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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verscheuchen.
    Der Vario-Roboter verzog das wettergegerbte Gesicht seiner Biomaske neuerlich zu einem Grinsen.
    Es hätte schlimmer kommen können, und ein angeheiterter Kershyll Vanne war ihm immer noch lieber als ein von einem bösen Geist besessener.
    Das Konzept schien seine Gedanken erraten zu haben, denn es sagte: „Von dem unbekannten Bewußtsein habe ich nichts mehr zu befürchten. Da bin ich ziemlich sicher. Es hat sich nicht mehr gemeldet. Für mich besteht überhaupt kein Zweifel, daß ES damit irgendeinen Versuch unternommen hat. Der Versuch muß als Fehlschlag angesehen werden, und ES wird ihn nicht mehr wiederholen."
    „Du mußt das am besten wissen, Kershyll", meinte der Vario dazu. Für ihn war dieses Thema abgeschlossen. „Der Kommandant möchte dich sprechen."
    „Liegt ein besonderer Grund vor?"
    „Nein. Er möchte nur deine Meinung zur allgemeinen Lage hören. Schließlich vereinigst du die Bewußtseine verschiedener Wissenschaftler in dir, vom Alpha-Mathematiker bis zum Ultra-Physiker. In meinen Augen bist du ein Genie."
    „Es gelingt immer besser, das Wissen aller Bewußtseine zu koordinieren", sagte Kershyll Vanne schlicht.
    Sie begaben sich zu Killion Varmell, der an seinen Instrumenten vor dem Panoramaschirm saß. Der Kommandant des Schweren Kreuzers PLEYST war ein untersetzt wirkender Mann von 38 Jahren.
    Er war ein erfahrener Galaktonaut, der sein Schiff mit traumhafter Sicherheit beherrschte. Er war zuerst skeptisch gewesen, als Kershyll Vanne an Bord kam.
    Doch nachdem das Konzept die PLEYST ohne die Hilfe eines vincranischen Lotsen aus der Provcon-Faust manövriert hatte, hatte es seine volle Anerkennung.
    Varmell fand auch, daß Vanne und der Vario ausgezeichnet zusammenpaßten. Rein optisch waren sie ein ungleiches Paar. Vanne überragte die etwas zur Fettleibigkeit neigende Gestalt des Vario um Haupteslänge. Doch das hatte überhaupt nichts zu sagen, denn der Vario trug nur eine seiner 48 Kokonmasken.
    Er hätte sich jedes beliebige Aussehen geben können, doch aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen war er in die Maske des alternden Prospektors Clynt Talahassie geschlüpft.
    „Alles in Ordnung, Vanne?" erkundigte sich Varmell, der wußte, welche Probleme das Konzept mit dem fremden Bewußtsein gehabt hatte.
    Alles in Ordnung", bestätigte Vanne. „Irgendwelche Neuigkeiten, Kommandant?"
    „Nein, an der Situation hat sich nichts geändert."
    Sie patrouillierten nun schon seit Tagen im Raum der Doppelsonne Arcur, um die Aktivitäten der larischen SVE-Raumer zu beobachten.
    Die Doppelsonne lag in einem Raumsektor von recht eigenartiger hyperphysikalischer Struktur. In dieser sogenannten „Hektikzone" liefen fünfdimensionale Kraftflüsse zusammen und schufen so ein Feld raumzeitlicher Instabilität.
    Die PLEYST konnte hier ziemlich ungehindert operieren, da die kos-mophysikalischen Verhältnisse einen guten Ortungsschutz boten. Andererseits brachte dies den Nachteil mit sich, daß auch die Ortungsergebnisse des Schweren Kreuzers alles andere als befriedigend waren.
    Varmell fuhr fort: „Wir wissen jetzt definitiv, daß die Laren Arcur Alpha nicht anzapfen, um Energie für ihre Raumschiffe zu tanken.
    Denn sobald sie die Energien von der gelben Riesensonne gewinnen, leiten sie sie an Arcur Beta weiter und heizen den alternden Stern auf. Dieses Projekt scheint für die Laren sehr wichtig zu sein, denn sonst würden sie nicht ganze Flotten ihrer SVE-Raumer dafür abstellen, obwohl sie ihnen überall in der Milchstraße fehlen.
    Aber was wirklich hinter der Sache steckt, haben wir nicht herausgefunden. Wir haben einige Mutmaßungen angestellt, aber damit kann ich Julian Tifflor nicht kommen. Er will Fakten."
    Das war für Varmell eine lange Rede, wie man sie nur selten zu hörenbekam.
    „Dann müssen wir eben weiterpa-troullieren", meinte Vanne lakonisch.
    „Und was soll ich inzwischen nach Gäa berichten?"
    „So wenig haben wir gar nicht herausgefunden", sagte Vanne.
    Der Vario warf ihm einen schnellen Blick zu. Täuschte er sich, oder hatte sich Vannes Verhalten geändert, weil ein anderes Bewußtsein an die Oberfläche getreten war und die Führung über den Körper übernommen hatte? Wenn, dann mußte es sich bei dem referierenden Bewußtsein um das des Alpha-Mathematikers Albun Kmunah handeln. Aber mit Sicherheit konnte der Vario das nicht sagen. Das Konzept fuhr fort: „Arcur-Beta ist ein alternder Stern, dessen Wandlung in einen fünfdimensional strahlenden

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