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081 - Draculas Rache

081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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vom elften Bezirk am Kampfschauplatz angelangt sind, haben wir schon genügend Unterstützung mobilisiert, daß der Angriff nicht ins Stocken kommt. «
    » Sie haben eines vergessen, großer Zauberer «, fiel ihm Freddie ins Wort.
    Brina sah ihn mißbilligend an.» Nämlich? «
    » Daß sich das ganze Vampirvolk in die Luft heben und davonflattern könnte. «
    Der Magier schüttelte den Kopf.» Da schätzen Sie sie falsch ein. Sie geben nicht auf und fliehen. Das war nur die Taktik Drakulas, ihres Anführers. Aber auch er hat inzwischen gelernt, daß seine Schar zu groß geworden ist, um noch irgendwohin mit ihnen zu fliehen, wobei die Frage offenbleibt, ob sie ihm überhaupt gehorchen würden. Und dann weiß er auch, daß nichts gewonnen ist, wenn er flieht. Die Zeit arbeitet für uns. Jeden Tag, den sie in ihren Verstecken zubringen, können wir nützen und uns besser vorbereiten. Wohin er auch immer flieht, überall werden wir Gräber finden, aus denen wir unsere Helfer hervorholen können. Es ist eine Nacht der Entscheidung, darüber müssen Sie sich klar sein. Ein einzigartiges Messen der Kräfte. Ja, Sie werden all Ihre Kraft brauchen, und vielleicht noch mehr als das. «
    » Was meinen Sie damit? «fragte Freddie unsicher.
    » Diese alte Kraft geht weit über menschliches Ermessen hinaus. Wir werden, wenn ich mich ein wenig wissenschaftlich ausdrücken darf, wir werden so etwas wie Kabel und Transformatoren sein, die die Kraft an die richtige Stelle leiten. «
    Freddie nickte.
    » Sie meinen, wir könnten durchschmoren «, bemerkte er trocken.
    » So ähnlich, Herr Morton. Sind Sie nun alle bereit? «
    Wir nickten stumm. Inspektor Krauss meinte, ob es nicht besser wäre, die Leute zu warnen und Polizei und Hilfsmannschaften davon in Kenntnis zu setzen, daß die anrückende, gewiß gespenstisch aussehende Armee auf unserer Seite kämpfte.
    Der Magier lächelte.» Und was wollen Sie den Herren sagen? Daß Tote kommen, um ihnen zu helfen? Versuchen Sie es, Inspektor! Aber ich denke, man wird auch so rasch genug merken, wogegen unsere Armee zieht. Die Toten irren sich nicht, solange wir uns nicht irren. Jeder von Ihnen, meine Herren, wird eine Abteilung in den Kampf führen.
    Wenn einer von uns ausfällt, wird die Kraft schwächer. Mit uns steht und fällt die Schlacht. Das weiß auch Drakula.
    Hüten Sie sich also! Bleiben Sie gut verborgen! Noch Fragen? «
    » Vorerst nicht «, murmelte Freddie für uns alle.
    » Dann vorwärts! «sagte Dr. Brina fest.
    Er hatte eine kleine Tasche bei sich, nicht mehr. Verdammt wenig, um in eine Schlacht zu ziehen, dachte ich.
     

     
    Der Zentralfriedhof lag dunkel inmitten der nächtlich beleuchteten Stadt. Irgendwo heulte eine Sirene. Da kaum Wagen unterwegs waren, herrschte eine befremdende Stille; nicht, daß die Stadt tot oder leer gewirkt hätte; ganz im Gegenteil; tausenderlei Geräusche lagen in der Luft; es waren Geräusche, die einem eine Gänsehaut über den Rücken jagten.
    Vielleicht war alles nur in unseren Gehirnen, doch wir spürten es alle. Selbst Freddie, der sich wenig von Empfindungen leiten ließ, stand mit zusammengekniffenen Lippen auf dem schmalen Kiesweg zwischen den Gräbern.
    Er hatte unbewußt die Fäuste geballt wie ich. Inspektor Krauss und Hans standen hinter uns, aber ihr angehaltener Atem sagte mir genug. Einige Schritte vor uns, bereits halb von der Dunkelheit verschluckt, stand Dr. Brina zwischen Lazarus und Cagliostro. Er hatte seine Tasche geöffnet und einen dünnen, vergilbten Band herausgenommen, den er vorsichtig aufschlug. Einen Augenblick las er stumm. Dann blickte er über den Friedhof, zu den mattschimmernden Grabsteinen und Kreuzen und den winzigen Flämmchen der Laternen, die trauernde Angehörige wohl vor Stunden bereits angezündet hatten.
    Ich erschrak, als Brina plötzlich mit schallender Stimme zu rezitieren begann. Er hatte die Schrift in der Linken und die Rechte hoch erhoben, um im Rhythmus zu dirigieren. Es waren seltsame Worte. Sie klangen so vertraut, als könnte man sie verstehen, als hätte man sie schon tausendmal gehört, und dennoch waren sie so ungeheuer fremd. Die Stimme schwankte und gab jeder Silbe einen beschwörenden Klang. Ich konnte mich dem Bann nicht entziehen und war aufgewühlt, obwohl ich den Sinn der Worte nicht verstand. Welche Macht mußten sie über jene besitzen, die ihren Sinn begriffen! Eine Sprache wie diese hatte ich noch nie gehört, und doch war es, als erinnerte sich etwas in mir zurück.

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