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0814 - Mister Amok

0814 - Mister Amok

Titel: 0814 - Mister Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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machten.
    Amy schaute nach links. Wasser gurgelte in armdicken Strömen einen Abhang hinab, wo es Laub, Zweige und anderen Dreck mitspülte. Der Ford war bei seiner Rutschpartie von der normalen Straße abgekommen, die aber wollte Amy erreichen.
    Sie machte sich noch keine Gedanken drüber, was danach geschehen würde. Sie dachte nur daran, dass ihr niemand helfen konnte, wenn die Wehen plötzlich wieder einsetzten.
    Dann lag sie hier einsam und verlassen in einer menschenleeren Gegend undmusste ohne fremde Hilfe ihre Kinder zur Welt bringen.
    Dieser Gedanke gab ihr die nötige Kraft, er hemmte sie nicht, wie es eigentlich normal gewesen wäre. Amy fühlte eine schon übernatürliche Stärke in sich, und diese Stärke verwandelte sich in die sichere Hand eines Engels, der ihr dabei behilflich war, aus dem zertrümmerten Fahrzeug zu klettern.
    Sie achtete nicht auf den Mustang. Amy sah ausschließlich ihre eigene Umgebung, in der sie sich zurechtfinden musste, um zu überleben. Nicht sterben, auf keinen Fall dem Tod entgegengehen, das alles drang wie Buchstaben aus Feuer in ihren Kopf.
    Kämpfen, weitermachen!
    Amy hatte den Wagen verlassen. Um die Straße zu erreichen, musste sie einige Schritte den Abhang hochgehen. Ohne Hilfe war das nicht zu schaffen.
    Da sich kein menschlicher Arm in der Nähe befand, an dem sie sich festhalten konnte, griff sie nach einem quer wachsenden Ast, der stark genug war, um ihr Gewicht zu halten.
    So kletterte sie hoch.
    Eine Frau, die Übermenschliches leistete, die gegen das Schicksal ankämpfte und sich nicht unterkriegen ließ. Sie war ein Mensch, und seit Urzeiten hatten es die Menschen geschafft, ihre Rasse überleben zu lassen.
    Der Boden war glatt. Wasser strömte ihr entgegen, doch sie gab nicht auf.
    Über ihr verzerrtes Gesicht rann das Regenwasser und vermischte sich mit dem aus den Wunden strömenden Blut, die von scharfen Zweigen und Splittern verursacht worden waren. Nicht aufgeben, die Straße war nicht mehr weit. Vielleicht konnte sie dort Hilfe finden. Irgendjemand musste auch zu dieser Zeit unterwegs sein.
    Sie kam weiter. Amy kämpfte gegen den tückischen Untergrund und auch gegen das ihr entgegenströmende Wasser an. Woher sie die Kraft noch nahm, wusste sie selbst nicht. Möglicherweise dachte sie unbewusst an ihre beiden noch nicht geborenen Kinder, denn ihnen wollte sie ein Leben ermöglichen, das sie und Sam sich so wunderbar ausgemalt hatten.
    Die Strecke war kurz.
    Nicht für Amy, die den Kopf zurückgelegt hatte, um den Hang hochschauen zu können.
    Sie sah den Rand der Straße. Das hohe Gras zitterte im Sturm. Es sah aus wie nasse, grüne Haare, aber es konnte ihr keinen Halt geben. Sie musste sich auf allen vieren fortbewegen und sie tat es mit dem Mut der Verzweiflung.
    Amy Lester schaffte es. Wie ein Tier kroch sie auf die Straße. Das Wasser gurgelte über ihre Hände hinweg, wobei es den Schmutz der Böschung abspülte. Rutschend und kriechend bewegte sich die hochschwangere Frau weiter. Die erste Etappe hatte sie geschafft.
    Noch immer litt sie unter einem wahnsinnigen Stress, aber auch der Eindruck einer ersten Erleichterung erreichte sie. Irgendwie musste und irgendwie würde es auch weitergehen, davon ging sie aus.
    Den Gedanken an ein Ende oder an den Tod hatte sie verbannt.
    Tief in ihrem Hirn hielt er sich verborgen, und sie hoffte, dass er nicht mehr zum Vorschein kommen würde.
    Die Frau kroch über die Straße wie durch ein Bachbett. Ihr war kalt, sie war völlig durchnässt, den Wagen konnte sie nicht mehr sehen, und mitten auf der Fahrbahn knickten ihr plötzlich die Beine weg. Sie konnten das Gewicht nicht mehr halten.
    Amy lag auf dem Bauch. Nur das nicht, die Kinder, sie musste sich herumdrehen und versuchen, wieder auf die Beine zu kommen.
    Die hochschwangere Frau bewegte sich sehr schwerfällig. Hoffentlich kamen die Wehen nicht. Wenn das eintrat, war sie verloren, dann würden ihre Kinder…
    Amy konnte nicht mehr.
    Der Schmerz war zu schlimm.
    Die Wehen, es waren die Wehen! Ausgerechnet jetzt, mitten in dieser stürmischen Nacht, inmitten dieser verfluchten Einsamkeit wollten die beiden Kinder den Schoß der Mutter verlassen.
    Es war einfach furchtbar. Sie schrie, aber der Regen schluckte die Schreie. Ihre Angst floss über wie ein Fass, das den Regen nicht mehr fassen konnte.
    Amy Lester lag auf dem Rücken. Sie wusste nicht einmal, wie sie dies geschafft hatte. Jedenfalls hatte sie die Lage eingenommen und die Beine etwas

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