Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unterbreiteten", erklärte Tallmark. „Hat Sie der Verkünder der Hetosonen nicht unterrichtet?"
    „Ich möchte von Ihnen eine Erklärung haben, Tallmark!"
    „Wie Sie wollen. Wir benötigen diese Energiemenge, weil wir kein herkömmliches Black Hole erzeugen wollen, sondern eines, durch das man in den Dakkardim-Ballon gelangt. Es ist richtig, daß nur ein Teil der gewonnenen Energie für die Erzeugung des Black Holes gebraucht wird, denn drei Viertel davon benötigen wir allein für dessen Steuerung."
    Germaar-Vonks Wissenschaftler bestätigten ihm die Aussage der Kelosker, und der Lare ärgerte sich, daß er vorher nicht ihre Meinung eingeholt hatte.
    Nach dieser neuerlichen Schlappe verlegte er sich darauf, das Verhalten der Kelosker zu studieren.
    Er achtete nicht mehr so sehr darauf, was sie antworteten, sondern registrierte vielmehr, wie sie es taten.
    Er beobachtete ihre Reaktionen.
    Dabei machte er einige interessante Entdeckungen.
    Manchmal reagierten die Kelosker auf einfache Fragen völlig konfus. Nicht daß sie um eine Antwort verlegen waren, aber sie kamen oft ins Stottern, zeigten eine unbegründete Nervosität.
    Dann wieder wirkten sie apathisch, nur um sich im nächsten Moment über Nichtigkeiten aufzuregen.
    Sie beschwerten sich über die ständigen Störungen und über unzumutbare Arbeitsbedingungen.
    Jedesmal wenn Germaar-Vonk in ihrem Stützpunkt auftauchte, hatten sie irgend etwas zu bemängeln.
    Es schien fast so, als wollten sie damit von sich ablenken.
    Doch bei Germaar-Vonk erreichten sie damit nur das Gegenteil. So hervorragende Rechengenies sie sein mochten - woran Germaar-Vonk sowieso zu zweifeln begann - so schlechte Schauspieler waren sie. Je verzweifelter sie versuchten, die Aufmerksamkeit von sich auf andere Dinge zu lenken, desto verdächtiger machten sie sich in den Augen des Laren.
    Germaar-Vonk ging die Berichte über Goorn-II durch, wo die 26 Kelosker eine Weile stationiert gewesen waren. Daraus wurde ersichtlich, daß es schon damals verschiedene Anzeichen für eine bevorstehende Krise gegeben hatte.
    Die Kelosker hatten auf dem zweiten Planeten der Sonne Goorn Aktivitäten entwickelt, die mit ihren Aufgaben überhaupt nichts zu tun gehabt hatten.
    Was war auf dem Minenplaneten passiert? In den Aufzeichnungen fand sich kein Anhaltspunkt für ein Ereignis, das bei den Keloskern eine Krise verursacht haben könnte.
    Dennoch war Germaar-Vonk sicher, daß irgend etwas vorgefallen sein mußte, dessen Auswirkungen sich jetzt immer deutlicher zu zeigen begannen.
    Der Zustand der Kelosker erschien ihm besorgniserregend.
    Egal welche Ursache ihr recht seltsames Verhalten auch hatte, früher oder später würde sich das negativ auf ihre Fähigkeiten auswirken.
    Germaar-Vonk bezeichnete die an ihnen beobachteten Symptome als Hypersensibilität. Sie waren für alle äußeren Reize leicht empfänglich, zuckten beim geringsten Anlaß zusammen, gerieten leicht außer Fassung, bekamen Angstzustände.
    Das alles trat nicht eklatant zutage, doch dem wachsamen Auge Germaar-Vonks entging es nicht. Und er folgerte, daß ihr seltsamer, unerklärlicher Gemütszustand ihre Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigte und sich dadurch Fehler in ihre Berechnungen schlichen. Die sich daraus ergebenden Folgen waren nicht abzusehen.
    Germaar-Vonk empfand es als seine Pflicht, diese seine Beobachtungen an Hotrenor-Taak weiterzuleiten.
    Und er schloß den Funkspruch mit folgender Bemerkung: „Meiner Meinung versuchen die Kelosker ängstlich, irgend etwas zu verbergen."
     
    6.
     
    „Wenn dieser Germaar-Vonk wüßte, wie recht er mit dieser Vermutung hat!" sagte der Vario. „Dann stünde es sehr schlimm um die Kelosker."
    „Es sieht auch so nicht gut aus", meinte Kershyll Vanne.
    „Aber wieso?" wunderte sich Varmell. „Der Verdacht des larischen Kommandanten bezieht sich nur auf den Gemütszustand der Kelosker. Nur ihr seelischer Zustand erscheint ihm seltsam.
    Er verdächtigt sie nicht, doppeltes Spiel zu treiben."
    „Das eine kann sehr leicht das andere ergeben", sagte der Vario. „Und ich finde es schon besorgniserregend, daß der Lare sich über die Verfassung der Kelosker wundert."
    Vanne nickte zustimmend.
    „Irgend etwas wird schon dran sein. Wenn die Kelosker nervös werden, aus welchen Gründen auch immer, dann könnten sie sich leicht selbst verraten. Und wenn sie entlarvt werden, dann ist der 80-Jahresplan nicht mehr durchzuführen."
    Kommandant Killion Varmell blickte von einem zum

Weitere Kostenlose Bücher