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081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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habt, ist euch endlich gelungen. Ich bin erledigt. Ich kann nicht mehr.
    Es war grauenvoll für mich, Vicky Bonney auf diese neue Weise »leben« zu sehen. Sie war Kanutto!
    In meiner Freundin versteckte sich eine gefährliche Höllenkreatur, und niemand wußte es. Sie konnte gehen, wohin sie wollte. Niemand würde sie für gefährlich halten. Alle würden ihr vertrauen wie bisher, und das würde es ihr leicht machen, einen nach dem anderen zu töten.
    Bravo, Kanutto! Satan kann stolz auf dich sein! Du hast ihn nicht enttäuscht! Es wird dir gelingen, die Ballard-Crew aufzulösen. Du wirst es schaffen, den Kreis meiner Freunde mit deiner verdammten Glasfaust zu zerschlagen, und die Hölle wird dir zujubeln. Was für ein Sieg für das Böse!
    Ich schäme mich nicht, zuzugeben, daß ich am liebsten geheult hätte. Zu schmerzlich war der Verlust für mich.
    Ich sah Vicky Bonney, und ich haßte »sie«, denn sie war Kanutto, der Exekutor der Hölle!
    Sie war nicht mehr zu retten. Was geschehen war, vermochte niemand mehr rückgängig zu machen. Die echte Vicky Bonney, die ich geliebt hatte, deren Leben ich so oft - manchmal im allerletzten Augenblick - gerettet hatte, gab es nicht mehr.
    Und mich?
    Mich würde es auch nicht mehr lange geben.
    Und Tucker Peckinpah?
    Verloren, alle verloren. Lange mußte die Hölle auf diesen Sieg warten, aber nun hatte sie ihn errungen.
    ***
    Jetzt hatte Roxane doch Angst um Mr. Silver. Er war mit den Höllenhunden verschwunden. Sie hatten sich mit ihm aufgelöst. Konnten sie da, wo sie jetzt waren, etwas gegen seine Silberstarre unternehmen? Konnten sie ihm im Nichts auf eine andere Weise gefährlich werden?
    Weit waren Roxanes grüne Augen aufgerissen. Sie stand ratlos da. Was sollte sie nun tun? Wie sollte sie Mr. Silver beistehen? Gab es überhaupt eine Möglichkeit, ihm zu helfen?
    Wie weit hatten sich die Höllenhunde mit ihm entfernt?
    »Roxane«, stammelte Gismina, als sie ihre Stimme endlich wiederfand. »Was soll nun geschehen? Haben die Höllenhunde Mr. Silver doch besiegt?«
    »Ich weiß es nicht, Gismina«, sagte die Hexe aus dem Jenseits rauh.
    »Kannst du dir nicht Gewißheit verschaffen?« fragte Valerian.
    Bleich schaute ihn die weiße Hexe an. »Ich werde es versuchen. Ihr bleibt hier stehen, rührt euch nicht von der Stelle. Und sowie ihr seht, daß auch ich in Gefahr gerate, flieht ihr aus der Hölle. Ihr dürft auf keinen Fall zögern. Stürmt augenblicklich durch das Höllentor. Versucht nicht, mir beizustehen. Denkt nur an euch. Es gibt Jacho, den Bestrafer, nicht mehr. Also habt ihr gute Chancen die Erde zu erreichen. Schließt euch dem ›Weißen Kreis‹ an und berichtet unseren Freunden, was uns zugestoßen ist.«
    Gismina und Valerian nickten ernst.
    Roxane löste sich von ihnen. Ihre Züge wirkten in diesem Moment wie aus weißem, poliertem Marmor gehauen. Eherne Entschlossenheit drückten ihre Augen aus.
    Sie fürchtete den Tod nicht, denn er würde sie mit Mr. Silver wieder vereinen. Das schwarzhaarige, gertenschlanke Mädchen aktivierte all ihre Zauberkräfte.
    Vielleicht konnte sie Mr. Silver noch retten - wenn nicht, würde auch sie hier ihr Leben lassen.
    ***
    Vicky Bonney lächelte eisig. Ihr Mund bildete eine dünne, grausame Linie. Dieses schöne Gesicht, das mir immer soviel bedeutet hatte… Ich konnte es nicht mehr ertragen. Ich haßte es.
    Sie ging durch das Haus, und ich wußte, daß er es war. Kanutto hatte von meinem Heim Besitz ergriffen.
    Ja, du verfluchter Satansbraten! schrie es in mir. Ich wünschte, es wäre mir möglich, das Gebäude zum Einsturz zu bringen. Ich würde nicht zögern, es zu tun, damit dich die Trümmer unter sich begraben!
    Aber was machte einem Wesen wie Kanutto schon ein einstürzendes Haus aus? Erschlagen konnte ihn die herabfallende Decke nicht. Er würde unter den Trümmern liegen und warten, und Menschen würden kommen und die Trümmer wegräumen.
    Sie würden Vicky Bonney retten, würden sich freuen, daß sie überlebt hatte, würden nicht ahnen, daß sie einen grausamen Höllenkiller befreit hatten…
    Kanutto begab sich ins Wohnzimmer. Ich hatte Angst vor mallem, was er als nächstes tun würde. Niemand konnte ihm Einhalt gebieten. Sein Blick streifte das Telefon, und mir war, als könnte ich seine Gedanken erraten.
    Cruv!
    Sein nächstes Opfer sollte Cruv, der Gnom von der Prä-Welt Coor, sein.
    Vicky Bonney griff zum Telefon; schon lag der Hörer in ihrer Hand. Wenn sie Cruv jetzt anrief, würde der Knirps mit

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