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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß den Laren die Veränderung auffallen mußte.
    „Die Funkimpulse des Dinges werden auf einmal unregelmäßig, Dargmenon-Gelk!" rief einer der Laren an den Meßgeräten auch prompt.
    Der angesprochene Wissenschaftler ergab sich in sein Schicksal.
    „Also sehen wir es uns einmal an. Aber verständigt Germaar-Vonk. Der Kommandant soll selbst entscheiden, ob wir unsere wertvolle Zeit mit diesem Metallei vergeuden sollen."
    Wieder mußte der Vario-500 eine Reihe oberflächlicher Untersuchungen über sich ergehen lassen, die den Laren keine neuen Erkenntnisse erbrachten.
    „Achtung!" ertönte da auf einmal eine herrische Stimme.
    Die Wissenschaftler ließen vom Vario ab und nahmen vor einem Laren Haltung an, der soeben das Laboratorium betrat.
    Er kam zum Chefwissenschaftler, warf einen prüfenden Blick auf den Vario und wich dann einen Schritt zurück.
    „Ist das der Fund, dessentwegen Sie mich rufen ließen?" fragte er schroff. Der Sprecher war kleiner als die meisten Laren, und er hatte auch eine weniger ausladende Tonnenbrust als der Durchschnitt.
    Das ließ ihn etwas verkümmert erscheinen. Ohne eine Antwort abzuwarten, fügte er hinzu: „Was versprechen Sie sich davon? Handelt es sich wirklich um einen Satelliten der fremden Station?"
    „Alles deutet darauf hin", erklärte Dargmenon-Gelk. „Mit absoluter Sicherheit läßt sich das jedoch nicht sagen. Wir sind erst am Beginn unserer Untersuchungen. Aber Satellit oder nicht, das Ding dürfte ein komplizierteres Innenleben haben als vorher angenommen. Es könnte uns bestimmt einige Aufschlüsse über die fremde Kultur geben."
    „Seit wann interessieren Sie sich für die fremde Kultur?" herrschte Germaar-Vonk ihn an. „Ich dachte eigentlich, daß in diesem Stützpunkt an einem anderen Projekt gearbeitet wird."
    „Ich hatte gar nicht vor, etwas eigenmächtig zu unternehmen", rechtfertigte sich der Wissenschaftler.
    „Ich wollte nur Ihre Befehle einholen. Mir persönlich wäre es lieber, Sie würden die Kelosker das Ding untersuchen lassen."
    Der Vario glaubte, es in den grünen Augen des Stützpunktkommandanten aufleuchten zu sehen.
    „Warum eigentlich nicht", sagte er. „Das ist gar keine so schlechte Idee."
    „Sie haben wohl einen Hintergedanken dabei, Germaar-Vonk", wagte der Wissenschaftler einzuwerfen.
    „Wie kommen Sie darauf?"
    „Nun, es ist kein Geheimnis, daß Sie gewisse Zweifel an den Fähigkeiten der Kelosker hegen. In der Tat muß ihr Verhalten vom psychologischen Standpunkt aus auch eigenartig erscheinen.
    Aber das braucht ja nicht unbedingt auch ihr Rechengenie zu beeinträchtigen. Sie glauben doch nicht, daß sie an diesem simplen Ding versagen könnten."
    Germaar-Vonk klopfte mit der Hand auf das Metallei.
    „Dies soll eine von vielen Prüfungen für die Kelosker sein", erklärte er dabei. „Wenn sich mein Verdacht als unbegründet erweist, werde ich das bestimmt nicht bedauern. Aber wenn wirklich etwas mit den Keloskern nicht stimmt, so bekomme ich es heraus. Denn irgendwann werden sie einen Fehler begehen."
    „Sollen wir also das Ding zur Station der Kelosker schicken?"
    „Das ist nicht nötig. Ich werde es persönlich überbringen", entschied Germaar-Vonk.
    Der Vario hätte triumphieren können, denn es schien, daß er sein Ziel schneller und leichter erreichen würde als erwartet.
    Die Situation entbehrte auch nicht einer gewissen Pikanterie, wenn ihn der Larenkommandant selbst zu den Keloskern brachte.
    Aber obwohl alles so reibungslos und wunschgemäß zu verlaufen schien, sah der Vario der Zukunft mit gemischten Gefühlen entgegen.
    Immerhin war nicht ausgeschlossen, daß mit den Keloskern tatsächlich etwas nicht stimmte. Wenn nun ihre n-dimensionale Hochrechnerei nicht mehr so recht funktionierte -wie würden sie reagieren, wenn ihnen Germaar-Vonk den Vario vorlegte?
    Die Laren betteten den Vario in ein Antigrav-Feld, denn immerhin wog er unter der Schwerkraft von Houxel 84,24 Kilogramm.
    Dann brachten sie ihn durch eine Schleuse in ein luftdichtes Bodenfahrzeug.
    Die Fahrt über die fast zwölf Kilometer lange Strecke zur Glockenkuppel der Kelosker verlief eintönig.
    Der Vario nutzte die Zeit, um verschiedene Messungen anzustellen.
    Er stellte fest, daß der Stützpunkt der Laren aus drei Kuppeln gleicher Größe bestand. Jede war an die hundert Meter hoch und hatte einen Grunddurchmesser von über fünfzig Metern.
    Die Station der Kelosker, die hinter den zerklüfteten Felsformationen am flachen Horizont auftauchte, war

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