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081 - Lady Frankenstein

081 - Lady Frankenstein

Titel: 081 - Lady Frankenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Mojales faßte Larry Brents Unterarm. Die kalten,
glitzernden Augen dieser besessenen, von einer Wahnidee verfolgten Frau blickten
auf Larry, der ihr hilflos ausgeliefert war.
    „Ist dies
alles den Aufwand wert?“ fragte er rauh und mit belegter Stimme. „Ein Mord - um
einen Toten zu retten? Sind die Perspektiven denn nicht verzerrt, Doña Carmen?“
    Sie zögerte
einen Moment, durch seine Worte angesprochen. Sie lächelte abgekämpft. „Wer
sagt Ihnen, daß ich erfolglos sein werde? Wenn Sie wüßten, welchen Situationen
ich schon gegenübergestanden habe. Verloren ist erst dann etwas, wenn man
aufgibt. Und ich gebe nicht auf!“
    „Denken Sie
an die Folgen. Der Mord an uns wird nicht unbemerkt und auch nicht ungesühnt
bleiben.“
    Er verbuchte
ein vernünftiges Gespräch mit ihr zu entwickeln, um Zeit zu gewinnen. Ebenso
wie er, hatte auch Iwan begonnen, an seinen Fesseln zu arbeiten. Sie befanden
sich beide in einer ausweglosen, verfahrenen Situation. Larry schätzte Carmen Mojales richtig ein: Diese Frau kannte kein Erbarmen und
keine Gnade. Man würde sie nicht überreden und von ihrem Vorhaben abbringen
können. Man konnte sie nur überlisten, und die Chancen zu einer solchen
Möglichkeit waren so gut wie nicht gegeben.
    „Man wird
nichts merken, und niemand wird etwas sühnen“, antwortete sie eiskalt. „Ihr
seid beide fremd hier. Kaum jemand hat euch gesehen, niemand kennt euch. So,
wie ihr gekommen seid, so verschwindet ihr wieder. Kein Mensch wird je nach
euch fragen. So einfach ist das!“
    So einfach
war das... Für Lady Frankenstein...
    Larry Brent
fühlte die Nadelspitze auf seiner Haut.
    Jetzt war
alles vorbei, ging es ihm durch den Sinn.
    Es geschah
kein Wunder, aber es trat ein Ereignis ein, das Carmen Mojales veranlaßte, die Spritze aus der Hand zu legen und die Injektion zu verschieben.
    Es war ein
Geräusch, das leise knackend durch den Geheimgang von oben kam. Dann Schritte
...
    Carmen Mojales wirbelte herum.
    Wer kam jetzt
hierher? Es gab nur eine Person, die den Mechanismus kannte: Marco!
    Und es war
Marco! Der unheimliche, aus Leichenteile zusammengestückelte Körper, der nach
Lady Frankensteins Plänen ein Mittelding zwischen Mensch und Tier sein sollte,
kam die steilen, schmalen Stufen herab, tauchte im dunklen Durchlaß auf und
bewegte sich in die gleißende Helle des geheimen Labors. Schwerfällig waren
seine Bewegungen, schwerfällig und von viehischer Kraft war das ganze Wesen.
    Carmen Mojales musterte den Ankömmling mit verwundertem Blick.
    „Wir hatten
eine Abmachung getroffen, Marco“, kam es hart über ihre Lippen. „Du solltest zu
jeder Zeit hier Zuflucht finden können, wenn die Notwendigkeit hierzu besteht.
Wenn du verletzt bist, wenn du Hilfe brauchst, einen Rat, einen Hinweis. Es ist
also etwas vorgefallen, nicht wahr? Was ist passiert?“
    Der
unheimliche, große Mensch in seiner zerfetzten, übelriechenden und verdreckten
Kleidung zerrte mit klobigen Fingern das zerknitterte Papier aus der Tasche und
reichte es Carmen Mojales . Die nahm es an sich,
glättete es und las.
    Ihr
Gesichtsausdruck erstarrte.
    „Du hast
Maria-Rosa entführt? Bist du wahnsinnig, Marco? Wo hast du sie versteckt? In
einer Höhle? Bring sie sofort zurück! Ich befehle es dir!“ Die Stimme klang kühl,
berechnend und überzeugend, aber der mit Marco Angesprochene reagierte nicht
darauf.
    Er schüttelte
unwillig den Kopf und gab mit wilden Gesten zu verstehen, daß er bereit sei,
für seine Forderung zu kämpfen.
    „Ironie des
-Schicksals“, entrann es den Lippen der Spanierin. „Was man erschafft, wird
eines Tages selbständig. Du verlangst, daß ich deine Forderungen erfülle.“
    Marco nickte
heftig, daß seine verfilzten, wilden Haare flogen.
    „Gut. Was
willst du damit anfangen? Mir nacheifern? Glaubst du, daß dies der richtige Weg
ist?“
    Mit der
Spritze in der Hand näherte sie sich Marco. Der schlug mit seiner mumienartigen
Hand hart gegen den Unterarm der Frau. Die Spritze flog durch die Luft, knallte
auf den steinernen Boden, und der Glaskolben zersprang in unzählige Splitter.
Die bernsteingelbe Flüssigkeit verteilte sich auf Boden und Wände.
    Carmen Mojales lief puterrot an.
    Der
Unheimliche knurrte. Es klang wie „ Urgh , aah , grrr .“ Es klang gefährlich.
Sein entstelltes Gesicht verstärkte diesen Eindruck noch.
    „Nun gut“,
murmelte Carmen Mojales . „Ich werde dir geben, was.
du brauchst. Aber vergiß eines nie: Ich bin deine Schöpferin. Was immer du

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