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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen.
    „So brenzlig kann die Lage nicht sein", sagte er etwas unsicher.
    „Doch", behauptete Vanne. ,"Wenn die Kelosker ihre Integrität verlieren, dann kann das ganze Gerüst, auf dem der 80-Jahresplan aufgebaut ist, mit einem Schlag zusammenstürzen.
    Die Laren sind nicht dumm. Sie werden alles zerstören, was die Kelosker an Vorarbeit geleistet haben.
    Das wird schließlich dazu führen, daß sie die von den Keloskern angeregten Projekte fallenlassen und gegen die aufmuckenden Völker der Galaxis hart durchgreifen, um ihre Herrschaft endgültig zu manifestieren."
    „Sie sehen zu schwarz, Vanne", sagte Varmell mit rauher Stimme. „Sie bauschen diesen unbedeutenden Zwischenfall zu sehr auf."
    „Keineswegs", widersprach der Vario. „Natürlich kann der Kommandant von Houxel den Keloskern in ihrem Fachgebiet nichts anhaben. Ganz einfach deshalb nicht, weil er keine Möglichkeit hat, ihre Rechenergebnisse zu überprüfen. Wahrscheinlich ärgert ihn das, er fühlt sich den Keloskern unterlegen und sucht deshalb verzweifelt, ihnen auf anderem Gebiet etwas anhaben zu können. Das ist in jedem Fall gefährlich. Denn wie aus seinem Bericht hervorgeht, scheint das Tallmark und seine Artgenossen nervös zu machen. Damit könnten sie sich leicht verraten."
    „So gesehen..." Varmell war nachdenklich geworden. „Aber was soll man dagegen tun? Das NEI ist in diesem Fall machtlos.
    Ein Flottenaufgebot in den Einsatz zu schicken, ist völlig sinnlos. Für eine direkte Konfrontation sind wir nicht stark genug, und ein Ablenkungsmanöver könnte genau das Gegenteil dessen bewirken, was wir bezwecken wollen."
    „Das ist völlig richtig", stimmte Vanne zu. „Nein, hier kann nur eine klug durchdachte Aktion in kleinem Rahmen helfen."
    „Sie haben doch nicht vor...", begann Varmell erschrocken, doch Vanne brachte ihn mit einer Handbewegung zum Verstummen.
    „Vorerst besprechen wir nur die theoretischen Möglichkeiten", erklärte er. Er wechselte abrupt das Thema. „Sind die Ortungsergebnisse aus der Hektikzone schon ausgewertet, Kommandant?"
    „Ich weiß- es nicht."
    „Dann kümmern Sie sich bitte darum."
    „Jawohl."
    Kommandant Varmell zog sich zurück. Vanne atmete auf.
    Der Vario verzog sein Clynt-Talahassie-Gesicht zu einem Grinsen.
    „Du wolltest ihn nur abwimmeln, stimmt's? Und warum?"
    „Sprach ich nicht von einer Aktion in ganz kleinem Rahmen?" meinte Vanne. „Ich finde, daß wirklich etwas unternommen werden muß. Es wäre gut zu wissen, wie die Lage der Kelosker wirklich aussieht.
    Dem Funkspruch an Hotrenor-Taak war ja nicht viel zu entnehmen."
    „Du hast recht, mein Freund", stimmte der Vario zu. „Varmells ständige Einwände sind nur störend."
    „Und du bist nicht seiner Meinung?"
    „Ich würde kein Risiko scheuen, um die Kelosker zu unterstützen."
    „Dann bleibt nur noch das Problem, wie diese Unterstützung aussehen könnte", meinte Vanne nachdenklich. Wie zu sich selbst fuhr er fort: „Immerhin wissen wir durch Fernortung einiges über die Verhältnisse auf Houxel. Die Kelosker haben ihre eigene Station, der Stützpunkt der Laren ist mehr als zehn Kilometer davon entfernt. Natürlich wird die Kuppel der Kelosker stark bewacht..."
    „Natürlich", warf der Vario ein. „Aber jede Sicherheitsanlage hat ihre Lücken. Ich kenne mich schließlich mit dem Abwehrsystem der Laren aus. Auf Olymp habe ich mich ständig mit ihnen herumschlagen müssen."
    „Nicht so hastig", erwiderte Vanne. „Wer hat denn von dir gesprochen?"
    „Während du unentschlossen theoretisierst, habe ich längst schon einen Plan entwickelt", erklärte der Vario. „Er ist einfach und völlig idiotensicher. Ich denke daran, ein Beiboot zu präparieren und damit auf Houxel notzulanden. Vor den Augen der Laren. Als etwas wunderlicher Prospektor, der Schiffbruch erlitten hat, werde ich kaum Verdacht erregen."
    Vanne schüttelte den Kopf.
    „Das kaufen dir die Laren nicht ab. Versetze dich in ihre Lage. Sie werden erwarten, daß früher oder später Spione des NEI oder der GAVÖK hier auftauchen. Die Manipulationen an dem alternden Stern sind ja nicht verborgen geblieben. Also werden die Laren jeden, der hier auftaucht, unter die Lupe nehmen."
    „Du glaubst doch nicht, daß ich weich werden könnte?" fragte der Vario empört.
    „Nein, das nicht", antwortete Vanne. „Aber du glaubst doch nicht, daß sie dich frei herumlaufen lassen werden? Und eine Gefangenschaft bringt dir überhaupt nichts ein. Ob du zehn Kilometer von den

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