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081 - Die geraubte Mumie

081 - Die geraubte Mumie

Titel: 081 - Die geraubte Mumie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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bedrohliche Zeug haben will, kann er es von mir aus gern bekommen. Wir gehen ins vordere Zimmer. Dort will ich dir alles erzählen. Im Moment scheint keine akute Gefahr zu bestehen."
    „Was macht dieses Zeug?"
    „Es füllt die oberen Räume aus, nehme ich an. Dann wird es sich im Erdgeschoß ausbreiten."

    Das vordere Zimmer an der linken Seite des Hauses war ein Wohnraum der viktorianischen Zeit.
    Ein mächtiges Plüschsofa stand an der einen Wand, ein verzierter dunkler Schrank mit gedrechselten Beinen an der anderen.
    Es war ein wenig kühl im Zimmer, weil der Ofen nicht mehr brannte, aber mit warmer Kleidung konnte man es aushalten. Helles Licht fiel durch das Fenster herein, und man konnte den Ring der Schauergestalten sehen, der den Hügel umgab.
    Dorian ließ die Tür einen Spalt offen und stellte sich daneben. Er sah immer wieder hinaus und schaute nach der Staubwolke in dem etwas düsteren Flur. Die Mumie war in unendlich viele Staubpartikelchen zerfallen, und ständig zogen Schwaden hinauf ins Obergeschoß.
    Dorian spürte das fremdartige Leben dieser Staubwolke.
    Jeff Parker hatte sich schwer auf das Sofa fallenlassen. Phillip hockte verträumt lächelnd in einem Plüschsessel, Coco stand am Fenster und der Cro Magnon mitten im Raum. Er war unruhig; jeden Moment konnte er explodieren. Doch noch verhielt er sich ruhig.
    Dorian schilderte Coco Zamis, was er erlebt hatte, seit er in Cagliari von Bord der Sacheen gegangen war. Das Abenteuer im Ural erwähnte er nur kurz. Ausführlicher schilderte er, was sich ereignet hatte, seit er mit Phillip nach Perpignan gekommen war und besonders die Ereignisse in dem geheimnisvollen Haus.
    Dann erzählte Coco, wie es ihr und Jeff Parker ergangen war.
    „Ich werde aus der Sache nicht klug", sagte Dorian. „Was hat das zu bedeuten, daß die Mumie des mächtigen Hermes Trismegistos einfach zerfällt? Ich habe geglaubt, alle Rätsel im Zusammenhang mit Hermes Trismegistos seien gelöst, wenn ich die Mumie habe. Aber jetzt ist alles nur noch undurchsichtiger geworden."
    „Vielleicht liegt die Lösung im Text der tabula smaragdina", sagte Coco. „Ich kenne ihn auswendig. Eine Stelle lautet: Bei ihm ist die Kraft, die stärkste aller Kräfte. Denn es wird alle zarten Dinge überwinden und in jedes grobe eindringen. Das könnte auf diesen Staub zutreffen. Er ist praktisch unzerstörbar. Vielleicht ist er ein geheimnisvolles, bisher unbekanntes Element - jener Urstoff der Alchimie."
    „Möglich wäre es, aber mir erscheint das weit hergeholt'', meinte Dorian. „Weshalb sind Phillip, ich und der Cro Magnon eigentlich so einfach hergekommen, während bei dir und Jeff Parker starker Zauber angewendet werden mußte, um euch Zutritt ins Haus zu verschaffen?"
    „Der Cro Magnon hat eine magische Verbindung zu der Mumie", sagte Coco. „So ist es kein Wunder, daß er hergelangen konnte. Bei Phillip und dir denke ich, daß der Hermaphrodit es bewirkte - oder daß die Mumie euch hier haben wollte."
    „So könnte es gewesen sein", sagte Dorian. „Doch theoretische Erörterungen bringen uns nicht weiter. Zuerst will ich sehen, ob ich Jeff Parkers Qualen lindern kann. Dann müssen wir überlegen, wie wir ihm helfen und Olivaro und Gevatter Tod entkommen können."
    Dorian nahm die gnostische Gemme, die er an einem Band unter der Kleidung um den Hals trug.
    Sie zeigte einen Ourobouros, eine Schlange, die sich selber in den Schwanz biß. Die Gemme war aus Lapislazuli.
    Der Dämonenkiller ließ die Gemme vor Jeff Parkers verquollenen, blutunterlaufenen Augen baumeln. Er hatte wenig Hoffnung, daß es ihm gelingen würde, Jeff Parker zu helfen, wo Phillip erfolglos geblieben war. Aber er mußte es versuchen.
    Jeff Parker stöhnte nur noch lauter. Dorian gelang es nicht, ihn in Hypnose zu versetzen oder zu beeinflussen. Er versuchte eine einfache Beschwörung der Weißen Magie.
    Beim Kampf gegen die Dämonen hatte Dorian Hunter sich ein paar Kunstgriffe der Weiße Magie angeeignet. Mit den Künsten einer Hekate II., die Herrin der Finsternis war, und eines Olivaro hielten Dorians bescheidene magische Fähigkeiten keinen Vergleich aus. Aber er war euch ein Mensch und kein Dämon, nicht einmal ein Magier. Wo er an magischer Kraft und übernatürlichen Fähigkeiten unterlegen war, mußte der Dämonenkiller seine Intelligenz, seine Kaltblütigkeit und oft auch seine Kraft und Geschicklichkeit einsetzen. Beim Kampf gegen die Dämonen war Dorian Hunter allzuoft der Gejagte und nicht der Jäger

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