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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgefahren.
    Der Vario nahm einen seiner Visierschlitze aufs Korn und feuerte.
    Augenblicklich trat Stille ein.
    Der Vario wartete ab. Er ließ den lautlosen Heroen näherkommen. Als er ihn erreicht hatte, wich der Vario geschickt aus. Der Lautlose glitt an ihm vorbei, drehte sich in dem gewohnten Bewegungsablauf um und ging neuerlich zum Angriff über.
    Dabei machte der Vario eine alarmierende Entdeckung. Der Energiehaushalt des Gepanzerten normalisierte sich wieder!
    Kaum hatte er das geortet, als der Gepanzerte wieder seine Stimme zurückbekam. Seine Schritte wurden wieder hörbar - und er sang sein Kampflied.
    Der Vario sah, wie sich das Visier öffnete. Dahinter war - nichts. Nur Leere. Und geballte Energie, die sich in der Visieröffnung konzentrierte und sich zu einer faustgroßen Miniatursonne festigte.
    Das war der entscheidende Moment. Der Vario eröffnete das Feuer. Der Heroe lief irn Zickzack auf ihn zu, als wolle er den Thermo- und Desintegratorstrahlen ausweichen. Doch der Vario hatte seine Zieleinrichtung auf ihn gut einjustiert.
    Wieder senkte sich über den Gepanzerten Schweigen.
    Der Energieball in der Öffnung seines Helms erlosch - und dann löste sich die ganze Erscheinung in Nichts auf.
    Der Vario hatte das Gefühl, gegen Gespenster anzukämpfen.
    Und da stellte sich ihm auch schon das zweite Gespenst zum Kampf. Es stieß irgendeinen Heldennamen aus - und lief direkt in die Schußbahn der tödlichen Strahlen.
    Diesmal ließ der Vario der Erscheinung keine Chance, sich wieder zu festigen. Er stellte das Feuer erst ein, bis der Heroe sich in Nichts aufgelöst hatte.
    Der Vario blickte sich um. Kein Gepanzerter war zu sehen. Er war froh, daß ihm eine Kampfpause vergönnt war.
    Er überlegte sich, wozu dieses Kampfspiel überhaupt gut sein sollte. Er fand keinen Sinn dahinter.
    Denn erstens waren die Heroen nichts weiter als Energieprojektion -soviel hatte er immerhin schon herausgefunden. Trotz mangelnder Ortungsergebnisse, oder gerade deswegen. Zweitens wurde er gär nicht richtig gefordert.
    Die Heroen hatten noch keinen Schuß auf ihn abgegeben. Hatten sie erkannt, daß er keine Defensivbewaffnung hatte, und nahmen sie deshalb Rücksicht auf ihn ?
    Es schien immer mehr, als sei das Ganze nur ein Turnierspiel, das zur Erbauung unsichtbarer Zuschauer stattfand. Oder nur eines einzigen Zuschauers. Einsam!
    „Was wird hier eigentlich gespielt?" signalisierte der Vario.
    „Du mußt dir den Weg ins Zentrum erkämpfen", kam die Antwort von irgendwoher. „Dann hast du gesiegt."
    Der letzte Zwischenfall lag schon eine geraume Weile zurück, ohne daß sich dem Vario weitere Energieprojektionen in den Weg gestellt hätten.
    „Wie gelange ich ins Zentrum?" fragte der Vario.
    „Durch das Labyrinth!"
    Da erkannte der Vario, daß er bisher am eigentlichen Problem vorbeigegangen war. Es galt, das Schema zu finden, nach dem das Labyrinth angelegt worden war.
    Er befand sich irgendwo in diesem Irrgarten zwischen Zentrum und dem Ausgang zur Oberwelt.
    Beides schien für ihn unerreichbar, und ihm wurde klar, daß er nicht zur Station der Kelosker zurückkehren konnte, wenn er nicht vorher die an ihn gestellten Anforderungen erfüllte.
    Er mußte ins Zentrum gelangen. Nur dort lag der Schlüssel zu seiner Freiheit.
    Er ortete vergeblich. Überall waren Störfelder.
    Er raste mit hundert Stundenkilometern durch die Gänge. Aber er hatte das Gefühl, sich im Kreise zu bewegen.
    „Hepperongeffanteroobentlar!" erscholl da neuerlich der Kriegsruf einer Energieprojektion.
    „Schon wieder!" sagte der Vario, es war ein Stoßseufzer seines egobioplasmatischen Gehirnteils.
    Doch der positronische Gehirnsektor schaltete sich ein und übernahm selbständig die Kontrolle über den Robotkörper.
    Diese Begegnung sollte zu einem Testfall werden.
    Der Heroe kam in der bekannten rituellen Art näher, die er jedoch individuell abgewandelt hatte. Die Po-sitronik schaltete sofort und ließ den Vario-Körper das Kampfritual nachvollziehen - und ebenfalls in Details individuell abwandeln.
    So kamen sich die beiden Widersacher näher.
    Die Bio-Komponente des Vario zog sich zur Beobachtung zurück, überließ der Positronik das Kommando.
    Die Ortung lief an.
    Der Heroe zeigte sich als kompliziertes Strahlungsmuster, das sich im Rhythmus der Bewegungen veränderte.
    Jetzt eröffnete der Vario das Feuer aus dem Thermostrahler. Unter dem Dauerbeschuß veränderte sich das Strahlungsmuster der Energieprojektion. Aus der verwirrenden

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