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0810 - Der Geist des Hexers

0810 - Der Geist des Hexers

Titel: 0810 - Der Geist des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kauerten tief in dem Jeep und lugten noch über die Ränder der fensterlosen Türen hinweg, um die Umgebung im Auge zu behalten.
    In einer Dunkelheit wie dieser war jede kleine Lichtquelle auch auf eine ziemlich große Distanz hin zu sehen.
    In der Nähe raschelte es. Tiere huschten über den Boden. Sie hörten einen leisen Todesschrei.
    Da hatte ein Raubtier wieder ein Opfer gefunden.
    Der Schrei verstummte. Die Stille griff wieder um sich. Insekten summten. Manchmal klatschten sie auch gegen die Frontscheibe des Wagens. Oft waren es große Tiere. Nachtfalter mit breiten Flügeln, die durch die Luft taumelten, bevor sie sich auf irgendwelchen Blüten niederließen.
    Der G-Man sah das Licht zuerst. Ein weißer Arm zuckte für einen Moment auf. Wie Totenlicht strahlte er durch die Finsternis, dann bewegte er sich nach rechts, und ein zweiter Lichtarm war ebenfalls da. Er kam aus einer anderen Richtung, so dass sich beide an einer bestimmten Stelle trafen, wo sie eine bleiche Insel hinterließen.
    Nicht einmal weit weg.
    »Ich denke, wir sollten jetzt in Deckung gehen«, schlug der Pater mit leiser Stimme vor.
    Dagegen hatten weder der G-Man noch Mario etwas. Sie tauchten unter. Bob Crane hielt mit der rechten Hand den Griff seines Revolvers umklammert. Der Pater hatte die Hände gefaltet. Er betete wohl, und das war auch nötig…
    ***
    »Entweder schieße ich dir das Gehirn aus dem Schädel – oder ich hänge dich auf!«
    Der Satz war klar gesprochen worden und hatte keine Zweifel an der Absicht des Glatzkopfs aufkommen lassen, in dessen Gewalt sich Suko befand. Wie er sich auch entschied, sterben würde er immer. Da war der schnelle Schuss, die tödliche Kugel immer noch besser, als unfreiwillig freiwillig den Hals in eine Schlinge zu stecken.
    Er saß in der Klemme!
    Nun ja, das war er gewohnt. Ihm gefiel nur nicht, dass man ihm die Hände auf dem Rücken gefesselt hatte und dass der Glatzkopf, der sich Pic nannte, ihm die Waffe weggenommen hatte.
    Wo sich Suko genau befand, wusste er nicht. Irgendwo unter der Erde. Die Luft war schlecht, er konnte sie kaum atmen, und Suko dachte daran, dass es dieser Glatzkopf geschafft hatte, ihn niederzuschlagen und dann wegzuschleppen.
    Er lag in einem Verlies. Eine Kerze war aufgestellt worden. Sie hatte ihren Platz auf einem Teller gefunden, und der wiederum stand auf einem Schemel. Das Licht reichte aus, um die Schlinge erkennen zu können, die sorgfältig geknüpft war und von der Decke herabbaumelte. Wegen des Kerzenlichts warf sie einen Schatten und zeichnete sich übergroß auf dem Boden ab.
    Der Glatzkopf stand nicht, er hockte in Sukos Nähe und wippte dabei leicht auf den Fußballen. Die Beretta hielt er fest. Ab und zu zielte er damit auf den Kopf des Inspektors und tat so, als wollte er jeden Augenblick abdrücken. Sein Gesicht war breit. Es erinnerte an einen teigigen Mond, in den der Mund eingeritzt war. In den Augen spiegelte sich der Widerschein des Feuers, er tanzte durch die Pupillen, als wollte er tief in den Schächten verschwinden. Die Nase war klein. An ihrem Ende sahen die beiden Löcher aus wie seitlich angeklebt. Pic trug dunkle Kleidung. Erst jetzt hatte Suko die Kette aus bleichen Knochen gesehen, die sich eng um seinen dicken Hals spannte.
    »Ich warte noch auf eine Antwort.«
    Suko stöhnte auf. »Was soll ich sagen…?«
    »Das Richtige.«
    Er stöhnte wieder.
    Pic regte das Geräusch auf. Er schnellte hoch. »Verdammt noch mal, stell dich nicht so an, du verfluchte Memme! Du willst mir nur was vorspielen.«
    »Nein, wieso? Ich…«
    Pic trat ihm gegen die Außenseite des linken Oberschenkels. »Ich will dir etwas sagen. Ich habe Erfahrung. Ich erkenne, ob mich jemand verarschen will oder nicht. Hast du gehört? Das sehe ich sofort. Und dir sehe ich an, dass du hier schauspielerst. Du bist nicht so groggy, wie du dich gibst. Du kannst eine Menge vertragen, Chinese, und deshalb will ich eine Antwort von dir.«
    Pic hatte Recht. So schlecht ging es Suko nicht. Aber auch nicht besonders. Nur wollte er Zeit schinden, denn solange er lebte, hoffte er noch immer auf eine Chance, auch wenn sie ziemlich dünn war.
    »Was ist dir denn lieber?«
    Pic, der noch einmal hatte zutreten wollen, erstarrte. Die Überraschung hatte ihn kalt erwischt. »Wie war das?«
    »Ich wollte wissen, was dir am liebsten ist.«
    »Scheiße – ist mir egal.«
    »Schießt du gern?«
    »Auch.«
    Suko grinste, obwohl es ihm schwer fiel. »Kann ich mir denken. Ich aber habe einen

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