den Antigravgürtel über dem Waffengurt.
    Es waren nicht mehr als hundert Meter zurückzulegen. Hier, in der Nähe der Außenwandung, verzweigte sich der Korridor in rechtwinklig abbiegende Stollen, Treppen und Rampen. Aslinnen beugte den Körper nach hinten und richtete den Gürtelscheinwerfer auf die Hinweistafeln.
    Er las den Weg zum nächsten Hangar ab, biß die Zähne zusammen und humpelte weiter.
    Nach zwanzig Stufen und einigen fünfzig Schritten befand er sich auf dem kleinen Vorplatz einer Schleuse. Dahinter lag, wie aus der Hinweistafel klar zu erkennen, das Hangarschott für eine Space-Jet.
    „Schön wäre, wenn sich die Positronik auch bei dieser negativen Auskunft geirrt hätte!" murmelte Aslinnen, öffnete die Schleuseninnentür, zwängte sich hinein und atmete auf. Hier war einer der sichersten Plätze der Station.
    Und abermals fing das Chaos an.
    Kaum war das Schott von innen verriegelt, ertönten wieder diese gräßlichen Geräusche. In Abständen von vielleicht zwei Sekunden dröhnte die Konstruktion auf und wurde gleichzeitig in schwere Schwingungen und harte Stöße versetzt.
    Der Körper im noch nicht geschlossenen Raumanzug wurde hin und her geschleudert, schlug dort gegen die Wand, fing sich wieder ab, trat voll mit dem

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