Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
wusste einen Platz, einen… Ort, an dem er es auf Dauer einsperren konnte.«
    Noch immer rührte sich in dem Greisengesicht Sarkanas kein einziger Muskel. Stoisch lauschte er den Worten. Laertes fuhr fort.
    »Ich will mich nicht bei dir einschmeicheln, Sarkana. Es wäre um einiges leichter für mich gewesen, dir aus dem Weg zu gehen, als dich hier aufzuspüren. Ich habe mich dir freiwillig ausgeliefert. Meine Rechtfertigung ist einfach: hättest du den Zwitter in die Hände bekommen, wäre Khiras Leben weniger als ein Jota wert gewesen. Du hättest alles versucht, um sie endlich zu töten. Khira ist meine Schöpfung - und meine Versuche an ihr sind noch lange nicht beendet. Daher habe ich mich für die Seite Zamorras entschieden. Doch nun bin ich hier. Bei dir, völlig deiner Macht und Gnade ausgeliefert.«
    Sarkanas Worte kamen kurz und schneidend. »Warum? Es muss einen sehr guten Grund dafür geben. Und was ist mit dem Kopf des Druiden?«
    Laertes hatte sein erstes Teilziel erreicht. Er lebte noch - und Sarkanas Interesse war geweckt.
    »Ich folgte Zamorra und seinem Weib. Gemeinsam brachten wir den gefangenen Grauen an besagten sicheren Ort. Der Druide erwartete mich dort bereits. Zamorra und er griffen mich gemeinsam an.« Laertes stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Sie brauchten mich nicht mehr. Den ersten Angriff konnte ich abwehren, obwohl ich davon völlig überrascht war. Auf Dauer wäre ich ihnen unterlegen, also habe ich mich mit einem Distanzsprung gerettet. Sie folgten mir. Der Druide beherrschte eine ähnliche Technik. Und er war gut darin. Ich konnte die beiden nicht abschütteln. Also habe ich eine Falle gestellt.«
    Laertes unterbrach seinen Bericht. Für Sekunden lauerte er, wartete auf Sarkanas Kommentar. Doch der Vampirdämon blieb stumm.
    »Ich habe beim vierten Sprung eine deutliche Spur gelegt, die anzeigte, dass ich den Zielort nicht verlassen hatte - gleichzeitig aber eine Fährte, die eine neue Flucht andeutete. Sie mussten sich also trennen. Zamorra blieb am Zielpunkt und suchte nach mir. Der Druide folgte der zweiten Spur. Ich habe ihn erwartet. Er hatte keine Chance.«
    Sarkana ließ die Worte auf sich wirken. »Warum bist du hier?«
    Sein Gegenüber hob überrascht die Augenbrauen in die Höhe. »Ist das nicht klar ersichtlich für dich? Ich will Khira - du willst den Grauen , willst dich wieder mit ihm vereinen. Ich kann dich an den Ort führen, an dem Zamorra ihn gefangen hält. Es liegt nahe, dass wir einander helfen, findest du nicht?«
    Sarkana verzog seinen Greisenmund zu einem hämischen Grinsen. »Helfen? Wieso sollte ich deine Hilfe jetzt noch benötigen?«
    »Weil du den Ort ohne mich nicht finden wirst.« Laertes legte alles an Selbstsicherheit in diesen Satz. Die Reaktion des Dämons verwirrte ihn, doch er ließ es sich nicht anmerken.
    »Doch, das werde ich zweifelsohne.« Sarkanas Klauenfinger zeichneten flüchtige Figuren in die Luft, als er sich langsam auf Laertes zu bewegte. Der hagere Vampir erkannte, dass sein Plan gescheitert war. Weg hier… nur weg! - und er machte einen blinden Distanzsprung, der ihn zumindest für kurze Zeit in Sicherheit bringen würde.
    Laertes fühlte das leichte Zerren aller Muskeln in sich, das eine Begleiterscheinung diese Art der Fortbewegung war. Und doch… kalte Angst griff nach ihm… denn er hatte sich um keinen Millimeter von der Stelle gerührt. Schlagartig wurde ihm klar, dass er den Dämon unterschätzt hatte. Sarkana mochte angeschlagen sein, doch noch immer stand seine Magie unerreichbar hoch über der Laertes’.
    Dalius fühlte seinen Körper nicht mehr. Er war gebannt, konnte nicht einmal mehr die Augen schließen, um nicht mehr in das triumphierende Gesicht Sarkanas schauen zu müssen.
    Dann kam der Schmerz.
    Eine unbarmherzige Kraft zerrte an Laertes' Verstand, stülpte sein Denken, sein gesamtes Bewusstsein mit einem Ruck nach außen. Dalius’ Schädel schien zu explodieren, in Millionen winziger Teilchen in alle Richtungen zu zerspringen.
    Doch diese Perversion steigerte sich im nächsten-Augenblick ins Unermessliche, denn Laertes sah sich selbst - durch die Augen des Vampirdämons! Und was er nur zu fühlen geglaubt hatte, war keine surreale Empfindung, sondern grausame Wirklichkeit.
    Er sah, wie sich sein Kopf aufblähte und zerbarst! Dann schien die Zeit zu gefrieren - und Sarkana las in ihm wie in einem weit aufgeschlagenen Buch, holte sich die Information, die er haben wollte…
    Die Zeit sprang zurück in

Weitere Kostenlose Bücher