0814 - Der Vario und der Wächter
Protonensturms auf Houxel zu landen.
Doch daraus wurde nun nichts mehr.
Die Larenschiffe kamen immer näher.
Sie konnten ihn jeden Augenblick orten.
Da sehlug etwas wie ein Blitz in ihn ein, und der Vario erkannte augenblicklich, was er zu tun hatte.
Zuerst hatte der Vario die Impulse nur unbewußt durch den Empfangsteil seines Grundkörpers vernommen, der in seine Pseudo-Variable-Kokonmaske eingebettet war. Nur zum Schutz dieser PVK-Maske hatte der Vario-Roboter auch einen Raum-anzug übergestreift.
Aber selbst als er den Funkempfänger des Schutzanzugs ausgeschaltet hatte, registrierte die Funkanlage seines eiförmigen Grundkörpers die Impulse.
Der Vario hatte sie längst schon analysiert und wußte, daß sie von der extraterrestrischen Station stammten, auf der die Glockenkuppel der Kelosker stand.
Bisher waren diese Impulse nur undeutlich zu vernehmen gewesen.
Plötzlich traten sie jedoch in den Vordergrund. Es schien fast so, als würden sie durch einen Richtstrahl auf ihn gelenkt.
Und diese Erkenntnis traf den Vario-Roboter wie ein Blitz.
Zuerst erschreckte ihn diese Tatsache, denn sie bedeutete, daß er von der Planetenoberfläche aus geortet worden war - genauer gesagt, sogar von einer subplanetaren Anlage.
Er fühlte sich entlarvt, seiner PVK-Maske entledigt... irgend etwas konnte durch seine Biomaske blicken und seine Tarnung transparent machen.
Irgend etwas Fremdes tastete sich mit Strahlenfühlern bis in sein Innerstes vor.
Die Schreckreaktion seines Bioplasma-Teils wurde jedoch durch die Logik der Positfonik eliminiert. Die bisherigen Erfahrungen hatten gezeigt, daß die Laren nicht in der Lage waren, den Vario zu enttarnen.
Warum sollte ihnen das dann jetzt gelingen...?
Die Laren hatten überhaupt keine Ahnung von der Beschaffenheit des Vario-500, obwohl sie nun schon jahrzehntelang Jagd auf ihn machten.
Wenn sie ihn in seinem Urzustand auffänden, würden sie nicht einmal Rückschlüsse auf seine Herkunft ziehen können. Es kam auf die Umstände an, unter denen sie ihn fanden. Und hier, im Raumsektor Paarft, würden sie nie darauf kommen, daß er ein Produkt terranischen Erfindergeists war.
Einer der Vorteile eines biopositronischen Gehirns war es, daß es viel rascher als ein menschliches arbeitete und daß es im Gegensatz zu Positroniken Eigeninitiativen entwickeln konnte.
Diese Möglichkeiten nützte der Vario-500 voll aus.
Die stärker werdenden Impulse der extraterrestrischen Anlagen hatten ihn zu diesem Plan angeregt.
Da er ohnehin von ihnen durchleuchtet und als robotisches Produkt entlarvt worden war, entschloß er sich, sich auch vor den Laren zu entblößen.
Er aktivierte die Hochenergiewaffen, die in Hohlräumen der Glieder seines Grundkörpers verborgen waren, und zerstrahlte seine PVK-Maske von innen her.
In Sekundenbruchteilen war die Kokonmaske mitsamt dem Schutzanzug verdampft.
Der Vario-500 trieb als metallenes Ei mit einer Höhe von fünfzig Zentimetern und einem mittleren Durchmesser von zwanzig Zentimetern durch die Leere des Alls - im Orbit von Houxel.
Noch ragten Ortungskopf und die' vier Glieder aus dem Eikörper, die die PVK-Maske verstärkt hatten.
Aber der Vario-500 zog sie blitzartig ein.
Er ortete.
Eines der Larenbeiboote nahm nun direkten Kurs auf ihn. Gleich darauf schwenkten auch die beiden anderen auf denselben Kurs ein.
Sie hatten ihn entdeckt.
Der Vario empfing weiterhin Impulse der extraterrestrischen Bodenstation. Sie hatten sich verstärkt und wurden immer deutlicher.
Er leitete sie über den Bioponblock weiter, um sie von seinem biopositronischen Gehirn entschlüsseln zu lassen.
Langsam kristallisierte sich der Sinn der seltsamen Impulse heraus. Es handelte sich um eine einfache und leicht verständliche Symbolsprache, deren Kode man nur kennen mußte, um sie entschlüsseln zu können.
Der Vario fand den Kode.
Während die Larenschiffe immer näher kamen, lauschte der eiförmige Roboter der Botschaft der extraterrestrischen Anlage.
Der Stützpunkt hieß Llungo-Mo-kran und war vor unermeßlich langer Zeit erbaut worden.
Damals hatte in fernen Sternenzonen ein Krieg zwischen zwei Völkern getobt. Auf beiden Seiten hatte es Millionen von Toten gegeben ... die Llungorenischen Schlachtfelder waren mit den Leichen der gefallenen Heroen übersät...
Das Llungo-Mokran war zu ihrem Andenken errichtet worden, und es war das größte Heiligtum eines ganzen Volkes.
Ein vollrobotisches System sorgte dafür, daß sich die Anlage
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