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081 - Draculas Rache

081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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Wie in Trance stand ich da und lauschte. Und den anderen erging es nicht anders.
    Plötzlich aber veränderte sich etwas. Ich schrak hoch. Die Luft war mit einemmal wie geladen. Etwas wühlte sie auf –
    Ein leichter Wind, der mit einem unheimlichen Pfeifen über die Gräber strich und uns mit feuchtkaltem Griff berührte, als käme er direkt aus einer Gruft.
    Ich schauderte.
    Der Wind blies stärker und zerrte an unseren Kleidern, als wollte er uns mit sich führen, irgendwohin.
    Dr. Brina und seine beiden wiedererweckten Diener kamen auf uns zu. Er streckte mir einen Arm entgegen und Krauss den zweiten.
    » Es ist soweit «, sagte er erregt.» Nehmt euch an den Händen, damit die Kraft fließen kann! Seid stark! Denkt an den Kampf! Konzentriert euch nur auf eines: daß ihr frei seid von bewußtem oder instinktivem Widerstand! Und behaltet ein deutliches Bild der Feinde vor dem inneren Auge! Die wesenhafte Kraft wird in euch lesen wie in einem Buch.
    Habt keine Furcht! Habt keine Furcht, meine Freunde! Was jetzt geschieht, geschieht für uns. Es geschieht auf unser Geheiß. «
    » Ja, Doktor, auf unser Geheiß «, flüsterte Krauss neben mir, und ich spürte, daß er zitterte.» Auf unser Geheiß «, wiederholte er.
    Es klang wie ein Gebet.
    » Seid still jetzt! Seid still! «sagte Brina ungeduldig.» Laßt mich noch einmal rufen! «
    Er wiederholte die magischen Silben, diesmal mit geschlossenen Augen.
    Ich konzentrierte mich, spürte, wie sich die Hände der anderen um meine klammerten. Der Rhythmus der Beschwörung trug mich auf und ab, ließ mich schweben.
    Dann merkte ich, wie etwas in mich kroch. Es setzte jäh meiner Losgelöstheit ein Ende. Mit einer unmenschlichen Wildheit jagte es in mich hinein – und durch mich hindurch.
    Die Kraft floß, die alte Kraft, von der der Magier gesprochen hatte. Unsere Hände zuckten. Voll Grauen sah ich, daß die Männer um mich von einem bläulichen, züngelnden Schein umgeben waren; nur die beiden Diener des Magiers nicht.
    Mein ganzer Körper prickelte. Eine elementare Furcht erfüllte mich. In meiner Panik dachte ich an Lukard, an die Fledermäuse, an Barbara.
    Und plötzlich hatte die Kraft, die mich durchströmte, etwas ungeheuer Tröstliches.
    Die Friedhofsstille wurde durch scharrende Geräusche gestört. Es bedurfte einer großen Willensanstrengung, den Kopf zu drehen.
    Das Scharren wurde lauter.
    Dann stellten sich mir buchstäblich die Haare auf.
    Der Grabstein neben mir bewegte sich! Er erbebte. Es war nicht Einbildung. Ich sah es ganz deutlich und war dankbar für die Hände, die mich hielten, die mir versicherten, daß ich nicht allein an diesem schrecklichen Ort war.
    Der Stein ruckte. Die Erde brach auf. Eine fleischlose, knöcherne Hand krallte sich an den Wurzeln des Grases fest. Eine halbbekleidete, halbverweste Schulter schob sich aus der Erde, und ein augenloser Schädel folgte. Die Gestalt schüttelte die Erde fast unwillig ab. Ungestüm sprang sie aus dem Grab heraus.
    Es war ein unbeschreiblicher Anblick. Etwas unbestreitbar Totes lebte. Oder besser: war erfüllt von einer Art Leben.
    Die Gestalt bewegte sich eckig, aber ungeheuer kraftvoll. Ihr Anblick war unendlich viel grausiger als alles, was sich Maskenbildner je für ihre Gruselfilme hatten einfallen lassen. Dazu kam der Fäulnisgeruch, süßlich und ekelerregend.
    Überall taten sich jetzt die Gräber auf. Wie Maulwürfe krochen die Gestalten hervor, in allen Stadien der Verwesung: Blanke Knochen, die auf magische Art zusammenhielten, halbverfaulte Körper, frische Leiber, an denen der Prozeß der Verwesung gerade erst begonnen hatte, und Skelette, deren Knochen nur noch bruchstückhaft vorhanden waren und die dennoch vorwärtskrochen, dem Ruf zu folgen.
    Der Gestank war unerträglich, und wäre diese Kraft nicht in uns gewesen, wären wir längst in panischer Angst geflohen.
    Ich zweifelte, ob ich je noch einmal eine Nacht würde schlafen können, ohne von Furcht und Alpträumen geplagt zu werden. Überall ringsum standen die Gestalten stumm und abwartend. Die Reihen verloren sich in der Finsternis.
    Vor jedem Grab wartete ein Toter. Es waren Tausende. Der erste Teil unserer Armee.
     

     

» Zwei von uns müssen sie führen «, sagte der Magier.» Ich möchte, daß Sie einer davon sind, Herr Fuchs. «
    » Ja «, antwortete ich mit krächzender Stimme. Meine Knie drohten nachzugeben.
    » Dann komme ich mit «, erklärte Freddie.
    Ich warf ihm einen dankbaren Blick zu.
    » Und Sie?

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