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081 - Hexentanz

081 - Hexentanz

Titel: 081 - Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank deLorca
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nicht bei einem unverbindlichen Kaffeeplausch. Ich versuche eine Reihe von Vorfällen aufzuklären, die bereits zwei Tote zur Folge hatten. Leicht möglich, daß noch ein dritter dazukommt. Schließlich ist es für einen Polizisten mehr als unbefriedigend, sein Leben lang in Fällen zu ermitteln, in denen das Opfer bereits tot ist. Diesmal habe ich mir in den Kopf gesetzt, die Tat zu verhüten. Dem Mörder zuvorzukommen.«
    »Aber Victor Babeuf hat zugegeben, daß er den Harki erschlagen hat, dessen Einfluß, auf mich er fürchtete und ausschalten wollte«, mischte sich Madame Clouet mit schriller Stimme ein. »Sie brauchen sich nicht weiter zu bemühen, Herr Kommissar.«
    Breton beachtete den Einwurf überhaupt nicht. Er schaute mich an. Ich gab mir einen Ruck.
    »Egal, wie Sie darüber denken, aber ich glaube an das unheilvolle Wirken dieser Fatima. Wenn Sie jeden meiner Schritte in Bouillon rekonstruiert haben, während ich in der Zelle saß, werden Sie wissen, daß ich auf die Spur dieser Orientalin gestoßen bin.«
    »Vor allem Blanche Morgan«, verbesserte Breton vorsichtig.
    Ich gab ihm recht.
    »Nachdem ich nun einige der Bücher studiert habe, die es in diesem Hause so reichlich gibt, bin ich auf den Gedanken gekommen, das Mordgespenst auf herkömmliche Art zu bekämpfen.«
    »Mit einem zugespitzten Holzpflock?«
    Breton zündete sich eine Zigarette an.
    Gerade schloß der Polizeiarzt, der inzwischen eingetroffen war, seine Untersuchung ab und verabschiedete sich.
    Claire Clouet schien von alledem nichts zu bemerken. In Gedanken versunken lag sie in dem Sessel und knetete ihre Hände durch, daß die Gelenke scheußlich knackten. Sie überlegte wohl, wie sie mich stoppen könnte. Das Ergebnis meiner Bemühungen schien sie zu fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Insofern hatte Victor Babeuf recht behalten.
    »Fahren Sie fort!« forderte mich der Polizist auf.
    Seine rauchgrauen Augen fixierten mich.
    »Ich bin gerade dabei, das Fundament an der Stelle aufzubrechen, die mir Babeuf bezeichnet hat. Dort muß ich auf Fatima stoßen«, erklärte ich.
    »Kommt Ihnen selbst unwahrscheinlich vor, jetzt, wo Sie es laut und offen bekennen müssen, nicht wahr?« spottete der Kommissar. »Wenn Sie mich fragen, so gibt es für alles eine natürliche Erklärung. Babeuf war geisteskrank. Daher seine Furcht vor unirdischen Kräften, die dieses Haus bedrohten. Es gibt nichts dergleichen. Armand Clouet endete durch Selbstmord. Genau wie Victor Babeuf. Der einzige Ermordete in unserem Fall ist der Harki, ein armer Teufel und unbedeutender Scharlatan. Er hat die mystischen Neigungen der Hausbewohner auf seine Art zu nutzen versucht. Das ist alles.«
    »Auf die Gefahr hin, daß Sie mich für verrückt halten: ich habe Dinge in diesem Hotel erlebt, die nicht mehr rein logisch zu erklären sind«, widersprach ich heftig. »Würden Sie es für möglich halten, daß jemand wie ich durch eine Wand gehen kann?«
    »Durch eine Wand? Wären Sie bereit, das vorzuexerzieren?«
    Breton kam kaum dazu, den Mund zu schließen, der ihm vor Staunen offen geblieben war. Er starrte mich bestürzt an.
    »Ich kann es nicht. Aber ich konnte es«, seufzte ich.
    »Natürlich. Sie konnten auch auf dem Wasser wandeln, nicht wahr?«
    »Das habe ich nicht behauptet. Aber es ist möglich. Es gibt solche Dinge, die jedes Naturgesetz aus den Angeln heben. Ich denke an die Schmerzlosigkeit im Trancezustand, wenn Menschen barfuß durch Kohlenglut gehen. Oder sich Nadeln durch die Haut bohren, sich an Seile hängen und mit dem ganzen Körpergewicht die wenigen Quadratzentimeter Haut belasten, an denen sie gehalten werden. Ich habe das in Indien gesehen. Und damit nicht genug. Diese Leute lassen sich in Schwingungen versetzen. Sie pendeln stundenlang hin und her zum höheren Ruhm ihrer Götter. Vergessen Sie nicht die Fakire, die sich tagelang begraben lassen. Ohne Frischluftzufuhr. Und die nur überleben dank des vollständigen Sieges des Geistes über den Körper, der nicht sichtbaren Kräfte über die Materie.«
    »Wir sind hier nicht in Indien«, brummte Breton. »Sie sind kein Fakir. Diese Leute sind keine Hexen, Vampire oder Ghuls.«
    »Es klingt unwahrscheinlich, aber Sie können es nicht einfach bestreiten«, verteidigte ich mich. »Kommen Sie mit. Lassen Sie mich meine Arbeit zu Ende führen. Ich denke, ich kann Sie überzeugen.«
    Breton überlegte kurz.
    »Einverstanden«, entschied er kurz und knapp.
    »Nein!« heulte die alte Dame auf. »Das

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