Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Neutronenstern nur noch etwa eine Million Jahre dauern wird. Wenn die Laren ihn anheizen, dann doch nur deshalb, weil sie diese Entwicklung beschleunigen wollen."
    „Aber was bezwecken sie damit?" warf der Kommandant ein.
    „Die Laren befinden sich in einer Notlage", sprach Vanne unbeirrbar weiter. „Die Mastibekks haben den Energiehahn zugedreht, und durch die Vorgänge im Dakkardimballon sind die Laren von den Galaxien der Konzilsvölker abgeschnitten.
    Es liegt auf der Hand, daß die Laren nach einem Weg suchen werden, um den Nachschub zu sichern und eventuell Verstärkung anfordern zu können."
    „Tut mir leid, Vanne, Sie machen mir zu große Gedankensprünge", sagte Varmell. „Was hat die Energieversorgung der Laren mit dem potentiellen Neutronenstern zu tun? Wir wissen doch, daß sie hier nicht ihre SVE-Raumer auftanken."
    „Nein, natürlich nicht. Aber wenn sie Arcur-Bety weiterhin in diesem Maße anheizen, dann werden sie seine Entwicklung um das Vielfache beschleunigen. Das heißt, daß er bereits in einigen Jahrzehnten zu einem Neutronenstern werden kann, was gleichbedeutend mit einem Black Hole wäre. Und damit hätten sie eine Sternenbrücke zu den anderen Konzilsvölkern geschlagen."
    „Ist das wahr?" Varmell wirkte auf einmal erregt. „Ich meine, sind Sie da ganz sicher, daß die Laren das vorhaben?"
    „Wie alles andere ist auch das nur eine Mutmaßung", erklärte Vanne. „Aber sie hat einen großen Wahrscheinlichkeitsgehalt."
    „Damit ist uns nicht besonders geholfen", sagte Varmell enttäuscht. „Das ist keine Basis. Das NEI kann seine Strategie nicht auf Wahrscheinlichkeitsberechnungen aufbauen."
    „Dann bleibt uns keine andere Wahl, als die Laren weiterhin zu beobachten", sagte der Vario. „Ich würde aber vorschlagen, daß wir unseren Aktionsradius vergrößern und uns im weiteren Umkreis der Hektikzone umsehen.
    Die Aktivitäten der Laren erstrecken sich immerhin über einen viel größeren Raumsektor. Vielleicht können wir aus den Geschehnissen an der Nebenfront Rückschlüsse auf die Vorgänge in der Hektikzone schließen."
    „Der Vorschlag ist nicht schlecht", sagte Varmell zustimmend. „Was halten Sie davon, Vanne?"
    „Ein Versuch kann nichts schaden. Alles ist besser, als hier Zeit zu vergeuden."
    Nach Beendigung der kurzen Linearetappe ging die PLEYST sofort in den Ortungsschutz der kleinen roten Sonne. Diese Vorsichtsmaßnahme war berechtigt, denn in diesem Gebiet waren immer wieder SVE-Raumer geortet worden.
    Die Sonne wurde im Sternenkatalog neben einer Nummer auch unter dem Namen Paarft geführt, besaß jedoch nur regionale Bedeutung.
    Wegen ihrer relativen Nähe zur Doppelsonne Arcur diente Paarft für die Navigation als Koordinatenpunkt. Raumfahrer, die dieses Gebiet durchfliegen mußten, orientierten sich an Paarft, um der Hektikzone auszuweichen.
    Die Sonne hatte nur einen einzigen Planeten, der Houxel hieß.
    „Houxel ist ein wahrer Planetenriese mit einem Durchmesser von 82713 Kilometer", erklärte Kommandant Varmell. „Aber er besitzt eine so geringe Dichte, daß seine Schwerkraft nicht höher als 1,62 Gravos beträgt. Houxel ist ein Einseitendreher und zeigt der Sonne immer dieselbe Seite.
    Entsprechend hoch sind auch die Temperaturen auf der Tagseite, während sie wegen der fehlenden Atmosphäre auf der der Sonne abgewandten Seite um den absoluten Nullpunkt liegen."
    „Für die Laren ist dieses Einplaneten-System aber mehr als nur ein Koordinatenpunkt", erklärte der Vario.
    Die Beobachtungen ergaben, daß immer wieder unvermittelt ,SVE-Raumer in der Nähe von Houxel auftauchten. Nach einem kurzen Rundflug verschwanden sie dann wieder in den Tiefen des Alls. Aber sie kehrten in regelmäßigen Abständen zurück.
    Dabei fand jedesmal ein reger Funkverkehr statt.
    „Die Laren haben auf Houxel einen Stützpunkt eingerichtet", stellte dazu der Vario fest.
    „Es ist verständlich, daß sie in der Nähe ihres Einsatzgebiets eine Bodenstation unterhalten", erwiderte Kershyll Vanne. „Hier sind sie weit genug entfernt, um die Auswirkungen der Hektikzone nicht allzu stark zu spüren. Andererseits sind sie aber auch nahe genug am Einsatzort, um das Projekt von hier aus steuern zu können."
    Der Vario in der Maske des Prospektors nickte und meinte: „Zweifellos haben die Laren auf Houxel ihr Hauptquartier eingerichtet. Und da. sowohl auf der Nacht - wie auf der Tagseite zu extreme Bedingungen herrschen, muß es sich irgendwo in dem schmalen Gürtel des Terrninators

Weitere Kostenlose Bücher