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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schloß die Lade.
    „So, Vario", sagte er. „Jetzt wird es Zeit für deine Bewährungsprobe. Du mußt dir erst einen Heldennamen verdienen, bevor du zum Wächter des Llungo-Mokrans werden kannst."
     
    11.
     
    Der Vario versuchte Einsam noch einmal klarzumachen, daß er gar kein Konkurrent für ihn war. Doch der Roboter hörte ihm nicht zu.
    Er wandte sich bereits der nächsten Heroenlade zu und stimmte eine Hymne an den darin verewigten Helden an.
    Es hatte keinen Sinn, sich weiter mit diesem verrückten Roboter aufzuhalten. Er mußte wirklich verrückt sein, anders war sein Verhalten nicht zu erklären.
    Der Vario wandte sich dem Ausgang der Heldengruft zu. Als er durch den Torbogen trat, verschwand dieser hinter ihm sofort.
    Für Sekundenbruchteile konnte der Vario noch ein Transmitterfeld anmessen, dann war auch dieses erloschen.
    Der Vario hatte keine Zeit, sich weitere Gedanken über Einsam zu machen. Denn da tauchte der Gepanzerte wieder auf.
    „Bist du bereit, Vario?" Hinter den Schlitzen des Visiers begann es zu glühen.
    „Worauf wartest du noch, Porr!" rief der Vario zurück. Er hatte aus dem Hohlraum des linken Armes den Desintegrator ausgefahren, in seiner Rechten erschien der Thermo-Intervallnadler.
    Dem Heroen schien es gar nicht zu gefallen, daß sein unaussprechlicher Name dermaßen verstümmelt worden war. Denn kaum hörte er sich als „Porr" angesprochen, da stürmte er - Wut signalisierend - nach vorne.
    Er tat dies jedoch nicht ungestüm, sondern war auf einen besonderen Rhythmus seiner Arm- und Beinbewegungen bedacht.
    Der Vario hielt nichts von einem solchen Kampfzeremoniell.
    Da er selbst keinen Energieschirm aufbauen konnte, um sich vor den Waffen des Feindes schützen zu können, eröffnete er sofort das Feuer.
    Er nahm den Kugelkopf des Gepanzerten mit Desintegrator und Thermonadler unter Punktbeschuß und zielte dabei auf einen der Visierschlitze.
    Der Heroe hatte gerade sein Kampflied angestimmt.
    Plötzlich verstummte er abrupt. Sein Bewegungsablauf veränderte sich jedoch nicht. Noch immer tänzelte er mit seltsamen Schritten heran - aber nun völlig lautlos. Seine klobigen Magnetstiefel hallten nicht mehr auf dem Boden. Er glitt wie ein Gespenst-heran.
    Der Vario feuerte noch eine kurze Desintegratorsalve auf ihn ab - und Porr löste sich in Nichts auf.
    Der Vario untersuchte die Umgebung. Von dem Heroen war nichts übriggeblieben. Er hatte nicht einmal eine Infrarotspur hinterlassen.
    Das war ungewöhnlich. Es schien, als hätte der Gepanzerte nie existiert.
    „Die erste Hürde hast du genommen, Vario", ertönte da ein Funkimpuls. „Aber es werden sich dir noch viele in den Weg stellen."
    „Hoffentlich nicht alle drei Millionen Helden", meinte der Vario. „In diesem Fall lassen wir es lieber.
    Ich kehre freiwillig zu den Keloskern zurück."
    „Es gibt keine Rückkehr", verkündete die Station. „Du hast den Fehdehandschuh aufgenommen."
    Der Vario war in einen Gang gekommen, der sich nach hundert Metern gabelte. In jeder Abzweigung wartete ein Gepanzerter.
    „Warum läßt du es zu, daß Einsam die Ruhe der Heroen stört und sie auf mich hetzt?" fragte der Vario die Station. „Hast du die Kontrolle über ihn verloren?"
    „Du hast es gesagt: Einsam verletzt die Ehre der Heroen", kam die Antwort. „Deshalb ist er zu ersetzen. Du wirst seine Nachfolge antreten. Aber dafür mußt du kämpfen."
    „Ich kämpfe nur ums Überleben!" erwiderte der Vario.
    Einer der Gepanzerten hatte sich in Bewegung gesetzt.
    Seine Schritte hallten metallen durch den Gang. Der Vario nahm eine Ortung vor, doch er erhielt kein befriedigendes Ergebnis.
    Die Erscheinung vor ihm schien nur aus einer verwirrenden Fülle von verschiedensten Energiefeldern zu bestehen. Er war geradezu ein Energiebündel - und die Ortungsstrahlen konnten bis zu seinem materiellen Kern nicht vordringen.
    Für einen Moment spielte der Vario mit dem Gedanken, daß in der zweieinhalb Meter hohen Energierüstung nur die dehydrierten Reste eines Heroen steckten. Aber er verwarf diese Überlegung sofort wieder.
    „Wulffioroennengeahaünnen!" rief der Gepanzerte seinen Heldennamen.
    „Dann mal drauf los, Wulff!" rief ihm der Vario entgegen.
    Auch dieser Heroe brüllte, wie schon sein Vorgänger, bei der Verstümmelung seines Namens auf und stürmte wutentbrannt auf seinen Gegner zu.
    Dabei machte er mit den Armen seltsame Verrenkungen, die Nippel und Spiralen an seiner Rüstung zuckten und drehten sich, wurden ein und

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