Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
machte mit zwei Fingern das Victory-Zeichen. »Wie geht's?«
    »Gut. Darf man fragen, wo du warst?« erkundigte sich Vicky.
    »Im Kino.«
    »Allein?«
    »Natürlich allein.«
    »Es hätte ja sein können, daß du die Bekanntschaft eines jungen Mannes gemacht hast.«
    Jubilee schmunzelte. »Leider nicht.«
    »Würdest du's mir erzählen?« fragte Vicky Bonney. Alles, was sie sprach, diente nur dazu, Jubilee in Sicherheit zu wiegen. Das junge Mädchen sollte keinen Verdacht schöpfen, sollte näherkommen…
    »Aber ja«, sagte der Prä-Welt-Floh. »Du weißt doch, daß ich vor dir keine Geheimnisse habe, Vicky.«
    »Ich hoffe, das bleibt so.«
    »Daran wird sich nie etwas ändern, das verspreche ich dir.«
    Vicky und ich hatten - seit Jubilee bei uns lebte - versucht, ihr die Eltern zu ersetzen. Gleichzeitig aber waren wir auch ihre besten Freunde gewesen. Wir hatten uns bemüht, Jubilee den rechten Weg zu zeigen. Sie war zumeist leicht zu lenken. Nur hin und wieder war sie mal bockig und wollte unbedingt mit dem Kopf durch die Wand rennen.
    »Nach dem Kino habe ich eine Riesenportion Eis mit Schlagsahne verdrückt«, sagte Jubilee schmunzelnd. Sie zeigte mit ihren Händen die Portion, und das Quantum war in der Tat beachtlich. »Jetzt bin ich zum Bersten voll. Ich glaube, ich kann in diesem Jahr kein Eis mehr sehen.«
    »Du neigst in allem dazu, zu übertreiben«, sagte Vicky Bonney und schüttelte mit leisem Vorwurf den Kopf.
    Der Prä-Welt-Floh lächelte sie entwaffnend an. Wenn Jubilee auf diese Weise lächelte, konnte ihr niemand böse sein, und das wußte sie.
    »Ich werde mich bessern«, versprach sie.
    »Wir werden es erleben«, erwiderte Vicky.
    Es blitzte plötzlich in Jubilees Augen. »He, was versteckst du vor mir? Was ist es? Eine Überraschung? Für mich? Laß sehen.«
    Arglos ging Jubilee auf Vicky zu. Mein Herz setzte aus und ich wollte aufhören zu denken, zu sehen, zu leben. Aber ich war gezwungen, dabeizubleiben, bis zum bitteren Ende.
    Jubilee näherte sich dem Exekutor der Hölle!
    Ich spürte ein Zerren und Reißen in meinem Körper, der so weit von Jubilee entfernt war. In der siebenten Hölle, dort hatte ich einen Mund, dort hatte ich Stimmbänder, dort konnte ich schreien, aber das konnte Jubilee nicht hören.
    Sie war verloren.
    Ich wußte es schon, bevor etwas passierte, denn ich hatte gesehen, was Vicky Bonney hinter ihrem Rücken versteckte.
    Und Jubilee wollte es wissen. Lachend sagte sie: »Das gibt es nicht, Vicky. Du darfst vor mir ebenfalls keine Geheimnisse haben. Zeig, was du versteckst. Nun zeig schon her.«
    Vicky kicherte. »Du hast recht, es ist eine Überraschung. Eine sehr große sogar. Du wirst staunen, Jubilee.«
    Das junge Mädchen breitete die Arme aus. »Okay. Soll ich die Augen schließen?«
    »O nein. Nein, laß die Augen offen«, sagte Vicky heiser.
    »Also dann. Ich bin bereit.«
    Eine Sekunde zögerte Vicky Bonney noch, dann brachte sie das Messer zum Vorschein. Jubilee schaute sie verwirrt an. Angst hatte sie nicht. Warum sollte sie sich vor Vicky Bonney fürchten? Sie waren doch ein Herz und eine Seele.
    Sie war nur enttäuscht, vielleicht auch ein wenig ratlos. Ein Messer war doch keine Überraschung. Noch dazu, wo es sich um ein Messer handelte, das nicht einmal neu war. Jubilee kannte es, seit sie bei uns wohnte.
    »Das ist die Überraschung?« fragte der Prä-Welt-Floh.
    »Ja, Jubilee, das ist sie«, bestätigte Vicky Bonney.
    »Was willst du denn mit dem Messer?«
    »Damit schneide ich dir die Kehle durch!« sagte Vicky rauh. In ihrer Stimme war plötzlich ein Klang, der Jubilee verriet, daß sie das, was sie gesagt hatte, auch tatsächlich so meinte.
    »Vicky!« stieß Jubilee verdattert hervor und wich erschrocken zurück…
    ***
    Mr. Silver hatte eine Höhle entdeckt. Die Öffnung war nicht sehr groß, aber der dunkle Schlund ging tief in den Felsen hinein. Nach vier Schritten krümmte sich der düstere Gang - und Mr. Silver, der vorging, geriet unversehens in ein großes, widerstandsfähiges Spinnennetz.
    Sofort rasten schwarzmagische Ströme in seinen Körper. Sie trafen ihn so unvorbereitet, daß ihm der brennende Schmerz, der ihn durchbohrte wie eine glühende Nadel, einen Schrei von den Lippen riß.
    »Silver!« stieß Roxane erschrocken hervor.
    Die schwarze Magie, die in den Körper des Hünen gelangt war, lähmte ihn und verminderte seine Reaktionsfähigkeit. Zudem kam er von dem klebrigen Netz nicht los. Die Fäden waren überall. Sie hielten ihn

Weitere Kostenlose Bücher