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0810 - Der Geist des Hexers

0810 - Der Geist des Hexers

Titel: 0810 - Der Geist des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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G-Man schwankte, und Pater Domingo war es auch aufgefallen. Er drückte den Mann sanft nach hinten, und wenig später verlor Crane den Kontakt mit dem Boden.
    Er setzte sich.
    Sein Aufstöhnen zeigte an, dass er sich jetzt wohler fühlte. Er öffnete seine Hand und ließ das blutige Taschentuch fallen, während Mario schon die Verschlüsse des Kastens hochgeklappt hatte.
    Domingo kümmerte sich um den Inhalt. Bob Crane hatte sich zurückgelehnt und lag jetzt ausgestreckt auf dem weichen Boden.
    »Alles klar?«
    »Bei mir nicht, Pater.«
    »Abwarten. Ich werde nur eine Lampe holen.« Domingo tauchte in den Wagen. Auf eine Taschenlampe wollte er sich nicht verlassen.
    Er kehrte mit einer Leuchte zurück, die durch eine Batterie betrieben wurde. Er stellte sie auf den Boden, schaltete sie ein, und ein gelbliches Licht floss über den Körper des Verletzten hinweg. Es traf ihn besonders in der Mitte, wo das Blut wie ein kleiner, feuchter See glänzte, in den auch die Kleidung getaucht war.
    »Wenn es weh tut, musst du es sagen«, meinte Domingo. Er suchte nach einer Schere, Mull, Pflaster und einem Desinfektionsmittel.
    Der G-Man grinste. »Bereitest du mich für eine Operation vor?«
    »Was sein muss, das muss sein.«
    Mario hockte neben ihnen. »Kann ich auch helfen?«, fragte er.
    »Sicher«, erklärte der FBI-Mann. »Du könntest ein wenig die Augen offen halten und dich so verstecken, dass man dich nicht sieht. Kann sein, dass wir unangemeldet Besuch kriegen.«
    Pater Domingo hob die Augenbrauen. »Meinst du das wirklich?«
    »Damit spaße ich nicht.« Bob quälte sich ein Grinsen ab. »Wir haben es hier mit einer verdammten Bande zu tun. Keiner von uns weiß, wie viele Typen dazugehören. Wir können nur raten, und das wiederum möchte ich nicht. Deshalb gehe ich lieber auf Nummer sicher. Diese verdammte Nacht hat erst angefangen. Wann sie beendet sein wird und wie sie beendet werden kann, weiß keiner von uns. Im schlimmsten Fall werden wir alle nicht überleben und vom Bösen überrollt.«
    »Geh schon«, sagte der Pater.
    Mario nickte und schlich davon. Cranes letzte Worte konnten ihm nicht gefallen haben. Auch steckte die Erinnerung an die tote Marsha Blanc noch zu tief in ihm.
    »So!« Domingo rieb seine schweißfeuchten Hände gegeneinander.
    »Jetzt zu uns.«
    »Das macht dir wohl Freude, wie?«
    »Nicht sehr, Bob. Vor allen Dingen nicht jetzt. Aber du weißt ja, es gibt gewisse Dinge, die muss man hinter sich bringen. Da muss man eben hindurch. Zudem habe ich einen Erste-Hilfe-Kursus belegt, und ich bin immer froh, wenn ich die Theorie in die Praxis umsetzen kann.«
    »Du bist ein Sadist, Pater.«
    »Sei nicht so streng mit mir.« In Ermangelung einer Pinzette hatte sich der Mann mit einer Schere bewaffnet und schnitt die blutgetränkte Kleidung nahe der Wunde auf.
    Der G-Man lag auf dem Rücken. Gedanklich wollte er sich ablenken. Er starrte gegen den Himmel, der nichts anderes war als ein unendliches Tuch, das sich über die Landschaft spannte.
    Ein Himmel, an dem kaum ein Stern funkelte. Er musste schon genau hinschauen, um einen hellen Flecken erkennen zu können. Ihm schien es, als hätten sich selbst die Gestirne vor den Problemen der Welt zurückgezogen.
    Seine Augenlider flatterten, als er die stechenden Bisse nahe der Wunde spürte. Er sagte nichts, dafür hörte er die gemurmelten Worte des Geistlichen, ohne sie jedoch verstehen zu können. Der Pater machte seine Arbeit gut, er befreite die Wunde von den Kleidungsresten und Crane hörte sich fragen: »Wie sieht es aus?«
    »Weniger gut.«
    »Warum?«
    »Das Kreuz hat dir eine tiefe Fleischwunde gerissen. Zum Glück scheint kein Knochen verletzt zu sein.«
    »Das kannst du in diesem Funzellicht erkennen?«
    »Immer.« Domingo legte die Schere zur Seite. Er wischte mit dem Handrücken über die Stirn und schleuderte die Schweißtropfen zur Seite. »Ich denke mal, dass du bald die Zähne zusammenbeißen musst, denn die moderne Medizin hat noch kein Desinfektionsmittel erfunden, dass in einer offenen Wunde nicht schmerzt, denke ich mir mal.«
    »Wie nett. Ich liebe deinen Humor.«
    »Dafür bin ich in der Gemeinde bekannt. Du solltest mich mal besuchen, G-Man.«
    Bob Crane antwortete: »Du wirst lachen, Pater, das werde ich sogar tun, wenn diese verdammte… ahhh …«, er schrie auf, denn das plötzliche Brennen hatte ihn schon überrascht. Die Desinfektionsflüssigkeit war in die Wunde geträufelt worden und hatte für das Feuer ohne Flammen

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