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0814 - Der Vario und der Wächter

Titel: 0814 - Der Vario und der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fülle schälten sich bestimmte Schemata ab, das Muster wurde immer deutlicher, und selbst die Bio-Komponente des Vario erfaßte auch ohne Unterstützung der Positronik den Sinn...
    Das Strahlungsmuster der Energieprojektion offenbarte sich als Plan des Labyrinths und zeigte daneben den eigenen Standort an.
    Bevor die Bio-Komponente jedoch alle Einzelheiten registrieren konnte, verging die Energieprojektion im Dauerfeuer.
    Die beiden Gehirn-Komponenten wurden über den Bioponblock wieder zu einer Biopositronik vereint.
    Nun war endgültig klar, welche Aufgaben die Energieprojektionen der Heroen hatten. Ein normales Wesen hätte ihre Funktion nie erkannt, ebensowenig wie ein nicht mit schöpferischem Denken begabter Roboter.
    Das Turnierspiel hatte doch einen tieferen Sinn! Es sollte dem Vario den Weg ins Zentrum weisen. Es war ein kompliziertes Zusammensetzspiel, in dem jeder Heroe nur ein Teil war.
    Der Vario fragte sich nur, wer so verspielt war, ihm auf diese Weise Informationen zukommen zu lassen: die Zentrale von Nekropolis oder Einsam.
    Aber das würde er schon noch herausfinden. Jedenfalls kam er sich nicht mehr so verloren vor wie ein Grabräuber in einer ägyptischen Pyramide, obwohl der Vergleich kurz zuvor noch recht treffend gewesen war.
    Nun empfand der Vario die Konfrontation mit dem Llungorenischen Heroen nicht mehr als lästig, sondern sehnte sie förmlich herbei. „Wo sind die Helden der Llungorenischen Schlachtfelder!" signalisierte er, „Sind die Helden zu feige, sich mir, Varioggantenmaggenen, zum Kampf zu stellen?
    Lügen die Hymnen, die den llungorenischen Mut lobpreisen?"
    Diese Herausforderung blieb nicht ungehört.
    Die Energieprojektionen der Heroen erschienen eine nach der anderen. Und jede zeigte durch ihr Strahlungsmuster dem Vario ein Stück des Weges ins Herz von Nekropolis, bis sie ihn endlich an sein Ziel gewiesen hatten.
    Die Zentrale von Llungo-Mokran war im Vergleich zu dem riesigen Labyrinth, das sich bis tief unter die Oberfläche von Houxel und bis an den Rand der Zwielichtzone erstreckte, relativ klein und unscheinbar.
    Aber das war nur die Schaltstelle, von wo aus der ganze riesige Komplex gesteuert werden konnte.
    Die eigentlichen Anlagen nahmen vermutlich ein Vielfaches von ihrem Raum ein, doch blieben sie den Blicken verborgen.
    Die Schaltzentrale war kuppeiförmig, hatte einen Grunddurchmesser von fünfzig Metern und war halb so hoch.
    Bedienungsinstrumente, wie der Vario sie von der menschlichen Technik her kannte, gab es nicht. Hier war alles auf Robotbedienung ausgerichtet. Nekropolis wurde durch Funkimpulse gesteuert.
    Über die gesamte Kuppeldecke spannte sich ein Abbild des Irrgartens - mit dem eigentlichen Llungo-Mokran im Zentrum - und darin waren winzige Impulsgeber und -empfänger untergebracht.
    Mit dem gesprochenen Wort richtete man hier nichts aus, man konnte Funktionen nur durch Signale auslösen.
    Manuell zu bedienende Instrumente fehlten gänzlich.
    Angesichts dieser so gestalteten Schaltzentrale wirkte der humanoide Roboter wie ein Anachronismus.
    Einsam stand in der Mitte der Zentrale und erwartete den Vario, „Du hast gesiegt", sagte er. „Du hast die Prüfung bestanden und kannst nun meine Nachfolge antreten. Aber glaube nicht, daß du als Herrscher über das Llungo-Mokran deine eigenen Ziele verfolgen kannst. Llungo-Mokran bin noch immer ich - und ich werde darüber wachen, daß du den Llungorenischen Heroengedanken hochhältst. Ich weiß, daß du dazu fähig bist.
    Das hast du durch deinen Sieg über Einsam bewiesen."
    „Bist du nicht Einsam?" fragte der Vario verblüfft.
    „Ich bin Llungo-Mokran", sagte der Roboter. „Einsam wurde eliminiert."
    Da dämmerte dem Vario die Wahrheit, und es war tatsächlich so, daß die Erkenntnis darüber, was mit diesen Anlagen wirklich los war, nur langsam in sein Bewußtsein sickerte.
    Denn der positronische Teil seines Gehirns verwarf die Möglichkeit einfach als unlogisch, daß diese riesige Robotanlage unter einer Art Schizophrenie litt. Aber leugnen ließ sich dieses „Spaltungsirresein" ebensowenig - und zwar mußte es sich um eine mehrfache Bewußtseinsspaltung handeln.
     
    12.
     
    „In mir gibt es keine Einsamkeit", sagte der Roboter. „Ich bin Llungo-Mokran, und ich vereinige drei Millionen Helden in mir."
    Der egobioplasmatische Teil des Vario empfand diese Szene als gespenstisch. Irgendwie sah er nämlich Parallelen zwischen sich und dem Roboter, der ihm gegenüberstand. An seiner Stelle wäre

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