Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Du wirst sicher über deine Zukunft nachdenken wollen…«
    Dr. van Zant wandte sich um. Er war zufrieden mit sich. Er hatte es geschafft, seine eigenen Gefühle zu kontrollieren, denn Khiras Augen… jeder einzelne Blick war wie ein Dolchstoß mitten in sein Herz. Er war bereits einige Schritte entfernt, als die Stimme der Kreatur ihn stoppte. Khiras Stimme!
    »Julie… sie war deine Frau, nicht wahr? Erst hat sie die Strahlung des Meegh-Raumers in den Wahnsinn getrieben und zu einer lallenden Idiotin gemacht. Dann ist sie beim Angriff der EWIGEN umgekommen. Und du warst hilflos, konntest nichts tun. Und dann kam ich. Du hast dich in mich verliebt. Ich war deine zweite Chance, nicht wahr? Und nun bin ich ein Monster. Und du hast wieder nur zusehen können - wie ein Kind, dem man sein liebstes Spielzeug wegnehmen kann. Einfach so.«
    Van Zant spürte, wie ihm plötzlich der Schweiß über das Gesicht lief. Seine Fäuste ballten sich und die Fingernägel bohrten sich in seine Handballen. Ja, hilflos wie ein Kind…
    Er machte entschlossen einen Schritt vorwärts, doch noch einmal klang hinter ihm die Stimme auf.
    »Wie fühlt sich das an? Sag mir, Artimus van Zant - wie fühlst du dich dabei?«
    Die letzten Meter bis zur Schleuse brachte der Südstaatler im Laufschritt hinter sich. Schwer atmend lehnte er sich im Nebenraum gegen eine Wand. Ihm war schlecht. Die Welt um ihn herum schien sich im Kreis zu drehen. Nur langsam noimalisierte sich sein Zustand wieder.
    Schwerfällig ließ er sich auf einen Stuhl sinken, stützte den Kopf in seine Hände. Verfluchtes Monstrum… mit nur wenigen Worten hatte es van Zant völlig gepackt und aus seiner Selbstsicherheit gerissen.
    Jedes einzelne dieser Worte war die grausame Wahrheit gewesen.
    Julie… Khira… Van Zant war klar, dass er nichts für die beiden hatte tun können - sein Verstand sagte es ihm immer und immer wieder.
    Und doch war ihm, als hätte er die beiden Frauen mit eigenen Händen getötet, weil er das, was ihnen geschehen war, nicht verhindert hatte.
    Einer der Techniker meldete dem Physiker die Ankunft von Robert Tendyke und seinen Begleitern. Artimus riss sich zusammen. Die Ablenkung kam jetzt zur richtigen Zeit…
    ***
    Sarkanas Triumphschrei war längst verhallt.
    Seit Minuten saß er nun unbeweglich und starr wie ein Fels auf seinem Thron und fixierte den Kopf des Silbermond-Druiden, den er fest zwischen seinen gekrümmten Fingern hielt. Der Blick des Vampirdämons war stechend und entrückt. Fast schien es, als wartete er darauf, dass sich die toten Lippen des Hauptes zu bewegen begannen, um ihm vom Ende des Gryf ap Llandrysgryf zu erzählen.
    Dalius Laertes wusste genau, was der Her rscher über das Nachtvolk in Wahrheit tat. Sarkana forschte. Seme Magie konnte Dinge bewirken, die sich Laertes nicht einmal vorstellen konnte. Und der Dämon zog nun alle Register, die ihm zur Verfügung standen. Das Gefühl des Sieges über seinen alten Feind hatte ihn berauscht, doch dieser Emotion hatte er sich nur kurz ergeben. Denn Sarkana traute Laertes keinen Atemzug lang.
    Wenn der Hagere ihn hier mit einer Fälschung betrügen wollte, dann würde Sarkana es bald wissen.
    Seine Magie tastete in die tote Materie des Schädels. Irgendwann holte der Vampirdämon tief Luft. Seine Stimme klang röchelnd, passte zu der Erscheinung des mageren Greises, in der er sich zeigte.
    »Du hast den Kopf konserviert.« Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Laertes antwortete ruhig und gelassen. »Der Druide starb vor vier Menschentagen. Ich wusste nicht, wo und wann ich dich finden würde. Es war also notwendig.«
    Sarkana nickte gedankenverloren. Noch immer wandte er den Blick nicht von den aufgerissenen Augen des toten Gryfs ab. Er hatte die Aura des verfluchten Druiden eindeutig identifizieren können. Es gab keinen Zweifel: Das war das Haupt des Vampirjägers! Sarkanas Magie hätte jeden Trick, jede Manipulation aufgedeckt. Laertes log ihn also nicht an - zumindest nicht in diesem Punkt.
    »Also rede!«
    Genau auf diese zwei Worte hatte Dalius gehofft. Nun lag es an ihm, ob er die nächsten Minuten überleben würde. Was er zu berichten hatte, war in nur wenigen Sätzen gesagt.
    »Du weißt von der Verbindung deines Splitters mit Khira Stolt.« Da Sarkana keine Reaktion auf diesen einleitenden Satz zeigte, sprach Dalius weiter. »Ich habe Zamorra geholfen, das Zwitterwesen dingfest zu machen. Zumindest für einen kurzen Zeitraum ist uns das auch gelungen. Doch Zamorra

Weitere Kostenlose Bücher