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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einzustellen.
    Instinktiv streckte sie die Arme vor, um den Körper aufzufangen, in demwohl kein Leben mehr steckte, sie tat es trotzdem.
    Evelyn prallte gegen Jane. Sie wunderte sich, wie leicht die Frau war, als hätte sie mehr als die Hälfte ihres Gewichts verloren, und Jane wurde nicht einmal von dem Aufprall umgerissen. Sie fing Evelyn ab, und sie legte sie schon vorsichtig zu Boden. Sie dachte auch daran, dass der Feind in ihrem Rücken stand, aber sie wollte sich nicht umdrehen, denn Evelyn hatte einen Arm gehoben und ihre Hand in James Jackenstoff gekrallt. Sie wollte etwas sagen.
    Jane starrte sie an.
    Ihr Gesicht sah aus wie ein Glas. Da gab es so gut wie keine Haut mehr, alles war so weich geworden und gleichzeitig auch etwas spröde. Sie fürchtete sich davor, das Gesicht zu berühren, gleichzeitig spürte sie auch das kalte Gefühl auf dem Rücken.
    Evelyn bewegte die Lippen. Auch sie sahen nicht mehr normal aus, wirkten ebenfalls gläsern, und Jane wartete förmlich darauf, dass sie bei den Bewegungen anfingen zu knistern, um anschließend zu zerspringen. Worte?
    Nein, nicht mehr als ein Hauch drang aus ihrem Mund. Jane musste sich schon sehr tief nach unten beugen, um sie überhaupt hören oder verstehen zu können.
    »Sie hat mich gefunden. Sie ist da. Ich bin fast tot. Es ist die Amazone. Die Killerin aus Aibon, die Jägerin…«
    »Wie heißt sie?«
    Nein, Evelyn holte keinen Atem, auch wenn es so aussah. Das schaffte sie nicht mehr, und Jane merkte, wie ihre Furcht immer mehr zunahm. Ihr Rücken brannte und zog sich gleichzeitig zusammen, als würde er jeden Augenblick den Pfeil erwarten, der ihn erwischte.
    »Sie hat einen menschlichen Namen hier… sie lebt auch oft hier … und in Aibon. Kimberly Hart … hörst du? Kimber …« Den Namen sprach Evelyn nicht mehr aus. Ihre Stimme versagte, sie war tot, und sie war nicht normal gestorben, denn ihr Körper wurde weich und dann sogar flüssig. Wie dicker Leim lief er auseinander.
    Aibon-Magie, ein Aibon-Tod. Kein normales Sterben, sondern ein Zerfließen zu einer grünlichen Flüssigkeit, die eben zu diesem rätselhaften Kontinent passte. Jane konnte nichts mehr für Evelyn Dale tun, aber sie dachte an deren Mörderin.
    Es war ihr schon mehr als mulmig, als sie sich wieder aufrichtete und sich dabei umdrehte.
    Jane schaute zum Eingang.
    Und was sie dort sah, noch innerhalb der Scheune, das riss sie fast von den Beinen…
    ***
    Vor ihr hatte sich eine Bühne aufgebaut. Jedenfalls fiel ihr dieser Vergleich ein. Eine Szene, die kurzerhand mitten in diese Welt hineingestellt worden war, so fremd, so anders, so unglaublich und auch fantasiehaft, dass Jane es nicht fassen konnte, auch wenn sie sich näher mit den Einzelheiten beschäftigte.
    Den Mittelpunkt dieser Szenerie bildete eine Frau. Eine tolle, eine wilde, gleichzeitig eine schöne Frau. Sie stand auf einer Treppe mit runden Stufen, die hoch zu einer mächtigen Säule führten, die, zusammen mit anderen, einen mächtigen Gewölbegang abstützten, der zur linken Seite hin frei lag.
    Auf und vor der Treppe hockten die kleinen kompakten Beißer mit aufgerissenen Mäulern, als wären sie von dieser Person als Leibwächter mitgebracht worden.
    Jane hatte nur Augen für die Frau. Sie spürte, dass ihr hier eine Gegneringegenüberstand, die ihr zumindest ebenbürtig war, wenn nicht sogar hoch überlegen.
    Kimberly Hart nannte sich die Person in dieser Welt. Und sie hielt einen Bogen in der rechten Hand. In der linken einen Pfeil, den sie bereits aufgelegt hatte, ohne die Sehne jedoch gespannt zu haben.
    Ihr Haar umwuchs das Gesicht als wilde, lange und krause, braunrote Mähne.
    Ihr Oberkörper war nackt. Die Brüste wirkten wie perfekt modelliert, als wäre sie ein Kunstgeschöpf. Ein breiter Lendenschurz, an dem auch der Köcher für die Pfeile befestigt worden war, bildete einen Teil der Kleidung. Anstelle eines Ricks umspannte ein braunes Netz ihren Oberkörper. Durch die Lücken entdeckte Jane die hohen Stiefel der ihr fremden Person, und sie sah auch, dass die linke Schulter der Frau durch eine breite Ledermanschette geschützt war.
    Sie sagte nichts. Sie stand in dieser seltsamen Landschaft als einziges menschliches Lebewesen, aber es war der Ausschnitt eines Landes, der wahrlich nichts mit einem Paradies gemein hatte. Nichts Schönes, selbst die Säulen wirkten grau und braun, die Treppenstufen ebenfalls, sie waren zudem noch ausgetreten, und im Hintergrund entdeckte Jane eine braune,

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