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0809 - Mensch aus dem Nichts

Titel: 0809 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geschaltet, denn das Gerät mußte die Schwingungen ohne viel Verzerrungen über die 16 000-Hertz-Grenze heben und noch in die eigene Sprache übersetzen. Während der Kommandant, immer ruhiger werdend, das Raumschiff im sicheren Bogen um den Trümmerhaufen herumsteuerte, schob er den Lautstärkeregler höher. Deutlich hörten sie: „ ... bin ich. Ich treibe durch den Raum... ihr müßt mich doch sehen ..
    .helft mir..."
    Dann folgte ein Lallen und Wimmern, das die Maschine nicht mehr in die Sprache der Blues bringen konnte.
    Betäubt schloß Trintir die Frontaugen und senkte den Kopf. Das war ein echter Notruf gewesen.
    „Sucht ihn!" sagte er laut. „Ortung! Versucht, einen Terraner im Raumanzug zu finden. Er treibt irgendwo in den Trümmern, denke ich," Rinphary sagte nachdenklich: „Der Flüchtling schaltete den Sender ein. Dann wurde er von der Zentrale der Station angegriffen. Sie griff auch uns an. Es war offensichtlich so, wie der Text des Hyper-funknotrufs sagte."
    „Ja. Wir haben uns geirrt. Es war keine Falle - und eine Maschine hat uns und sich selbst sabotiert. Wir suchen ihn."
    Der Helmsender des Raumfahrers konnte angepeilt werden. Ununterbrochen kamen Bilder und neue Positionsmeldungen hinauf zum Kommandanten. Aber der Ortungsbildschirm mit den haarfeinen Linien der Vektoreneinteilungen war übersät von Punkten. Kleinere und größere Metallbrocken aller erdenklichen Formen trieben in unterschiedlichen Geschwindigkeiten vom Ort der Zerstörung weg.
    „Müssen wir dort hinein?" erkundigte sich der Kopilot eifrig.
    „Ja. Willst du die Steuerung?"
    „Welche Frage! Selbstverständlich."
    Die Blues hatten das Gebiet, aus dem die verworrenen Signale mit geringer Sendekapazität kamen, genau vor sich.
    Langsam und vorsichtig, immer wieder Fetzen von Blech und anderen, zerstörten Teilen der Relaisstation ausweichend, schob sich der Diskus im Schutz des Energieschirms näher heran. Plötzlich stieß der Kopilot einen verblüfften Ruf aus.
    „Lichtblitze, Kommandant! Hier, im Vektor Chi!"
    Trintir machte von dem betreffenden Ausschnitt eine Vergrößerung, wartete auf die selbständige Schärfenregulierung und erkannte dann die kreuzförmige Silhouette. Der Raumfahrer hielt eine Waffe in der Hand und löste sie in Dreierintervallen aus. Nadelfeine Blitze zuckten ungezielt durch das Vakuum.
    Das Lallen und Wimmern aus dem Lautsprecher hatte aufgehört.
    „Er hat das Bewußtsein verloren, meine ich. Suchscheinwerfer an, Freunde. Macht das Schott zu und bergt ihn. Vorsicht vor der Energiewaffe."
    „Wir haben verstanden, Kommandant!"
    Der Kopilot brachte das Schiff ganz nahe an den hilflos treibenden Terraner heran, dann schaltete er den Schutzschirm aus. Seile und Schlingen schossen aus den Luken des Schiffes und wickelten sich um den Körper, zogen ihn vorsichtig heran.
    Als sich der Körper nahe der Schiffshülle drehte, sprang ein Blue im Raumanzug hinaus und packte mit beiden Händen die Waffe. Die Bergung dauerte nur einige Minuten.
    Die Blues merkten, daß der Terraner ohne Bewußtsein war.
    Die Luken wurden geschlossen, der Energieschirm wieder eingeschaltet, dann übernahm Trintir wieder die Steuerung und überlegte kurz. Schließlich programmierte er einen Kurs und schaltete den Autopiloten ein.
    Das Diskusschiff entfernte sich von dem Ort des Kampfes und strebte einem ungewöhnlichen Zielpunkt entgegen.
    Hubert Kelassny blinzelte verwirrt. Er stellte ohne Überraschung, aber voller Befriedigung fest, daß er lebte. Er hob die Arme und wollte den Helm berühren, womöglich um ihn abzunehmen, aber er merkte schon mitten in der Bewegung, daß er frei atmen konnte.
    Er holte tief Luft und hatte die verworrene Erinnerung an Zerstörung, Flucht, kreatürliche Angst und das Dahintreiben im Weltraum.
    Er schien jetzt sicher zu sein. Er befand sich unter Raumfahrern. Er sah vor sich vier Beinpaare in dünnen, ungewöhnlich aussehenden Hosen und Stiefeln.
    Dann hob Kelassny den Blick und sah vier Fremde.
    „Wer seid ihr?" fragte er halblaut. Seine Lippen waren trocken wie Papier.
    Zwischen den vier Fremden, die entfernt humanoid aussahen, aber blauen Pelz an den sichtbaren Stellen der Gliedmaßen, überlange Hälse und flache, schüsselförmige Köpfe besaßen, und dem Raumfahrer, der in einem breiten, flachgekippten Sessel ausgestreckt war, befand sich ein Gerät, das Kelassny als Translator identifizierte.
    Weder an den Anblick der fremden Raumfahrer noch an die Existenz dieses Geräts hatte er

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