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081 - In der siebenten Hölle

081 - In der siebenten Hölle

Titel: 081 - In der siebenten Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Siebenmeilenstiefeln herbeieilen. Sie brauchte ihm nur zu sagen, daß er ihr helfen müsse. Keine Sekunde würde Cruv zögern. Er würde nicht einmal wissen wollen, wobei Vicky seine Hilfe brauchte.
    Völlig ahnungslos, in blindem, verhängnisvollen Vertrauen würde der sympathische Gnom dem Exekutor der Hölle in die Falle gehen. Wieder würde ich jemanden, dem ich sehr nahe stand, sterben sehen - und wieder würde ich es nicht verhindern können…
    ***
    Gisminas zitternde Hand berührte Valerian. Der junge Teufel legte seinen Arm um sie.
    »Er ist nicht vernichtet«, sagte Valerian trotzig. »Ich glaube es einfach nicht. Nicht, nachdem ich ihn kämpfen sehen habe. Die Höllenhunde können ihm nicht gefährlich werden, Gismina. Das ist ganz und gar unmöglich.«
    Sie wußte, warum er das sagte. Er wollte sie beruhigen, ihr die würgende, lähmende Angst nehmen, von der er selbst befallen war.
    »Roxane wird ihn zurückholen«, behauptete Valerian. »Wenn sie ihre Kräfte vereinen, sind sie so gut wie unbezwingbar.«
    Gismina lehnte an ihm und wollte alles glauben, was er sagte. In ganz kurzer Zeit hatte sie großes Zutrauen zu Mr. Silver und dessen Freundin gewonnen. Schon jetzt verband sie eine ehrliche Freundschaft mit den beiden.
    Sie hoffte wie Valerian, daß für sie alle dieses Erlebnis gut ausgehen würde.
    Roxane näherte sich gespannt jener Stelle, wo die Höllenhunde erschienen waren und wo Mr. Silver gegen sie gekämpft hatte.
    Sie hatte vor, die Hunde mit ihrer Zauberkraft zu reizen, mußte aber erst noch näher an die Stelle herangehen, damit die Streuung ihrer Kraft so gering wie möglich blieb. Je geringer die Entfernung war, desto konzentrierter würde Roxanes Kraft sein.
    Sie spürte die Präsenz des Bösen. Weit hatten sich die Höllenhunde nicht entfernt. Sie waren in der Nähe. Roxane wurde von der kalten Ausstrahlung der Tiere getroffen und ging entschlossen darauf zu.
    Da platzte plötzlich ein gellendes Schmerzgeheul aus dem Nichts. Roxane blieb erschrocken stehen und hob abwehrend die Hände. Im nächsten Moment wurde einer der Höllenhunde sichtbar.
    Er taumelte, konnte sich kaum auf den Beinen halten. Mr. Silver war auch wieder da. Sein Arm steckte im Rachen der Bestie, die er jetzt mit einem schweren magischen Schock vernichtete.
    Erledigt brach das Tier zusammen und verging. Es verschwand nicht, sondern es löste sich auf, hörte auf zu existieren. Und der zweite Höllenhund brachte nicht mehr den Mut auf, Mr. Silver zu attackieren. Er zog es vor, unsichtbar zu bleiben und sich von den Schlägen zu erholen, die ihn schwer getroffen hatten.
    Der Ex-Dämon legte die Silberstarre ab.
    Roxane lief auf ihn zu und umarmte ihn glücklich, und Gismina stieß einen Freudenschrei aus, während Valerian sagte: »Ich habe gewußt, daß er mit ihnen fertig wird. Ich habe noch nie einen so starken Kämpfer gesehen. Wir können stolz sein, diesen Mann zum Freund zu haben, Gismina.«
    ***
    Vicky Bonney wollte Cruvs Nummer wählen. Ihr spitzer Finger tippte zwei Zahlen, da vernahm sie ein Geräusch und ließ den Hörer sinken. Vor dem Haus war ein Wagen stehengeblieben.
    Vicky legte den Hörer in die Gabel und begab sich zum Fenster. Sie sah ein Taxi, und diesem entstieg soeben… Jubilee!
    Sofort disponierte Kanutto um. Ihm war es egal, wen er als nächsten tötete. Ob Cruv oder Jubilee, für ihn gab es da keinen Unterschied. Alle sollten sterben, alle, die mit mir befreundet waren, die mir etwas bedeuteten, deren Tod mich schmerzte.
    Jubilee - ich nannte sie liebevoll Prä-Welt-Floh, weil wir sie auf Coor gefunden hatten - war guter Laune. Sie hatte streichholzlanges brünettes Haar und schöne, braun gesprenkelte Augen. Erfrischende siebzehn Jahre war sie jung, und unser aller Liebling.
    Manchmal hatte sie ein ziemlich loses Mundwerk, und sie kabbelte sich vor allem mit Mr. Silver sehr gern, weil sie das Gefühl hatte, daß er sie noch für ein Kind ansah.
    Aber das war sie nicht mehr. Man brauchte nicht zweimal hinzusehen, um das zu erkennen. Ihr junger Körper glich einer schönen Knospe, die allmählich aufblühte.
    Nicht sie! dachte ich erschüttert und verzweifelt. Nicht auch noch Jubilee!
    Aber wer scherte sich schon um mein geistiges Flehen? Das Grauen ging weiter.
    Tod allen, die Tony Ballard nahestanden! So lautete die Devise der Hölle, und Kanutto handelte eiskalt danach. Er beobachtete Jubilee mit Vicky Bonneys Augen.
    Anfangs hatte der Prä-Welt-Floh Anpassungsschwierigkeiten gehabt.

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