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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Konzept gebracht. Sie wischte Schweiß von der Stirn, atmete tief durch, bevor sie sich räusperte und sich wieder dem Tor zuwandte.
    Es hatte keinen Sinn, noch länger zu warten. Sie musste endlich weiterkommen. Wer oder was immer dieses Tier auch gesehen haben mochte, wenn es etwas von ihr wollte, würde es sich schon bemerkbar machen, daran glaubte Jane fest.
    Sie zerrte die eine Hälfte des Scheunentors auf und wunderte sich, wie leicht ihr dies fiel. Sie hatte damit gerechnet, mehr Kraft aufbringen zu müssen, aber es schwang ihr so leicht entgegen, dass sie von der Kante beinahe noch getroffen worden wäre.
    Es war alles gut vorbereitet worden, und mit einem langen gleitenden Schritt überwand sie die Schwelle, blieb aber nicht stehen, denn sie wollte sich auf keinen Fall vor dem hinter ihr liegenden helleren Eingang abzeichnen. In Janes Job sollte man gewisse Regeln einhalten, was sie dann auch immer tat.
    Das Innere der Scheune erwies sich düster wie eine alte Höhle. Es gab nichts Besonderes zwischen diesen vier Wänden. Es roch nach altem Holz, natürlich auch nach Stroh, und als sich ihre Augen an das schlechte Licht gewöhnt hatten, da sah sie vor sich und gleichzeitig im Hintergrund der Scheune auch die breite Tenne unter dem Dach, die mit frischem Stroh zur Hälfte vollgestopft worden war.
    Der Geruch drang in ihre Nase. Jane war froh, nicht unter Heuschnupfen zu leiden, denn der hätte sie hier voll erwischt.
    Evelyn Dale hieß die Frau, die sie herbestellt hatte. Von ihr sah sie nichts.
    Wenn sie mich versetzt hat, bin ich sauer, dachte Jane. Sie griff in die rechte Seitentasche, wo ihre Finger den Griff einer Lampe umfassten.
    Als Jane sie hervorgezogen hatte, hörte sie die weibliche Stimme.
    »Lass die Lampe ruhig stecken, Jane. Wir brauchen sie nicht.«
    Die Detektivin wunderte sich. Nicht über die Stimme, sondern über die Vertrautheit der Worte, mit der sie angesprochen worden war. Dabei kannte sie ihre Klientin nicht. Es war schon seltsam, wenn man sofort geduzt wurde.
    Sie gab ihre Antwort ebenfalls in einem vertraut klingenden Tonfall. »Gut, wie du meinst. Und jetzt? Was soll ich tun?«
    »Näher kommen.«
    »Schön – wohin?«
    »Auf die Tenne zu.«
    Jane hob die Schultern, bevor sie losging. Es gefiel ihr nicht, dass sie so empfangen worden war, sie dachte auch an dieses kleine Monster, das sie an die Gremlins oder Critters erinnert hatte, aber danach fragte sie nicht.
    Jane dämpfte die Laufgeräusche, sie bewegte ihre Augen, weil sie sich umschauen wollte, und entdeckte zahlreiche Geräte, die an den Wänden lehnten. Da wechselten sich Heugabeln mit alten Dreschflegeln ab. An der linken Seite standen noch Maschinen. Sie sah das Gestänge eines Mähdreschers, einen kleinen Beiwagen, auch eine alte Egge und einen ebenfalls vorsintflutlich anmutenden Pflug.
    Nur schemenhaft erkennbar, denn die Geräte wurden von zahlreichen Schatten eingehüllt, die auch gut als Verstecke für kleine Monstren dienen konnten.
    Je näher sie ihrem eigentlichen Ziel kam, umso mehr glitt ihr Blick in die Höhe und tatsächlich zeichnete sich am vorderen Rand der Tenne eine sitzende Gestalt ab, deren Beine in die Tiefe baumelten.
    Wie ein kleines Kind schien sie Spaß daran zu haben, sich dort oben aufzuhalten.
    Das also war Evelyn Dale.
    Jane blieb unter ihr stehen. Es war kein guter Platz, um ein Gespräch zu führen, da sie den Kopf in den Nacken legen musste, um die Person anzuschauen.
    Viel konnte sie sowieso nicht von ihr erkennen. Das schlechte Licht ließ Evelyn neutral aussehen. Nur das Gesicht schimmerte heller, und es kam Jane so vor, als wäre seine Haut dünn, sehr dünn sogar. Sie schien ein blasses Geschöpft zu sein.
    »Hier bin ich also.«
    »Ja, das ist wunderbar. Danke, dass du gekommen bist. Ich finde es toll, wirklich.«
    »Nun ja, ich hatte es versprochen. Allerdings wundere ich mich über den Treffpunkt.«
    Evelyn lachte. »Warum?«
    »Eine Scheune? Ich bitte dich…«
    »Es ist besser, glaube mir. So bringen wir keine anderen Menschen in Gefahr.«
    Bisher war die Unterhaltung zwischen den beiden nur so dahingeplätschert, der letzte Satz allerdings hatte Jane Collins schon aufhorchen lassen. »Wen sollten wir denn in Gefahr bringen?«
    »Viele.«
    »Dann wirst du bedroht, denke ich.«
    »Ja, das stimmt. Ich fühle mich verfolgt, ich fühle mich bedroht, und ich weiß, dass sich meine Feinde nicht zu weit von mir entfernt aufhalten.«
    Jane dachte an das kleine, klumpige Wesen, das ihr

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