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081 - Die geraubte Mumie

081 - Die geraubte Mumie

Titel: 081 - Die geraubte Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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- oder beides zugleich gewesen.
    Die Welt der Dämonen war grausam. Die menschlichen Tugenden und die edleren Gefühle galten als verabscheuenswerte Laster. Der Stärkste, Grausamste, Hinterlistigste und Heimtückischste war bei den Dämonen König.
    Dorian Hunter kannte die Dämonen und haßte und verabscheute sie. Sie verehrten das Böse, so wie wertvolle Menschen sich bemühten, das Gute anzustreben.
    Dorians Versuch, Jeff Parker mit Weißer Magie zu helfen, scheiterte. Eine Stunde war vergangen, seit er Coco wiedergefunden hatte. Jeff Parkers Lebensspanne war nur noch kurz bemessen. Er verfiel von Minute zu Minute mehr, und die Verwüstungen und Entstellungen der Beulenpest in und an seinem Körper nahmen zu.
    Dorian schaute wieder aus der Tür. Träge zog noch ein wenig Staub ins Obergeschoß.
    „Wir müssen mit Olivaro verhandeln", sagte der Dämonenkiller. „Du hast deinen Teil der Abmachung erfüllt, Coco. Du bist ins Haus vorgedrungen, und magische Fallen gibt es hier keine. Jetzt soll Olivaro seine Zusage erfüllen. Daß die Mumie zerfallen ist, daran trägst du keine Schuld." „Olivaro ist da", sagte Coco. „Er steht mit Gevatter Tod unten am Hügel und schaut herauf. Beide sind vor einer Mittute aus dem Nichts erschienen."
    „Warum hast du mir das nicht gleich gesagt?"
    „Es eilte nicht. Schau sie dir nur an, Dorian! Man weiß nicht, wer von beiden das größere Scheusal ist."
    Dorian ging zum Fenster und betrachtete die beiden Dämonen. In der letzten halben Stunde waren ständig neue Sklaven des Gevatter Tod herbeigekommen. Über hundert umringten jetzt den Hügel. Dorian sah den scheußlichen Alten des Schreckens mit seiner dunklen Brille und dem schwarzen Umhang. Olivaro, gekleidet wie ein spanischer Edelmann des vorigen Jahrhunderts, stand neben ihm. Sie unterhielten sich wie zwei Feldherren, die eine Schlacht leiteten.
    „Ruf ihm zu, Coco!" sagte Dorian. „Wir werden sehen, wie er reagiert. Versuche, ihn und Gevatter Tod ins Haus zu locken! Vielleicht kann Phillip sie berühren und vernichten. Oder sie laufen in den Mumienstaub, der mir nicht geheuer vorkommt."
    Der Hermaphrodit Phillip verfügte über gewaltige parapsychische Kräfte. Die Dämonen fürchteten ihn alle, denn seine Berührung allein konnte sie lähmen oder gar töten.
    Coco öffnete das Fenster und legte die Hände wie einen Schalltrichter an den Mund.
    „Olivaro", rief sie, „hörst du mich?"
    Eine Stimme, die in normalem Gesprächston sprach und ganz in ihrer Nähe war, antwortete ihr.
    „Du brauchst nicht so laut zu schreien, beste Coco. Was gibt es?"
    Olivaro projizierte seine Stimme her, und die Cocos wurde zu ihm hin übertragen. Es war eine der einfachsten Künste des Dämons.
    „Wir sind im Haus", sagte Coco. „Es gibt keine magischen Fallen. Komm her und sieh es dir an! Du mußt Jeff Parker heilen, wie du es versprochen hast, und zwar schnell, denn ihm bleibt nicht mehr viel Zeit."
    „Du erlaubst, daß ich lache. Wenn ich so tolpatschig und unvorsichtig wäre, dann wäre ich schon seit Jahrhunderten tot. Ich werde jemanden ins Haus schicken, der sich umsehen soll. Was ist mit der Mumie des Hermes Trismegistos?"
    Coco zögerte, dann sagte sie einen Teil der Wahrheit.
    „Die Mumie ist im Keller unten. Aber ein seltsamer Staub hängt in der Luft. Er hat ein eigenes Leben und scheint gefährlich. Deshalb kann ich nicht hinunter. Aber du und Gevatter Tod, ihr werdet schon mit dem Staub fertig werden."
    Olivaro antwortete nicht mehr. Coco sah, daß er sich an die Verseuchten wandte. Ein ganzes Dutzend von ihnen trat aus der Reihe jener, die den Hügel umringten, und kam den Abhang herauf.
    Der Bann, der das Haus der Mumie geschützt hatte, war gebrochen und wurde nicht mehr von neuem errichtet. Langsam kamen die von der Seuche Zerfressenen näher, an ihrer Spitze Don Juan mit dem freiliegenden Herzen.
    Jeff Parker stöhnte auf dem Sofa herzerweichend.
    „Wasser!" stieß er heiser hervor.
    Der Rest ging in unverständlichem Stammeln unter.
    „Olivaro ist nicht darauf hereingefallen", sagte Coco. „Was machen wir jetzt?"
    Dorian wußte es auch nicht. Ihre Lage war verzweifelt. Im Haus war der Staub der Mumie, der sich immer weiter ausbreitete und sie bedrohte, und draußen warteten die Dämonen und ihre Diener. „Zuerst werde ich Jeff Wasser holen", entschied er. „Wenn die Schauergestalten kommen, schalten wir sie aus. Dann sehen wir weiter."
    Dorian schaute sich im Haus um. Der Salon sah aus wie zuvor, als er

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