0814 - Mister Amok
weg. Ich weiß zu wenig.«
Sie nickte. Es war ihr Fehler, dass er kaum etwas von Jake wusste.
Sie hätte mehr mit ihm reden sollen. Viel früher schon, aber sie hatte nicht gewollt, dass beide zu früh zusammenkamen. Sie waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Es gab keine Gemeinsamkeiten zwischen ihnen. Es hatte keine geben sollen, doch nun war eine Veränderung eingetreten.
Die Wolke, die Gefahr…
Die Frau dachte an das Geld und an das Rauschgift. Beides war zweitrangig geworden wie auch die Mordaufträge, die noch im Raum standen. Einen sollte er noch durchführen und sich dann den persönlichen Problemen widmen.
»Was soll ich mit meinem Bruder?« fragte er.
»Möchtest du ihn sehen?«
Jory überlegte. »Warum?«
»Um ihn abzuschütteln. Du sollst dich nicht mehr damit belasten.«
»Einmal habe ich ihn gesehen.«
»Zweimal.«
Jory grinste. »Es war schön beim zweitenmal.«
»Ja, ich weiß.«
»Und jetzt?«
Sie lächelte. »Mein Plan steht fest. Wir werden einen Auftrag durchführen. Anschließend ziehen wir uns zurück und werden in Ruhe darüber nachdenken, wie wir an ihn herankommen.«
Jory grinste gefährlich. »Ich werde ihn zerreißen.«
»Das sollst du.«
»Ich werde ihn zerfleischen.«
»Das kannst du auch!«
»Ich liebe dich, Mutter.«
Sie hauchte ihm einen Kuss zu. »Du bist wunderbar, mein lieber Junge.« Dann schloss sie die Tür und stieg in das Fahrerhaus.
Als sie startete, dachte sie gleichgültig an die nahe Zukunft. Wie eine gewaltige Blutwolke sah die Frau sie vor sich liegen…
ENDE des ersten Teils
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