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0812 - Sarkanas Armee

0812 - Sarkanas Armee

Titel: 0812 - Sarkanas Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Tage lang beobachten können, als es mit aller Macht versucht hatte, seinem Gefängnis zu entkommen.
    Es war ihm nicht gelungen. Weil es unmöglich war…
    Die Krönung des Bizarren war jedoch der Kopf des Wesens. Seine Proportion wirkte zu dem restlichen Körper einfach nur lächerlich groß. Seine Form war ein nach unten langgezogenes Dreieck. Der Mund erschien wie ein dünner Strich, eine Nase suchte man vergeblich. Die Ohren waren zwei kaum erkennbare Öffnungen die im Vergleich zu einem menschlichen Kopf viel zu weit unten angesiedelt waren. Oben auf saß ein Zackenkamm, der in ständiger Bewegung war. Nur die Augen waren menschlich. Erschreckend menschlich sogar…
    »Oh, Artimus, wie kannst du das denken? Vielleicht würde ich gerade dich verschonen. Uns verbindet schließlich so viel.«
    »Ja, sicher…« Van Zant wollte sich abwenden. Doch die Stimme der Kreatur hielt ihn zurück.
    »Irgendwann werdet ihr einen Fehler machen. Und dann bin ich wieder frei, Artimus. Du glaubst doch nicht wirklich, dass das hier mich auf ewig bannen kann.« Die Kreatur machte eine unbeholfen wirkende Geste mit ihren Armen. »Jede noch so gute Falle hat ihren Schwachpunkt. Du weißt das so gut wie ich, van Zant.«
    Artimus van Zant trat dicht an die imaginäre Trennlinie heran. Dicht, ganz dicht stand er vor dem dunklen Wesen. Er musste den Kopf in den Nacken legen, damit er in die kleinen Augen der Kreatur schauen konnte. Die Stimme des Physikers war ein kaum wahrnehmbares Zischen, doch sein Gegenüber verstand ihn nur zu gut.
    »Es macht dich wahnsinnig, nicht wahr? Wahnsinnig, nicht zu wissen, wie ich dich hier banne. In jeder Sekunde spüre ich deine forschenden Gedanken, die in meinen Kopf eindringen wollen. Auch das funktioniert nicht - ärgerlich, was? Zamorra hat dafür gesorgt, dass ich nicht mental von dir ausspioniert werden kann. Du bist in unserer Gewalt, und all deine verdammte Magie nutzt dir jetzt nichts mehr.«
    Ein wütendes Grollen drang aus dem Mundschlitz des Wesens. Der Kamm auf seinem Kopf wallte heftig hin und her. Van Zant senkte seine Stimme noch weiter herab, stellte sich auf die Zehspitzen, um den Hörorganen des Schwarzen so nahe wie möglich zu sein. Nicht einmal die empfindlichsten Richtmikrofone konnten jetzt aufzeichnen, was er sagte.
    »Hör mir genau zu, Monster. Gib mir meine Khira zurück. Gesund und unversehrt. Dann lasse ich dich gehen. Hast du mich verstanden?«
    Das Grollen riss unverzüglich ab. Flüsternd drang die Stimme der Kleinwüchsigen aus dem Mund der Anomalie.
    »Und wenn ich es wollte - es geht nicht. Ich bin ein Teil dieses Wesens, Artimus. Gib uns frei. Dann können wir für immer…«
    Van Zant machte einen Satz nach hinten. Hass und Enttäuschung lagen in seinem Blick.
    »Dann weiterhin viel Spaß in deiner eigenen kleinen Welt.« Entschlossen wandte er sich um. Doch noch einmal drehte er sich zu der Kreatur um. »Wenn ich Zamorra und die anderen richtig verstanden habe, dann bist du ein Teil von Sarkana, nicht wahr?« Er hatte mit keiner Antwort gerechnet und fuhr ohne Pause fort. »Eine Abspaltung, sozusagen ein Splitter vom Vampirdämon. Vampire brauchen Blut… wie lange kannst du es ohne aushalten? Oder sättigst du deine Gier an der Angst anderer? Nichts von alledem wirst du hier finden. Spürst du den Hunger schon in dir wachsen?«
    Das Wesen schien plötzlich von einer Unruhe befallen zu werden. Es stakste auf seinen Säulenbeinen zurück in den Raum hinter sich, kehrte sofort wieder um. Minutenlang beobachtete van Zant diesen seltsamen Reigen, den das Wesen ihm bot. Ein Tanz um eine Mitte, die das Zwitterwesen nach van Zants Worten verloren hatte. Wenige Worte nur, doch sie hatten mitten ins Schwarze getroffen.
    Die Augen des Wesens blieben immer wieder auf Artimus hängen - Khiras Augen. Doch der Wissenschaftler wusste nur zu genau, dass es diese Khira nun nicht mehr gab.
    Van Zant verließ die Trapezhalle.
    Hass und Trauer hielten sich in ihm die Waage.
    Dennoch - er war zufrieden mit dem, was er heute bewirkt hatte. Alles verlief nach Plan…
    ***
    Dalius Laertes’ äußere Erscheinung war zumindest für Erdverhältnisse so beeindruckend, dass er den allermeisten Menschen in ewiger Erinnerung blieb.
    Ganz anders hingegen verhielt sich das in den Schwefelklüften.
    Laertes war von hagerer, hoch gewachsener Gestalt. Seine langen pechschwarzen Haare fielen ihm glatt bis weit über die Schultern. Irgendwie wirkten sie, als würde selbst der heftigste Sturm kein

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