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0814 - Mister Amok

0814 - Mister Amok

Titel: 0814 - Mister Amok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen ihre Haut. Eigentlich hätte sie glücklich sein müssen, sie war es nicht, und sie dachte darüber nach, was wohl der Grund dafür sein konnte.
    Etwas lag in der Luft.
    Nicht vor ihr, nicht sichtbar, aber es war wie ein Schatten, der sich bereits gebildet hatte und nur darauf wartete, langsam näher zu kommen, um sie zu umschließen.
    Sie und Jory!
    Das wollte die Frau sich nicht eingestehen. Es durfte dazu nicht kommen. Sie musste freie Bahn haben.
    Die Hölle hatte ihr dabei zur Seite gestanden. Sie war ihr eine große Hilfe gewesen, und der Höllenherrscher selbst konnte es einfach nicht zulassen, dass Jory und ihr etwas passierte.
    Aber was sollte ihr passieren?
    Normalerweise nichts. So wie Jory geworden war, konnte man ihn als unbesiegbar bezeichnen. Sie hatte es geschafft, aus ihm, dem totgeborenen Kind, einen Zombie zu machen und gleichzeitig eine Gestalt, die nicht mehr aus Fleisch, Blut und Sehnen bestand, sondern im Innern ein durch höllische Kraft angetriebenes Räderwerk hatte.
    Eine Mechanik, die der Teufel persönlich erfunden hatte, und darauf war sie so unendlich stolz gewesen.
    Sie hatte ihn vermietet. Er war zu einem unbesiegbaren Killer geworden.
    Wie konnte sie dann so etwas wie eine düstere Vorahnung treffen?
    Das wollte ihr nicht in den Kopf.
    Die Hände der Frau sanken nach unten. Sie starrte gegen die Scheibe. Dort sah sie schwach ihr Gesicht. Es bestand nur mehr aus einem grauen Flecken, das war alles.
    Jory saß auf der Ladefläche. Er ruhte sich aus, er regenerierte. Er würde wieder neue Kraft bekommen, und auch sie empfand die Fahrerkabine als zu eng.
    Die Frau stieg aus.
    Der Wald lebte wieder. Weit genug von der Stätte des Todes entfernt hatte sie den Wagen abgestellt, und auch die zahlreichen Vögel in den dicht belaubten Bäumen zirpten und jubilierten, als gäbe es, einen besonders schönen Tag zu begrüßen.
    So dachte die Frau nicht.
    Es hatte alles geklappt, es war trotzdem einiges nicht richtig gelaufen.
    Der Schatten.
    Sie dachte immer an ihn, an eine ferne Gefahr, die näher und näher rückte.
    Mit schlurfenden Schritten ging sie an der Fahrzeugseite entlang und blieb stehen, als sie die rückseitige Tür erreicht hatte. Ein Knurren drang aus ihrem Mund, es war ein Zeichen der Wut und der Unzufriedenheit.
    Sie schaute sich um.
    Nichts war anders in der nahen Umgebung. Nur der Wind strich durch den Wald und spielte mit den Blättern. Über ihm hatte der Himmel seine Farbe gewechselt. Er war wieder heller geworden.
    Zwischen den noch immer vorhandenen weißen Wolken strahlte ein dunkles Blau. Es war auch nicht zu warm. Sie hörte das Plätschern des schmalen Bachlaufs und riss dann mit einem Ruck die Tür auf.
    Ein bösartiges klingendes Knurren erwartete sie, als hätte sich dort ein Ungeheuer zusammengerollt. Dabei war es nur Jory, der sich regenerierte und sich dabei auf dem Boden wälzte.
    Durch das Öffnen der Tür drang Helligkeit in den ansonsten dunklen Laderaum. Sie fiel auch als breiter Streifen auf den Körper des mächtigen Untoten, dessen Knurren verstummte.
    Schwerfällig wälzte er sich herum.
    Dann setzte er sich auf. Seine Hände kratzten dabei über dem Boden, und die rechte blieb auf der langläufigen Maschinenpistole liegen. Er hob die Waffe aber nicht an.
    Die Frau starrte in das Gesicht ihres Sohnes. Im Prinzip hatte sich nichts verändert, bis auf eine Kleinigkeit, die allerdings mehr als wichtig war.
    Es lag an den Augen.
    Sie leuchteten in einem finsteren Rot, als würde in ihnen ständig ein Licht brennen.
    Die Frau wusste es besser. Dieses Rot war das Zeichen, das Feuer der Hölle. Der Teufel hatte damit seine Nachricht hinterlassen und klar gemacht, wer der eigentliche Herrscher über dieses Monstrum war.
    »Du fühlst dich gut, Jory?«
    »Ja…«
    »Es ist wichtig, dass du dich gut fühlst.«
    Er nickte.
    »Weißt du warum?«
    »Damit es dir auch gut geht, Mutter.«
    »Es stimmt schon. Aber das ist nicht allein der Grund. Es kann sein, dass uns eine Gefahr begegnet. Ich habe sie gespürt. Noch ist sie wie eine ferne Wolke, die im Hintergrund lauert. Aber sie wird nicht dort bleiben, sondern näher kommen und uns irgendwann einmal überschatten.«
    »Wer ist die Wolke?«
    »Ich weiß es noch nicht.«
    »Mein Bruder?«
    Die Frau lächelte kalt. »Du hast ihn nicht vergessen, wie?«
    »Nein.«
    »Er lebt.«
    Jory nickte. »Manchmal kann ich ihn spüren, glaube ich.«
    »Wie?«
    »Ich weiß es nicht, Mutter. Er ist oft nah, dann wieder weit

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