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0813 - Warten auf den Todesstoß

0813 - Warten auf den Todesstoß

Titel: 0813 - Warten auf den Todesstoß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gräfin hatte es im Stationsgebäude nicht ausgehalten. Sie war uns gefolgt. Ihre Stimme klang hinter mir auf. Dem Tonfall konnte ich entnehmen, dass sie noch an der offenen Tür stand. »Sinclair, ich denke, dass bald etwas passieren wird.«
    »Ja, mit Ihrem Luke.«
    »Haben Sie neue Befehle für mich, Gräfin?« Luke stand jetzt tief er, die Arme noch immer hoch. Ich zielte mit der Beretta auf seinen Schädel.
    »Sie nicht, aber ich. Die Waffe weg.«
    »Wieso? Sie haben doch…«
    »Ihre Waffe.«
    »Tu es schon, Luke!«
    Er gehorchte der Gräfin. Sehr vorsichtig griff er unter seine Oberkleidung und holte einen großkalibrigen Revolver hervor. Damit konnte er einen Elefanten zu Boden strecken. Locker schleuderte er sie auf die andere Seite der Schienen.
    »Zufrieden?«
    »Noch.«
    Hinter mir meldete sich Giselle Smith-Prange mit einem hässlich klingenden Kichern. Abrupt brach es ab. »Sie haben den Gipfel erreicht, Sinclair, und den Bogen überspannt. Ab jetzt geht für Sie nichts mehr, glauben Sie mir.«
    »Ach ja?«
    »Sie sind da!«
    Drei Worte, die aus drei Schreien bestanden. Und plötzlich war alles ganz anders. Es brach nicht die berühmte Hölle los, aber es passierte nun etwas, das ich schon einmal miterlebt hatte.
    Die Invasion begann.
    Und damit kamen die Fledermäuse!
    ***
    Sie mussten ihre Plätze im Kamin, wo sie wie fettige Fliegen dicht an dicht geklebt hatten, sehr leise verlassen haben. Dann hatten sie sich im Stationsgebäude versammelt und waren plötzlich aus den Türund Fensteröffnungen herausgeflogen, um sich auf die Ziele zu stürzen.
    Bevor sie mich erreichten, schoss mir noch ein Gedanke durch den Kopf. Diese Tiere schienen Lorna Löhndorf zu gehorchen, sie wurden von ihr gelenkt und brachten meinen gesamten Plan durcheinander. Ich konnte mich nicht mehr auf Luke konzentrieren, denn die Tiere waren blitzartig über mir.
    Natürlich hätte ich ihn erschießen können, nur wäre mir das nie in den Sinn gekommen. Er selbst hatte mein Leben nicht bedroht und wurde zudem auch angegriffen.
    Sie fielen wie schwarze Säcke über uns. Aggressiv, blutgierig und beutehungrig stießen sie auf uns herab. Ich spürte sie überall, besonders deutlich am Kopf, der eines ihrer besonderen Ziele war. Ihre zuckenden Schwingen klatschten wie ledrige Lappen gegen meine Haut. Auch der behaarte Kopf war für sie ein wichtiger Landeplatz.
    Mit ihren Krallen stießen sie zu, klammerten sich fest, bissen, ich schlug um mich und bemerkte nicht einmal, dass ich dabei zur Seite und gleichzeitig nach vorn taumelte, weil mir die zahlreichen Körper die Sicht nahmen.
    Ich bewegte mich geduckt weiter, schlug um mich, hielt die Pistole noch immer fest, und mit ihr schlug ich gegen diese blutgierigen, kleinen Monstren, erwischte sie auch.
    Manche fielen zu Boden.
    Ich zertrat sie.
    Ich schlug wieder zu.
    Trat noch einmal nach.
    Unter meinen Füßen verwandelten sich die Körper in einen glatten Matsch, der rutschig war. Die Fledermäuse waren sehr zahlreich. Sie schienen immer wieder Nachschub zu bekommen, aus allen Löchern stiegen sie auf, sie waren nicht zu halten, kleine böse Teufel, die mich in verdammte Schwierigkeiten brachten. Aber auch Luke.
    Er war ebenfalls zu einer Beute geworden. Ich ahnte dies mehr, als dass ich es sah. Zweimal gelang mir ein kurzer Blick auf ihn. Er stand noch auf den Gleisen, und seine Arme bewegten sich dabei wie Dreschflegel, um an die kleinen Bestien heranzukommen.
    Ich hetzte und taumelte geduckt weiter. Irgendwie musste ich sie loswerden, schon einmal hatte ich es geschafft, aber dem Glück folgte zumeist eine Pechsträhne.
    Davon blieb auch ich nicht verschont.
    Mein Pech war ein Laternenpfahl.
    Ich hatte ihn einfach nicht sehen können, weil eben die Tiere vor meinem Gesicht wirbelten. Dafür spürte ich ihn, denn ich lief genau dagegen.
    Etwas Glück hatte ich trotzdem. Ich schlug mir nicht die Nase ein, dafür prallte ich mit der Stirn vor den verrosteten Metallpfosten, und für die nächsten Sekunden vergaß ich die Fledermäuse, denn sie hatten sich in blitzende Sterne verwandelt.
    Alles war plötzlich anders geworden. Ich taumelte zurück, mein Kopf schmerzte, die Stirn brannte, jeden Augenblick konnte sie explodieren. Ich verlor die Orientierung, was die blutgierigen Bestien ausnutzten.
    Sie stürzten sich erneut auf mich. Diesmal hatten sie einen Wehrlosen vor sich. Zwar schlug ich noch nach ihnen, nur waren die Bewegungen mehr ein Alibi. In ihnen steckte kaum noch

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