Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
des Neutronensterns abgegeben werden mußte.
    Nur auf das Signal selbst kam es an, und auf sonst nichts.
    Es war erklungen, nur das zählte.
    Endlich würde das lange Warten bald ein Ende haben.
    Einsam rief die drei Millionen Heroen beim Namen.
    „... .Taangaronnen ... Filldriater ... Morgonnangellan ..."
    Und er fügte hinzu: „Das Tor wird sich öffnen. Bald, schon bald! Ihr werdet eingehen in euer Reich und im Licht hinter der Schwärze baden." Leiser fügte er hinzu: „Und euer einsamer Wächter wird endlich Ruhe finden."
    Einsam begab sich auf seine letzte Insepktion. Er hatte einen Zeitplan erstellt, so daß sein Rundgang genau zu dem Zeitpunkt beendet sein würde, wenn das Tor sich öffnete.
    Um nicht gestört zu werden, schaltete er die technischen Anlagen auf Vollautomatik. Er wollte nur noch Tempeldiener und Hohepriester sein, Zeremonienmeister und Herold, Wegbereiter der Heroen auf dem Weg ins Reich Nirgendwo, Waffenmeister für ihren allerletzten Gang.
    Seht! der Ewigkeits-Stern schrumpft, sein Leuchten wird immer dunkler, bis es endgültig erlischt. Der Ewigkeits-Stern ist gestorben. Doch sein Tod ist eine Wiedergeburt. In ihm sind die stärksten aller Kräfte gespeichert. Die Schwärze ist seine Stärke. Denn die Schwärze enthält alles Licht, nur kann es nicht strahlen, weil es durch die Kraft des Sterns in sich gekrümmt ist. Und so ist das Tor entstanden ...
    Noch war es nicht soweit.
    Doch gemessen an der Zeit, die bereits verstrichen war, dauerte es nicht mehr lange.
    „Georlanfannen!"
    Einsam öffnete die Heroenlade, putzte die Waffe und die Orden und die wenigen Pretiosen. Dann pflegte er mit besonderer Ehrfurcht das verrunzelte Ding, das aussah wie eine verdorrte Pflanzenwurzel.
    Er wandte sich der nächsten Heldenlade zu.
    Doch da stutzte er.
    Die Ortung hatte eine Reihe neuer Daten in die Speicher eingegeben, die sich Von den bisherigen Routinemeldungen deutlich unterschieden.
    Im Ortungsbereich von Llungo-Mokran war ein Flugobjekt aufgetaucht, das sich von den Laren-Schiffen grundlegend unterschied. Es war so unscheinbar, daß die Ortung es kaum erfassen konnte.
    Aber immerhin wurde festgestellt, daß seine Hülle nicht aus komprimierter Energie bestand, sondern metallen war.
    Es tauchte nur kurz auf und war sofort wieder verschwunden.
    Einsam suchte es vergeblich.
    Das kleine Schiff war nicht mehr aufzufinden. Die Berechnungen ergaben jedoch, daß es nicht aus dem Ortungsbereich geflogen sein konnte. Es hatte sich nur irgendwo versteckt. Entweder im Sonnenschatten, oder es war in einem der Störfelder untergetaucht, von denen es unzählige im weiteren Bereich der Hektikzone gab.
    Einsam setzte seinen Rundgang fort.
    Er war wieder ganz Hohepriester.
    „Troggfanttiansgar!" sagte er ehrfürchtig und öffnete die nächste Heldenlade.
    Aber er war nicht ganz bei der Sache.
    Das blitzartige Auftauchen des Unscheinbaren Flugobjekts hatte eine seltsame Empfindung in ihm ausgelöst.
     
    4.
     
    Der Vario-500 war in Sorge.
    Kershyll Vanne hatte aus eigenem Antrieb die Medizinische Abteilung aufgesucht, um sich von Doc Dolcenor untersuchen zu lassen.
    Auf die besorgte Frage des Vario, ob irgend etwas mit ihm nicht stimme, hatte der Mann mit den sieben Bewußtseinen keine Antwort gegeben.
    Nun war er schon ziemlich lange fort...
    Da tauchte Kershyll Vanne im Schott der Kommandozentrale auf. Der große Mann mit dem durchtrainierten Körper machte zwei unsichere Schritte, taumelte.
    Auf seiner Stirn perlte der Schweiß.
    Der Vario, in der Maske des alternden Prospektors Clynt Talahassie, war sofort zur Stelle, um den Freund zu stützen.
    „Kershyll!" entfuhr es ihm entsetzt. „Hat Sich wieder dieses achte Bewußtsein in deinem Körper manifestiert?"
    „Nein!" Kershyll Vanne schüttelte die helfende Hand ab. „Vonwegen achtes Bewußtsein! Mir ist als hätten sich sechzehn Bewußtseine in meinem Körper eingenistet."
    Der Vario schnupperte und grinste.
    „Du bist betrunken, mein Freund."
    „Jawohl!" Vanne nickte nachdrücklich. „Pale Donkvent hat seine Führungsrolle schändlich ausgenutzt.
    Als er in Doc Dolcenors Ordination für einen Moment unbeaufsichtigt war, hat er sich eine Flasche mit Äthylalkohol geschnappt.
    Zum Glück bekam ich in diesem Moment die Herrschaft über den Körper zurück und konnte das Schlimmste gerade noch verhindern. Aber allein der Geruch des Alkohols hat mich ganz schwindelig gemacht."
    Kershyll Vanne schüttelte den Kopf, wie um seine Benommenheit zu

Weitere Kostenlose Bücher